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Alexis Sorbas (Originaltitel: Zorba the Greek) ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Nikos Kazantzakis. Der Film, einer der erfolgreichsten der Kinogeschichte, entstand 1964 unter der Regie von Michael Cacoyannis mit Anthony Quinn in der Titelrolle. Am 26. März 1965 kam er in die deutschen Kinos und brach auch hier zahlreiche Kassenrekorde.


Handlung


Die Zeit der Handlung des Films ist unbestimmt, es könnten die 1920er oder 1930er Jahre sein. Der Schriftsteller Basil reist nach Kreta, wo er ein aufgelassenes Braunkohlebergwerk seiner Familie wieder in Betrieb nehmen will. Im Hafen von Piräus lernt er den Makedonier Alexis Sorbas kennen, einen ehemaligen Soldaten und Bergmann, den er spontan als Vorarbeiter engagiert. In dem abgelegenen Dorf auf Kreta quartieren sich die beiden zunächst in der Pension von Madame Hortense ein, einer alternden Kurtisane, die ihren früheren Beziehungen zu hochrangigen ausländischen Offizieren nachträumt. Sorbas bandelt mit ihr an. Er zeigt für sie eine Mischung aus Mitleid und Verachtung. Beim Besuch eines Kafenions begegnen Sorbas und Basil erstmals der jungen Witwe Surmelina, die von fast allen Männern des Dorfes begehrt wird. Vor allem Pavlis, der Sohn des Dorfschulzen Mavrandonis, ist unglücklich in sie verliebt. Sorbas beschützt sie vor den Übergriffen der Männer. Er versucht, Basil mit der jungen Frau zu verkuppeln, doch dieser wagt es aus Schüchternheit nicht, den ersten Schritt zu tun.

Unterdessen erweist sich das alte Bergwerk als marode und stürzt teilweise ein. Sorbas hat den Einfall, Baumstämme aus dem Klosterwald oberhalb des Bergwerks als Ausbauholz zu verwenden. Er inszeniert ein vermeintliches Wunder, verhandelt mit den Mönchen und plant den Bau einer Seilbahn, um die Stämme zum Bergwerk zu transportieren. Schließlich reist er in die Stadt, um mit Basils letztem Geld das nötige Baumaterial zu besorgen, verjubelt aber fast alles mit der drallen Bardame Lola. Inzwischen versichert Basil der sehnsüchtig wartenden Madame Hortense, dass Sorbas sie nach seiner Rückkehr heiraten werde, was dieser keineswegs vorhat. Zudem wagt er es endlich, Surmelina zu besuchen, und verbringt eine Nacht mit ihr. Der junge Pavlis, zum wiederholten Male zurückgewiesen, begeht Selbstmord, als er davon erfährt.

Am nächsten Morgen kehrt Sorbas aus der Stadt zurück und stimmt den wegen seiner Eskapaden verärgerten Basil wieder versöhnlich. Die Einwohner des Dorfes, die Surmelina die Schuld an Pavlis’ Tod geben, versuchen unterdessen, die Witwe auf dem Vorhof der Kirche zu steinigen. Um sie zu retten, kämpft Sorbas mit einem Anführer des Mobs und besiegt ihn. Schließlich aber schneidet Pavlis’ Vater Mavrandonis Surmelina die Kehle durch. Madame Hortense, die Sorbas, um sie glücklich zu machen, kurz zuvor in einer selbstinszenierten Zeremonie geheiratet hat, stirbt nach kurzer Krankheit ebenfalls. Da sie keine Erben hat und als französische Katholikin im Dorf stets als Fremde galt, wird ihre Pension von den Dorfbewohnern geplündert.

Die Seilbahn wird fertiggestellt und zur feierlichen Einweihung erscheinen die Mönche und die Dorfbewohner. Doch bei der Inbetriebnahme, als die ersten drei Baumstämme „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ auf den Weg geschickt werden, bricht das Gerüst der Seilbahn nach der dritten Anrufung wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Basil und Sorbas bleiben alleine am Strand zurück. Sie wissen, dass ihre Wege sich nach dem Scheitern des Bergwerkprojekts wieder trennen werden. Basil bittet den Freund, ihm das Tanzen beizubringen. Mit einem Sirtaki und fröhlichem Gelächter über den spektakulären Zusammenbruch all ihrer Pläne endet der Film.


Charakteristik


Sorbas lebt stets für den Augenblick und verkörpert damit ein ganz anderes Zeitverständnis als Basil. Er verachtet auch dessen Bücherwissen. Basil fehle – so Sorbas – der „Wahnsinn“, der spontane Zugriff, der erst einen Mann ausmache, der „Hände hat“. Der Kontrast zwischen dem zurückhaltenden, oft unentschlossenen, gehemmt wirkenden Basil (oft trägt er eine Brille) und dem mit einer umwerfend expressiven Körpersprache ausgestatteten Sorbas zieht sich durch den gesamten Film. Sorbas, der durch den Tod seines Kindes und die Kriegserlebnisse traumatisiert wurde, drückt das, was er nicht sagen kann, im spontanen Tanz aus, in dem er seine Lebensfreude wiedergewinnt. Er zeigt anders als Basil spontan Empathie für andere Leidende wie Madame Hortense und Witwen wie Surmelia. Katzantzakis lässt seine Hauptfigur sagen: „Ja, mein Lieber, wie tief ist doch die Menschheit gesunken, hol’s der Teufel! Man hat den Körper zum Schweigen gebracht, und nur der Mund redet noch. Aber was kann der Mund sagen?“[2]


Auszeichnungen



Kritiken



Besonderheiten



Literatur





Einzelnachweise


  1. Alexis Sorbas. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 24. Oktober 2017.
  2. Nikos Kazantzakis: Alexis Sorbas. Abenteuer auf Kreta. Roman (= rororo. 158). 339. – 358. Tausend. Rowohlt, Hamburg 1978, ISBN 3-499-10158-0, S. 65.
  3. Dietmar Grieser: Piroschka, Sorbas & Co. Schicksale der Weltliteratur. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1980, S. 109–119.
  4. Belgische Charts (1. Juni 1966). Auf: wultratop.be.
  5. Nummer-eins-Hits in Frankreich. (Memento vom 8. Oktober 2014 im Internet Archive). Auf: infodisc.fr.
  6. Zorba Le Grec. Auf: chartsurfer.de.
  7. Iota Myrtsioti: A portrait of Greece from a Berliner who knows his stuff.

На других языках


- [de] Alexis Sorbas (Film)

[en] Zorba the Greek (film)

Zorba the Greek (Greek: Αλέξης Ζορμπάς, Alexis Zorbas) is a 1964 comedy-drama film written, produced, edited, and directed by Greek Cypriot filmmaker Michael Cacoyannis. It stars Anthony Quinn as the titular character, an earthy and boisterous peasant in Crete, and Alan Bates as the buttoned-up young intellectual he befriends. The cast also includes Lila Kedrova, Irene Papas, and Sotiris Moustakas. The musical score was composed by Mikis Theodorakis. The film is based on the 1946 novel The Life And Times Of Alexis Zorba by Nikos Kazantzakis.

[ru] Грек Зорба (фильм)

«Грек Зорба» (англ. Zorba The Greek, греч. Αλέξης Ζορμπάς) — художественный фильм 1964 года режиссёра Михалиса Какоянниса по одноимённому роману Никоса Казандзакиса.



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