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De ofrivilliga (dt. Die Unfreiwilligen; im deutschen Fernsehen auch Involuntary[2]) ist eine schwedische Komödie aus dem Jahr 2008. Der mehrfach preisgekrönte Episodenfilm von Ruben Östlund zeigt fünf sich unabhängig voneinander entwickelnde und eskalierende Geschichten über Gruppenzwang und welche moralischen Missbräuche damit einhergehen.

Film
Originaltitel De ofrivilliga
Produktionsland Schweden
Originalsprache Schwedisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 98 Minuten
Stab
Regie Ruben Östlund
Drehbuch Ruben Östlund,
Erik Hemmendorff
Produktion Erik Hemmendorff
Musik Benny Andersson[1]
Kamera Marius Dybwad Brandrud
Schnitt Ruben Östlund
Besetzung
  • Villmar Björkman: Villmar
  • Linnea Cart-Lamy: Linnea
  • Leif Edlund: Leif
  • Sara Eriksson: Sara
  • Lola Ewerlund: Lola
  • Olle Liljas: Olle
  • Maria Lundqvist: Maria
  • Cecilia Milocco: Cecilia
  • Simeon Nordius: Sonen
  • Henrik Vikman: Henrik
  • Vera Vitali: Vera

Handlung


Der Film zeigt in mehreren 2-3 minütigen Szenen fünf sich unabhängig voneinander entwickelnde und eskalierende Geschichten.


Kritik


Der Film erhielt sehr gute Kritiken. So zählte die Internetseite Rotten Tomatoes von 21 gewerteten professionellen Kritiken 17 positive, was einem Wert von 81 % entspricht. Auch vom breiten Publikum wurde der Film gut aufgenommen, denn gleichzeitig werteten 59 % des Publikums den Film positiv.[3] Dies wiederum wird vom Onlinefilmarchiv IMDb, einer weiteren Plattform, auf der normale User ihre Filmkritiken abgeben können, bestätigt, denn dort gaben 5.166 User dem Film durchschnittlich sehr gute 7,0 von 10 möglichen Punkten.[4]

Im schwedischen Svenska Dagbladet kam Carl-Johan Malmberg zum Schluss, dass dieser mit „bemerkenswerter Präzision“ gedrehte Film in der Tradition von Robert Altman Short Cuts stünde. Östlund zeige mit „einem dunkleren, aber auch viel schärferen Blick“ über die Menschen des heutigen Schwedens und zeige damit einen „Mangel an Selbstwert, Selbstachtung und die Unfähigkeit zur Rechenschaft für das eigene Handeln“ auf.[5]

Jan-Olov Andersson meinte in der schwedischen Boulevard-Zeitung Aftonbladet, dass Östlund zwar „große Ambitionen“ hätte, aber dies thematisch leider „zu verschwommen“ darstellen würde. Es sei allerdings ein Glücksgriff gewesen, auf viele Laiendarsteller zurückzugreifen, auch wenn sich manche Szenen unnötig lang hinziehen würden.[6]

Peter Bradshaw von der britischen Tageszeitung The Guardian verglich den Film ebenfalls mit Altmans Shortcuts und meinte, dass De ofrivilliga eine „pessimistische Komödie der Peinlichkeiten“ sei. Er kritisierte auch, dass trotz des intensiv bemühten Realismus der Film zu strukturiert und gekünstelt wirke.[7]

Im US-amerikanischen Variety-Magazin befand Leslie Felperin, dass „die Natur der Gruppendynamik amüsant erforscht“ und in seiner Art sehr präzise sei.[8]


Auszeichnungen



Produktion


Bereits im Herbst 2004 wurden die ersten Ideen für das Drehbuch gesammelt, als Östlund und Hemmendorf eigene Erfahrungen als Kurzgeschichten aufgeschrieben.[9] Die Dreharbeiten fingen im Sommer 2006 an, wobei pro Szene etwa ein Tag eingeplant wurde und es zu durchschnittlich 20 Einstellungen kam.[10] Die einzelnen Geschichten wurden unabhängig voneinander jeweils an einem Stück gedreht, sodass sich die Schauspieler fremder Geschichten gar nicht kannten.[11]

Für Ruben Östlund lag das Hauptanliegen des Films darin, „den Mangel an Zivilcourage und den Mut zu reden, wenn moralische Missbräuche unter Gruppenzwang entstehen“, aufzuzeigen.[12]


