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Hitler – Aufstieg des Bösen (Originaltitel: Hitler: The Rise of Evil) ist eine kanadisch-US-amerikanische Filmbiografie von Christian Duguay aus dem Jahr 2003. Der Film erzählt über das Leben des Diktators Adolf Hitler, gespielt von Robert Carlyle.


Handlung


Der Film beginnt mit Hitlers Kinderjahren in Österreich, in denen berichtet wird, dass er von seinem Vater geschlagen wird und dieser früh verstirbt. Dem jungen Adolf misslingt die Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie, und seine Mutter stirbt an Brustkrebs. Angela Hammitzsch soll sich um Adolf kümmern. Adolf jedoch wird obdachlos in Wien, und ein Hass gegen Juden staut sich bei ihm auf, der sich später auf Kommunisten weiter ausbreitet: Der Judenhass ist zu dieser Zeit in Wien allgegenwärtig und fällt bei Hitler, der ein Ziel für seine blinde Wut braucht, auf fruchtbaren Boden.

Der Film erzählt weiter das Leben Adolf Hitlers von seiner Jugend in Linz, Wien und München über die Erfahrungen als Frontsoldat im Ersten Weltkrieg, wie er nach einem Gasangriff mit Senfgas im belgischen Wervik beinahe erblindet und im Lazarett in Pasewalk lag. Hier erfährt er 1918 von der Novemberrevolution und der Kapitulation Deutschlands. Ihm gelingt es, als Redner der DAP, die kurz darauf als NSDAP bezeichnet wird, zum Parteivorsitzenden aufzusteigen. Zunächst war er als ein Spitzel bei der DAP vorgesehen worden; bei der Polizei hatte er auch Ernst Röhm kennengelernt.

Die Zeitung Völkischer Beobachter, das Hakenkreuz, der Hitlerbart und der Hitlergruß popularisieren seine Partei. Hitler lernt das ehemalige Flieger-Ass Hermann Göring kennen und überzeugt den ehemaligen Chef der dritten Obersten Heeresleitung, Erich Ludendorff dazu, sich ihm anzuschließen. Außerdem schart er Verbündete um sich, die ihm treu ergeben sind, wie Ernst Hanfstaengl oder Rudolf Heß. Der gescheiterte Hitlerputsch wird im Film als Folge der Inflation 1923 und von Kahrs Verhalten dargestellt.

Nach der raschen Niederschlagung des Putsches bricht für Hitler eine Welt zusammen. Von einem Suizid hält Helene Hanfstaengl Hitler ab, und er wird vor Gericht gestellt. Ihm gelingt es jedoch, ähnlich seinen Reden im Bürgerbräukeller auch im Gericht eine mildere Strafe zu erhalten. Er wird zu fünf Jahren Haft in der Justizvollzugsanstalt Landsberg verurteilt, jedoch mit einer Begnadigung nach 9 Monaten versehen. Sowohl im Gericht als auch in der Festung trifft er auf nationalistisch Gesinnte, die ihn heimlich bewundern. In Landsberg schreibt er Mein Kampf.

Die Beziehung zu seiner Nichte Geli Raubal, die vielfach Anlass zu Spekulationen geboten hat, wird im Film breit dargestellt. Geli begeht schließlich Suizid und wird dann von Eva Braun in seinem Leben ersetzt.

Hitler erhält 1932 die deutsche Staatsbürgerschaft, und sein weiterer Aufstieg zum „Führer und Reichskanzler“ wird dargestellt. Der Reichstagsbrand 1933 und das Ermächtigungsgesetz mit der Verkündigung in der Krolloper, wobei hier das Deutschlandlied angestimmt wird und Franz von Papen sich dagegen ausspricht, sind weitere wichtige Szenen des Films. Im Zuge des Röhm-Putsches 1934 wird dessen Homosexualität aufgedeckt, er und viele andere, wie Gregor Strasser und Kurt von Schleicher, erschossen und dadurch Hitlers Machtposition endgültig gestärkt.

Die letzten Filmminuten zeigen die Vollendung der Machtübernahme der NSDAP nach dem Tod des Reichspräsidenten Hindenburg im August 1934: die Vereinigung des Amtes des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten in Hitler sowie die Vereidigung der Reichswehr auf ihn. Der Abspann zeigt Bilder vom Überfall auf Polen und Leichenberge in Konzentrationslagern. Es werden Zahlen der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten, der getöteten Zivilisten und ermordeten Juden eingeblendet.

Die erste und die letzte Einstellung des Films zeigen ein fälschlich dem Rechtsphilosophen Edmund Burke zugeschriebenen Satz „Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“.


