fiction.wikisort.org - Regisseur

Search / Calendar

Christoph Hübner (* 1948) ist ein deutscher Filmemacher, Autor und Produzent.


Leben


Hübner wuchs in Heidelberg und Hamburg als Sohn eines Kirchenmusikers und einer Redakteurin auf. Das Abitur legte er 1968 am Johanneum in Hamburg ab. Danach studierte er Jura in Heidelberg und München, zugleich beschäftigte er sich intensiv mit der Fotografie. 1968 begegnete er Gabriele Voss, mit der er seither zusammen lebt und arbeitet. Ab 1971 studierte er an der Hochschule für Fernsehen und Film München, Abteilung Spielfilm. Schon die frühen Hochschulfilme erhielten Aufmerksamkeit und wurden auf verschiedenen Festivals wie Oberhausen, Hof und Mannheim gezeigt. Der dokumentarische Spielfilm „Huckinger März“ (1973) war Hübners erste Begegnung mit dem Ruhrgebiet. Die nächsten Filme entstanden ebenfalls im Ruhrgebiet, unter anderem der viereinhalbstündige Film „Lebens-Geschichte des Bergarbeiters Alphons S.“ (1978), für den Hübner (mit Gabriele Voss und Alphons Stiller) 1980 den Adolf-Grimme-Preis erhielt. 1975 erhielt er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. 1978 erfolgte der Umzug ins Ruhrgebiet. Dort gründete Hübner zusammen mit Gabriele Voss, Werner Ruzicka, Theo Janßen, Günther Hörmann unter anderem das RuhrFilmZentrum, das sich eine längerfristige und nachhaltige Filmarbeit im Ruhrgebiet zum Ziel setzt. Außerdem engagiert er sich für eine regionale Filmförderung in NRW und war an der Gründung des Filmbüros NW (1980) sowie der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (1980) beteiligt.

Ab 1978 entstanden zahlreiche, überwiegend dokumentarische Filme für Kino und Fernsehen. Viele der Projekte sind Filmzyklen beziehungsweise Langzeitprojekte. Sie begleiten Orte und Menschen über längere Zeiträume, insbesondere im Ruhrgebiet. Beispiele sind unter anderem „Prosper/Ebel – Chronik einer Zeche und ihrer Siedlung“ (1979–1983, 1995–1998, 2018 ff.); „Menschen im Ruhrgebiet“ (1986–1988); „Emscher-Skizzen“ (2006 bis 2016); die Fußball-Trilogie „Die Champions“, „Halbzeit“ und „Nachspiel“ (1998 bis 2019).

Weitere Schwerpunkte sind das Thema Deutschland und deutsche Geschichte. Oft sind es Filme über Menschen, deren Geschichte Hübner als Chroniken ihrer Zeit dokumentiert: Lebens-Geschichte des Bergarbeiters Alphons S. (1978); AnnaZeitLand (1993), Thomas Harlan – Wandersplitter (2006); Nachlass (2017).

Daneben interessieren Hübner immer wieder auch Kunst und Künstler und die Reflexion des eigenen Metiers: Vincent van Gogh – Der Weg nach Courrières (1989); Wagner-Bilder (2002); Mandala (2012); Transmitting (2013) sind Beispiele dafür. Für 3sat, WDR und ZDF entwickelt Hübner das Fernsehformat Dokumentarisch Arbeiten (1995–2012), eine Reihe von 17 jeweils einstündigen Film-Begegnungen mit Dokumentaristen-Kollegen wie Klaus Wildenhahn, Jürgen Böttcher, Volker Koepp, Peter Nestler, Johan van der Keuken, Harun Farocki, Thomas Heise, Nikolaus Geyerhalter und andere. Darin geht es um den Dokumentarfilm als Autorenfilm.

Neben der Filmarbeit veröffentlichte Hübner zahlreiche Texte zum Dokumentarfilm und seiner Ästhetik. Dozenturen, Lehraufträge und Workshops führten ihn durch Europa, die USA, Südamerika, Süd- und Südostasien sowie Afrika.

Für seine allgemeinen Verdienste um den NRW-Film und seine Filmarbeit im Ruhrgebiet erhielt er 2004 zusammen mit Gabriele Voss den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.[1]

Die Filme von Christoph Hübner und Gabriele Voss wurden auf zahlreichen nationalen und internationalen Festivals gezeigt, unter anderem in Berlin, Mannheim, Leipzig, Duisburg, München, Hamburg, Amsterdam, Wien, Linz, Paris, Lussas, London, Riga, Haifa, Montreal, Melbourne, Bombay, Shanghai und Peking.

Das Goethe-Institut präsentiert seine Filme weltweit im Rahmen von Tourneen und Workshops unter anderem in London, New York, San Francisco, Los Angeles, Atlanta, Chicago, Houston, Dallas, Rio de Janeiro, Sao Paulo, Salvador da Bahia, Dacca, Neu-Delhi, Kalkutta, Kathmandu, Hyderabad, Jakarta, Manila, Madras, Bangkok, Hongkong, Singapur, Accra, Lille, Toulouse, Tunis und Tblissi.

Hübner ist Mitglied der Deutschen und Europäischen Filmakademie.[2]


Filmografie


(* zusammen mit Gabriele Voss)


Filme im Verleih


Real Fiction Filmverleih:

Kinemathek im Ruhrgebiet:

Stiftung Deutsche Kinemathek:

Film Kino Text:


DVD-Editionen



Veröffentlichungen



Auszeichnungen u. a.



Filme über Christoph Hübner



Interviews und Texte über Hübner (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Verdienstorden des Landes | Das Landesportal Wir in NRW. 27. November 2014, abgerufen am 14. Oktober 2019.
  2. Mitglied anzeigen. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
  3. Pragfilm – Filmdetail – HFF München. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
  4. Nachlass In: filmkinotext.de
  5. HUPE Film – Dokumentarfilm – Haymatloz – Exil in der Türkei. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
  6. Meet the Germans – Typisch deutsch – Die Künstlerischen – Christoph Hübner – Goethe-Institut. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
Personendaten
NAME Hübner, Christoph
KURZBESCHREIBUNG deutscher Filmemacher, Autor und Produzent
GEBURTSDATUM 1948



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии