Klaus Lemke (2. v. r.) posiert mit Crewmitgliedern anlässlich der Premiere von Dancing with Devils (2009)
Leben
Lemke wuchs in Düsseldorf auf und arbeitete nach dem Abitur zunächst in Gelegenheitsjobs, unter anderem als Asphaltierer. Sein Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Freiburg brach er nach sechs Semestern ab. 1963 assistierte er als Theaterregisseur in Düsseldorf und an den Münchner Kammerspielen. 1965 entstand sein erster Kurzfilm. Lemkes erster Langfilm 48 Stunden bis Acapulco machte ihn 1967 bekannt. Sein Durchbruch gelang in den 1970er Jahren mit Filmen wie Rocker und Amore, der 1979 den Adolf-Grimme-Preis in Silber zugesprochen bekam. In den 1990er Jahren versuchte er mit Filmen wie Die Ratte an seine Erfolge anzuknüpfen.
Erst nach der Jahrtausendwende wurde Klaus Lemke wieder gewürdigt: 2009 erhielt er den Norddeutschen Filmpreis für Dancing with Devils, 2010 folgte der Münchner Filmpreis für seinen Film Schmutziger Süden. 2011 feierte der Film 3 Kreuze für einen Bestseller auf der Viennale in Wien und den Hofer Filmtagen Premiere. 2011 drehte er seinen ersten Film in Berlin – Berlin für Helden. „Es fühlt sich so an wie damals bei Rocker“, beschrieb er das Ergebnis.[2]
Lemke drehte seine Filme meist mit Laiendarstellern. Er arbeitete hauptsächlich für das Fernsehen (WDR, ZDF). Einige seiner Werke sind in bayerischer Umgebung angesiedelt und benutzen intensiv die bairische Sprache, oft in effektvollem Kontrast zu ausgiebigem Anglizismus. Lemke gilt in diesem Zusammenhang als Entdecker von Cleo Kretschmer, Wolfgang Fierek und Dolly Dollar.
Bei der Verleihung des Filmpreises der Stadt München an Lemke 2010 sagte Dominik Graf in der Laudatio: „Ziemlich unangestrengt, so wie John Sebastian, das Hirn und die Stimme von Lovin’ Spoonful, – so singen Lemke-Filme ihre Stories wie Melodien. […] Sein Film ‚Rocker‘, das war für 1972 eine Zeitenwende, zunächst einmal für Lemke selbst.“[3] Vom neuen Kurator Christoph Gröner erhielt Lemke auf dem Filmfest München 2014 eine eigene Hommage-Sonderreihe, nachdem er dort lange Zeit keine Rolle gespielt hatte.[4]
Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte der Regisseur am 24. Juni 2022 beim Münchner Filmfest, er starb zwei Wochen später im Alter von 81 Jahren in München.[5]
Schriften
Auf die Regisseure kommt es an (1965); wieder in: Hans Helmut Prinzler, Eric Rentschler Hgg., Der alte Film war tot. Verlag der Autoren, Frankfurt 2001 ISBN 3-88661-232-5, S. 52–55
2009: Norddeutscher Filmpreis für Dancing with Devils in der Kategorie Bester Fernsehfilm[8]
2010: Filmpreis der Landeshauptstadt München für Schmutziger Süden[9]
Literatur
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S.679 f.
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