Veröffentlichung


Der Film hatte seine offizielle Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2008 in der Sektion Un Certain Regard.[13] Nachdem er anschließend auf mehreren weiteren Filmfesten lief, war sein offizieller schwedischer Kinostart am 28. November 2008. Er spielte alleine in Schweden 462.717 US-Dollar ein, womit er der 75. erfolgreichste Film an den schwedischen Kinokassen im Jahr 2008 wurde.[14] Weltweit kam der Film auf ein Gesamteinspielergebnis von 623.849 US-Dollar.[15] Eine deutsche Veröffentlichung ist bisher nicht geplant.

2010 wurde der Film als Kandidat für die Nominierung zum Besten fremdsprachigen Film eingesandt, aber anschließend nicht für den Oscar nominiert.[16]




Einzelnachweise


  1. De ofrivilliga auf stockholmfilmfestival.se (schwedisch), abgerufen am 4. August 2011
  2. Involuntary. In: arte. Abgerufen am 19. Mai 2020.
  3. Involuntary. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 10. März 2022 (englisch).Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom gesetzten Namen verschiedenVorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom Seitennamen verschiedenVorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/„importiert aus“ fehlt
  4. Involuntary. Internet Movie Database, abgerufen am 10. März 2022 (englisch).
  5. Carl-Johan Malmberg: De ofrivilliga – Östlund befriande salt auf svd.se vom 27. November 2008 (schwedisch), abgerufen am 4. August 2011
  6. Jan-Olov Andersson: Roy Andersson i light-version auf aftonbladet.se vom 28. November 2008 (schwedisch), abgerufen am 4. August 2011
  7. Peter Bradshaw: Involuntary – review auf guardian.co.uk vom 28. Oktober 2010 (englisch), abgerufen am 4. August 2011
  8. Leslie Felperin: Involuntary auf variety.com vom 20. Mai 2008 (englisch), abgerufen am 4. August 2011
  9. Annika Pham: Ruben Östlund • Director auf cineuropa.org vom 30. Oktober 2008 (englisch), abgerufen am 4. August 2011
  10. Heynek Pallas: Sökandet efter rätt ögonblick auf svd.se vom 5. Januar 2007 (schwedisch), abgerufen am 4. August 2011
  11. Den nya våren (Memento vom 23. Juli 2011 im Internet Archive) auf flm.nu (schwedisch), abgerufen am 4. August 2011
  12. Annika Gustafson: "De ofrivilliga" provocerar biopubliken (Memento vom 24. Mai 2011 im Internet Archive) auf sydsvenskan.se vom 19. Mai 2008 (schwedisch), abgerufen am 4. August 2011
  13. DE OFRIVILLIGA (INVOLUNTARY) auf festival-cannes.com (englisch), abgerufen am 4. August 2011
  14. Sweden Yearly Box Office 2008 auf boxofficemojo.com (englisch), abgerufen am 4. August 2011
  15. DE OFRIVILLIGA auf boxofficemojo.com (englisch), abgerufen am 4. August 2011
  16. Sofia Curman: "De ofrivilliga" blir Sveriges Oscarskandidat 2010 auf dn.se vom 15. September 2009 (schwedisch), abgerufen am 4. August 2011

На других языках


- [de] De ofrivilliga

[en] Involuntary (film)

Involuntary (Swedish: De ofrivilliga) is a 2008 Swedish film directed by Ruben Östlund described as "a tragic comedy or comic tragedy." It features five parallel stories with human group behaviour as the common theme.[1] The film is notable for its long takes with no cuts within the scenes. This is related to Östlund's background as a skiing film director, where a cut would only indicate failure. The longest scene lasts for seven minutes.[2]

[ru] Добровольно-принудительно

«Добровольно-принудительно» (швед. De ofrivilliga) — драма шведского режиссёра Рубена Эстлунда, вышедшая в 2008 году. Сам Рубен описывает её как «трагическая комедия или комичная трагедия». Фильм состоит из пяти историй, связанных тематикой группового поведения людей[1]. Фильм отличается длинными сценами, снятыми без монтажных склеек. Это отсылка к началу кинокарьеры Эстлунда, когда он был режиссёром фильмов о лыжниках, где смена кадра означала неудачу. Самая длинная сцена длится 7 минут[2].



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