Darkroom – Tödliche Tropfen ist ein deutsches TV- und Kino-Krimidrama aus dem Jahr 2019 von Rosa von Praunheim mit Božidar Kocevski, Heiner Bomhard und Katy Karrenbauer in den Hauptrollen. Kocevski spielt die Rolle des sogenannten „Darkroom-Mörders“, die auf einem wahren Fall aus dem Jahr 2012 in Berlin basiert.
Film | |
Originaltitel | Darkroom – Tödliche Tropfen |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2019 |
Länge | 89 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16[1] |
Stab | |
Regie | Rosa von Praunheim |
Drehbuch | Rosa von Praunheim Uta Eisenhardt Nico Woche |
Produktion | Rosa von Praunheim |
Musik | Andreas M. Wolter Heiner Bomhard |
Kamera | Lorenz Haarmann |
Schnitt | Mike Shephard Rosa von Praunheim |
Besetzung | |
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Uraufgeführt wurde Darkroom – Tödliche Tropfen 2019 in Kooperation mit dem Goethe-Institut beim größten queeren Filmfestival Spaniens FIRE!! in Barcelona.[2] Der Film wurde unter anderem auf queeren Filmfestivals in Paris, Florenz, Brüssel und Chicago gezeigt, aber auch in Deutschland, zum Beispiel bei den Lesbisch Schwulen Filmtagen in Hamburg, beim Queerfilm Festival in Bremen, beim Queer-Streifen-Filmfestival in Regensburg und bei der Queeren Filmwoche in Leipzig.[3] Seine Deutschland-Premiere feierte Darkroom – Tödliche Tropfen 2019 beim Filmfest Hamburg, wo er für den Art Cinema Award nominiert wurde.[4] 2020 lief das Krimidrama als Eröffnungsfilm des Festivals Max Ophüls Preis in Saarbrücken.[5] Im Fernsehen wurde Darkroom – Tödliche Tropfen erstmals 2021 von Arte ausgestrahlt.[6]
Nachdem sich Lars, ein Krankenpfleger, und Roland in einem Schwulenclub in Saarbrücken kennengelernt haben, ziehen die beiden nach Berlin. Dort kommt Lars zum ersten Mal in Kontakt mit Liquid Ecstasy. Schon kurz darauf begeht er seinen ersten Mord an einem ehemaligen Freund von Roland und tötet anschließend weitere Bekannte oder auch Zufallsbekanntschaften, indem er ihnen eine Überdosis Liquid Ecstasy verabreicht. So finden in Berlin 2012 innerhalb eines Zeitraums von drei Wochen drei Männer ihren Tod, zwei weitere überleben, weil schnell genug Hilfe eintraf. Nachdem Lars mit den Kreditkarten der Opfer bezahlt, kann er gefasst werden und wird etwa ein Jahr später unter Feststellung der besonderen Schwere der Schuld zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
Der Film folgt stark den tatsächlichen Geschehnissen im Jahr 2012 in Berlin.[7]
Darkroom – Tödliche Tropfen ist eine Produktion von Rosa von Praunheim Filmproduktion in Koproduktion mit dem RBB, dem Saarländischen Rundfunk und Arte. Gedreht wurde von Mitte Juni bis Ende Juli 2018 in Berlin, unter anderem im Amtsgericht Neukölln, am Märchenbrunnen in Friedrichshain und im Studio des RBB-Fernsehzentrums in Westend.[8]
Verantwortlich für das Drehbuch zeigte sich Rosa von Praunheim, der auch als Regisseur und Produzent auftrat, gemeinsam mit Nico Woche und der Gerichtsreporterin Uta Eisenhardt. Die Journalistin Eisenhardt berichtete im Jahr 2012 über das Gerichtsverfahren und schrieb eine unveröffentlichte Reportage über den Fall.[8]
Der Film erzählt aus der Täterperspektive und nicht chronologisch. Szenen aus dem Gerichtssaal wechseln sich mit Szenen in der Zelle des „Darkroom-Mörders“ und Rückblenden in die Vergangenheit ab. Aus Respekt vor den tatsächlichen Opfern sind alle Namen geändert worden.[9]
Der Film wurde überwiegend positiv von der Kritik aufgenommen: „In seinem neuen Film befasst sich Kultregisseur Rosa von Praunheim mit einem wahren Kriminalfall aus jüngster Vergangenheit und macht daraus einen spannenden Film.“ (Queer.de)[10] Auch die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller wurde gewürdigt: „Rosa von Praunheim hält sich in seinem beunruhigenden Spielfilm sehr genau an die damals ausführlich berichteten Fakten. [...] Der Regisseur kann sich dabei auf zwei glänzende, junge Darsteller stützen: Bozidar Kocevski vom Deutschen Theater als Lars und Heiner Bombard als sein nichts ahnender Freund Roland.“ (Radio Eins)[11] Die Berliner Morgenpost ging auch auf den queeren Aspekt des Films ein: „Nach 50 Jahren schwuler Emanzipation, an der er entscheidend mitgearbeitet hat, könne man auch mal einen ‚bösen Schwulen‘ zeigen, findet Rosa von Praunheim. Und legt nun mit Darkroom – Tödliche Tropfen so etwas wie eine schwule Version von Der Goldene Handschuh vor.“[12] „Rosa von Praunheim weiß, was Schwule bewegt. Mit 78 Jahren überblickt er die aktuellen Befindlichkeiten und Tragödien seiner Community immer noch wie kein Anderer.“ (nd)[13] „Rosa von Praunheim hat hier ein ebenso interessantes wie erschreckendes Thema in der Hand und bringt seinen Underground-Touch hinein. [...] Ein dunkler und kompromissloser Trip, der bis ans Ende der Dunkelheit geht.“, schrieb der französische Filmkritiker Gaspard Granaud.[14]
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