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Der Geschmack von Rost und Knochen (Originaltitel: De rouille et d’os) ist ein französisches Filmdrama des Regisseurs Jacques Audiard aus dem Jahr 2012 und basiert auf einer Kurzgeschichte aus der Sammlung „Rust and Bone“ des Kanadiers Craig Davidson von 2005.[2]


Handlung


Ali, Mitte zwanzig, reist mit seinem kleinen Sohn Sam nach Antibes zu seiner Schwester Anna. Obwohl diese als Kassiererin in einem Supermarkt nur wenig Geld verdient, nimmt sie die beiden auf und kümmert sich um Sam. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn ist nicht unproblematisch, denn Ali ist manchmal recht grob zu dem Jungen. Wegen seiner Vorliebe für Quickies vergisst er auch hin und wieder, ihn von der Schule abzuholen.

Ali, der verschiedene Kampftechniken beherrscht, bekommt einen Job bei einer Sicherheitsfirma. Bei seiner Tätigkeit als Wachmann begegnet Ali dem älteren Martial. Dieser installiert in großen Firmen geheime Überwachungskameras. Dass diese nicht zur Überwachung der Kunden, sondern der Mitarbeiter dienen, erfährt Ali erst später. Die beiden freunden sich an, und Ali beginnt für Martial zu arbeiten, da er dabei mehr verdient. Außerdem organisiert Martial illegale Kämpfe und bietet Ali an, bei diesen anzutreten. Ali lässt sich darauf ein. Eines Nachts, als er als Türsteher in einer Diskothek arbeitet, lernt er Stéphanie kennen, die bei einer Auseinandersetzung verletzt wurde. Er bringt sie nach Hause und erfährt, dass sie als Schwertwal-Trainerin im Marineland in Antibes arbeitet. Erst Monate später meldet sich Stéphanie wieder bei ihm. Sie hat mittlerweile bei einem Arbeitsunfall beide Unterschenkel verloren. Zwischen dem ungleichen Paar entwickelt sich eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, die Stéphanie dabei hilft, den Weg zurück ins Leben zu finden.

Einer der Drehorte, das Marineland Antibes
Einer der Drehorte, das Marineland Antibes

Dreharbeiten


Die Spezialeffekte stammen von der französischen Firma Mikros Image.[3] Eine der wichtigsten Methoden war, Cotillard grüne Kniestrümpfe tragen zu lassen. Die Beine unter ihren Knien wurden dann vom Computer gelöscht oder durch das Bild einer Unterschenkelprothese ersetzt.[4][5][6] Bei gewissen Einstellungen, etwa im Rollstuhl, wurde ein Rollstuhl mit doppeltem Boden verwendet bzw. für die Szenen auf der Matratze wurde mit einem Hohlraum darin gedreht.[7]


Kritiken


„Audiard ist kein Message-Filmer, dafür ist er zu raffiniert. Jede Theoretisierung der Themen seines Werks schlägt immer schon auch ein bisschen daneben. Kriminelle Machenschaften von Unternehmenschefs etwa führt er nicht über die Opfer ein und auch nicht über das System, sondern über den abhängigen Mittelsmann. Dieser seitliche Einstieg ermöglicht es ihm, Machtdiskurse zu streifen, noch ehe man sich’s versieht. Er beleuchtet in aller Deutlichkeit gesellschaftliche Felder, führt sie auch ohne Umschweife und falsche Subtilität über seinen Plot und die Dialoge ein. Aber im nächsten Moment ist er immer schon weiter, im Konkreten.“

critic.de – die Filmseite[8]

„Selten wurde im Kino mit so brutaler Schönheit gezeigt, wie zwei Menschen das Lieben lernen.“

Wenke Husmann, Die Zeit[9]

„Bei Jacques Audiard, der es dem Publikum in seinen bislang sechs Regiearbeiten immer wieder zugemutet hat, Empathie mit amoralischen Helden zu entwickeln, hat auch die Liebe ein Gewissen. Sein neuer Film handelt von einem umfassenden, mithin auch sozialen Lernprozess. Obwohl das Ambiente stets zu verschwinden droht – selten sah die Côte d’Azur so schmucklos aus –, erzählt Audiard davon, wie es sich heute mit Armut leben lässt.“

Gerhard Midding, epd Film[10]

„Das kraftvolle, mitunter wuchtig entwickelte (Melo-)Drama führt seine Handlungsstränge zu einem emotional aufwühlenden Ende zusammen und besticht durch außergewöhnliche Schauspielerleistungen in den beiden Hauptrollen.“

Lexikon des internationalen Films

Auszeichnungen


Der Geschmack von Rost und Knochen wurde 2013 für zwei Golden Globes in den Kategorien „Bester fremdsprachiger Film“ und „Beste Hauptdarstellerin – Drama“ nominiert. Im Jahr zuvor hatte er eine Einladung in den Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes erhalten. Ebenfalls 2013 folgte der César für das beste adaptierte Drehbuch, den besten Nachwuchsdarsteller (Matthias Schoenaerts), die beste Filmmusik und den besten Schnitt.




Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für Der Geschmack von Rost und Knochen. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Dezember 2012 (PDF; Prüf­nummer: 136 258 K).
  2. Die Liebesgeschichte des Jahres auf DVD „Der Geschmack von Rost und Knochen“
  3. RUST & BONE: Cedric Fayolle - VFX Supervisor - Mikros Image - The Art of VFXThe Art of VFX (en-US) In: www.artofvfx.com. Abgerufen am 1. März 2017.
  4. Der Geschmack von Rost und Knochen, fictionBox, abgerufen am 5. August 2015
  5. RUST AND BONE: Making of by Mikros Image - The Art of VFXThe Art of VFX (en-US) In: www.artofvfx.com. Abgerufen am 1. März 2017.
  6. World Exclusive - Rust And Bone's CGI Magic Video (en). In: gamesradar. Abgerufen am 1. März 2017.
  7. Jacques Audiard und Matthias Schoenaerts im Gespräch tip-berlin, abgerufen am 5. August 2015
  8. Frédéric Jaeger: Der Geschmack von Rost und Knochen. critic.de – die Filmseite, 17. Mai 2012, abgerufen am 3. Januar 2013.
  9. Wenke Husmann: Brutaler Blick auf die Schwäche des Körpers. zeit.de, 8. Januar 2013, abgerufen am 30. Januar 2013.
  10. Gerhard Midding: Der Geschmack von Rost und Knochen. epd-film.de, 1. Januar 2013, abgerufen am 8. April 2015.

На других языках


- [de] Der Geschmack von Rost und Knochen

[en] Rust and Bone

Rust and Bone (French: De rouille et d'os) is a 2012 romantic drama film directed by Jacques Audiard, starring Marion Cotillard and Matthias Schoenaerts, based on Craig Davidson's short story collection Rust and Bone. It tells the story of an unemployed 25-year-old man who falls in love with a woman who trains killer whales.[5]

[es] De óxido y hueso

De óxido y hueso (De rouille et d'os) es una película dramática con una historia de amor como tema central. Su tono es más serio y realista (llega a ser trágico) que el de las llamadas “comedias románticas”. Es el sexto largometraje del realizador francés Jacques Audiard, dirigido en el año 2012 con guion del mismo director. Entre sus mayores éxitos podemos destacar la convencional Lee mis labios (Sur mes lèvres, 2001), la estupenda De latir, mi corazón se ha parado (De battre mon coeur s'est arrêté, 2005), remake de la norteamericana Fingers, dirigida en 1978 por James Toback, y Un profeta (Un prophète, 2009) su obra maestra.[2]Thomas Bidegain es otro de los guionistas y mano derecha del director. La historia se basa en la novela del canadiense Craig Davidson, y la película está protagonizada por la francesa Marion Cotillard y el belga Matthias Schoenaerts, con Céline Sallette, Bouli Lanners, Alex Martin, Corinne Masiero y Tibo Vandenborre entre el resto del reparto. "De rouille et d´os" compitió por la Palma de Oro en el Festival de Cine de Cannes de 2012, recibiendo críticas positivas y una ovación de diez minutos al final de su proyección. También fue candidata a un Screen Actors Guild Award, dos Globos de Oro, dos premios BAFTA y nueve Premios César, de los que ganó cuatro. Con música de Alexandre Desplat y fotografía de Stéphane Fontaine, la película tiene una duración de 122 minutos y es una coproducción franco-belga (France 2 Cinéma / Les Films du Fleuve).[3]

[ru] Ржавчина и кость

«Ржавчина и кость» (фр. De rouille et d'os) — французско-бельгийский художественный фильм, драма режиссёра Жака Одиара, премьера которой состоялась 17 мая 2012 года. В главных ролях задействованы Марион Котийяр и Маттиас Схунартс. Экранизация одноимённого сборника рассказов Крэйга Дэвидсона  (англ.) (рус..



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