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Belle de Jour – Schöne des Tages ist ein französisches Filmdrama des spanischen Regisseurs Luis Buñuel aus dem Jahr 1967 mit Catherine Deneuve in der Hauptrolle. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman des französischen Schriftstellers Joseph Kessel aus dem Jahr 1928.


Handlung


Séverine Sérizy ist eine junge schöne Pariser Bürgersfrau, die mit dem Arzt Pierre verheiratet ist. Séverine liebt ihren Mann, jedoch ist es ihr nicht möglich, mit ihm intim zu werden. Stattdessen gibt sie sich erotischen Tagträumen hin, in denen BDSM und insbesondere Bondage und Demütigungen eine entscheidende Rolle spielen. Bei einem Gespräch mit einer Freundin erfährt sie, dass eine andere Bekannte in einem Bordell arbeitet. Séverine ist zugleich abgestoßen und fasziniert. Henri, ein Bekannter von Pierre, nennt ihr die Adresse des Bordells. Da sie ihre Träume nicht mit ihrem Mann umsetzen kann, beginnt sie, wenn auch zunächst sehr zögerlich, nachmittags in dem Etablissement von Madame Anaïs unter dem Namen „Belle de jour“ („Schöne des Tages“) zu arbeiten. Abends kehrt sie zu ihrem Mann zurück, dem sie ihr Doppelleben verschweigt.

Einer ihrer Kunden, der junge Kriminelle Marcel, verliebt sich in sie. Schwierigkeiten zeichnen sich ab, als Pierre sie für einige Tage zu einem Urlaub am Meer mitnimmt und sie daher nicht im Bordell erscheinen kann. Der von ihr geradezu besessene Marcel macht ihr bei der Rückkehr eine gewalttätige Szene. Als Séverine von Henri in dem Etablissement entdeckt wird, kommt es zu einem Dialog, der verdeutlicht, dass ihr die heimliche Tätigkeit eine Erfüllung gibt, die sie in ihrer Ehe nicht finden kann. Nach Henris Ankündigung, ihr zukünftig gemeinsame männliche Bekannte als Freier zu schicken, will sie erst verängstigt ihre Tätigkeit aufgeben, kehrt aber dann doch wieder zurück. Dadurch erfährt Marcel im Rahmen seiner Nachforschungen ihre Adresse und ihre wahre Identität. Überraschend stellt er sie in ihrer Wohnung zur Rede. Da aus seiner Sicht einzig ihre Ehe mit Pierre sie hindert, mit ihm zu gehen, schießt er schließlich ihren Mann vor dem Haus nieder. Marcel wird auf der anschließenden Flucht von einem Polizisten erschossen. Pierre überlebt als Schwerverletzter im Rollstuhl.

Nach einiger Zeit besucht Henri das Paar, das sich inzwischen mit der Invalidität eingerichtet hat. Er kündigt Séverine unter vier Augen an, Pierre über ihr Geheimnis aufzuklären. Sie lässt die beiden Männer im Salon allein, und was dort geschieht, bleibt unklar; allerdings fließen Tränen über Pierres Wangen, als Séverine zu ihm zurückkommt.

Die sich unmittelbar anschließende Schlussszene zeigt das Paar allein im Salon, als Pierre plötzlich wie ein Gesunder aus dem Rollstuhl aufsteht. Es ist nicht ersichtlich, ob es sich dabei erneut um einen von Séverines Tagträumen handelt bzw. ob nicht vielmehr ihre ganze Tätigkeit bei Madame Anaïs und die daraus resultierenden Ereignisse zu ihrer Phantasiewelt gehören.


Hintergrund



Kritiken


„Hochartifizielles Gebilde von übergangslos vermischten Elementen aus Realität und Vorstellung, dessen traumatische Dimension mit surrealen Bildmomenten verstärkt wird. Ein weiterer Versuch Buñuels über den pathologischen Befund von bürgerlicher Gesellschaft, Liebe und Ehe.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„Der Film ist in das Spätwerk Buñuels einzuordnen und weist alle diesem typischen Charakteristiken auf. So wird die Idee einer eindimensionalen Erzählebene immer wieder gebrochen und Séverines Wunschträume und Realität von Beginn an in ein Kontinuum verwoben. Auch finden sich die für den Regisseur üblichen ironisch-poetischen Analysen der bourgeoisen Gesellschaft, wie so oft im Zentrum des Geschehens.“

Critic.de[4]

„Trotz des delikaten Themas ein geschmackvoll inszenierter Film […], dem jedoch die Kraft zu einem wirklichen ‚Anstoß‘ fehlt. Interesse weckt die bruchlose Aneinanderreihung von traumhaften und realistischen Sequenzen, wobei die Wirklichkeit nicht weniger phantastische Elemente enthält als der Traum. Nur für Erwachsene möglich!“

Evangelischer Filmbeobachter[5]

Auszeichnungen


nominiert als beste Hauptdarstellerin: Catherine Deneuve
Bester europäischer Film
Prix Méliès – Bester Film (zusammen mit Mouchette von Robert Bresson)

Anmerkungen



Synchronisation


Rolle Darsteller Synchronsprecher[6]
Séverine Sérizy Catherine Deneuve Evelyn Gressmann
Pierre Sérizy Jean Sorel Joachim Ansorge
Henri Husson Michel Piccoli Gert Günther Hoffmann
Marcel Pierre Clémenti Christian Brückner
Charlotte Françoise Fabian Renate Küster
Pallas Marguerite Muni Tilly Lauenstein
Monsieur Adolphe Francis Blanche Fritz Tillmann
Herzog Georges Marchal Curt Ackermann
Hyppolite Francisco Rabal Arnold Marquis

Literatur





Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für Belle de Jour – Schöne des Tages. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 37498-c/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Belle de Jour – Schöne des Tages. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 12. Juni 2021.
  3. DIESE WOCHE IM FERNSEHEN. In: Der Spiegel. 2. März 1975 (spiegel.de [abgerufen am 1. September 2022]).
  4. www.critic.de: Belle de Jour. Abgerufen am 1. September 2022.
  5. Evangelischer Filmbeobachter, Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 408/1967
  6. Belle de Jour – Schöne des Tages. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 21. März 2020.

На других языках


- [de] Belle de Jour – Schöne des Tages

[en] Belle de Jour (film)

Belle de Jour (pronounced [bɛl də ʒuʁ]) is a 1967 drama film directed by Luis Buñuel, and starring Catherine Deneuve, Jean Sorel, and Michel Piccoli. Based on the 1928 novel Belle de jour by Joseph Kessel, the film is about a young woman who spends her midweek afternoons as a high-class prostitute, while her husband is at work.[3]

[ru] Дневная красавица

«Дневная красавица» (фр. Belle De Jour) — французский кинофильм 1967 года режиссёра Луиса Бунюэля, вольная экранизация одноимённого романа Жозефа Кесселя. «Золотой лев» Венецианского кинофестиваля 1967 года.



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