Hintergründe


Der Film wurde in Prag und Wien gedreht, nicht jedoch in München, obwohl er zum großen Teil dort spielt. Zu den Darstellern gehörten Friedrich von Thun, Peter O’Toole und Liev Schreiber. Robert Carlyle spielte die Titelrolle. Ewan McGregor hatte sie zuvor abgelehnt. Als Berater standen der Historiker Charles S. Maier, der Literaturwissenschaftler und Rhetorikprofessor Cornelius Schnauber und der Rabbiner Joseph Telushkin zur Seite.[3]

Ursprünglich sollte der Film Hitler: Die frühen Jahre (Hitler: The Early Years) heißen, doch wegen Kritik im Vorfeld und der Befürchtung, Hitler könne in dem Film zu sympathisch wirken, wurden sowohl der Filmtitel als auch Teile des Drehbuches geändert.[4]

In Deutschland sicherte sich RTL2 die Rechte an der Ausstrahlung des Zweiteilers.[5] Die Erstausstrahlung des ersten Teils erfolgte am 24. September 2004. Diesen sahen 2,72 Millionen Zuschauer bei einem Gesamtmarktanteil von 8,8 Prozent.[6] Der zweite Teil wurde am folgenden Tag ausgestrahlt. Dieser war erfolgreicher als der erste Teil mit 2,80 Millionen Zuschauern und einem Gesamtmarktanteil von 9,6 Prozent.[7] RTL 2 zeigt beide Teile des Films regelmäßig und traditionell ohne Werbung im Hauptabendprogramm.


Historische Ungenauigkeiten und Fehler



Kritiken



Auszeichnungen


Der Film erhielt zahlreiche Filmpreise, darunter 2003 zwei Emmys bei sieben Nominierungen.


Synchronisation


RolleSchauspielerSynchronsprecher
Adolf Hitler Robert Carlyle Jacques Breuer
Klara Hitler Stockard Channing Angelika Bender
Fritz Gerlich Matthew Modine Philipp Moog
Ernst Hanfstaengl Liev Schreiber Marco Kröger
Ernst Röhm Peter Stormare Leon Rainer
Erich Ludendorff Friedrich von Thun Friedrich von Thun
Joseph Goebbels Justin Salinger Frank Röth
Paul von Hindenburg Peter O’Toole Jürgen Thormann
Helene Hanfstaengl Julianna Margulies Madeleine Stolze
Gustav von Kahr Terence Harvey Walter von Hauff
Hermann Göring Chris Larkin Claus Brockmeyer
Rudolf Heß James Babson Manfred Trilling
Friedrich Hollaender Harvey Friedman Claus-Peter Damitz
Anton Drexler Robert Glenister Dieter Memel
Alois Hitler Ian Hogg Michael Rüth
Gregor Strasser Wolfgang Müller Wolfgang Müller
Georg Neithardt George Pensotti Michael Gahr
Eva Braun Zoe Telford Sonja Reichelt


Wikiquote: Hitler – Aufstieg des Bösen – Zitate

Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für Hitler - Der Aufstieg des Bösen Teil 1. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, April 2004 (PDF; Prüf­nummer: 97 583 V/DVD).
  2. Freigabebescheinigung für Hitler - Der Aufstieg des Bösen Teil 2. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, April 2004 (PDF; Prüf­nummer: 97 584 V/DVD).
  3. Hitler - Aufstieg des Bösen (Hitler - The Rise Of Evil). In: tvinfo.de. Abgerufen am 3. Januar 2020.
  4. http://movies2.nytimes.com/movie/287194/Hitler-The-Rise-of-Evil/overview@1@2Vorlage:Toter+Link/movies2.nytimes.com (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  5. Thomas Lückerath: RTL II sichert sich "Hitler: The Rise Of Evil". In: dwdl.de. 22. Juli 2003, abgerufen am 25. Februar 2022.
  6. Sebastian Ludwig: Erster Teil von "Hitler - Aufstieg des Bösen" mit Erstligaquoten. In: DWDL.de. 25. September 2004, abgerufen am 12. Juni 2022.
  7. Sebastian Ludwig: Zweiter Teil von "Hitler - Aufstieg des Bösen" auch erfolgreich. In: DWDL.de. 26. September 2004, abgerufen am 12. Juni 2022.
  8. http://news.scotsman.com/topstories/Author-quits-Hitler-TV-drama.2411127.jp
  9. http://www.popmatters.com/pm/tv/reviews/50211/hitler-the-rise-of-evil/
  10. Datei:Bundesarchiv Bild 146-1972-026-11, Machtübernahme Hitlers.jpg.
  11. Hitler – Aufstieg des Bösen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  12. Hitler – Aufstieg des Bösen (1). In: TV Spielfilm. Abgerufen am 13. Juli 2021.
  13. Hitler – Aufstieg des Bösen (2). In: TV Spielfilm. Abgerufen am 13. Juli 2021.
  14. Hitler – Aufstieg des Bösen (1+2). In: TV Spielfilm. Abgerufen am 13. Juli 2021.
  15. Marc Pitzke: Hitler-Dokumentation: "Das fucking größte Monster". In: Spiegel Online. 21. Mai 2003, abgerufen am 9. Juni 2018.

На других языках


- [de] Hitler – Aufstieg des Bösen

[en] Hitler: The Rise of Evil

Hitler: The Rise of Evil is a Canadian television miniseries in two parts, directed by Christian Duguay and produced by Alliance Atlantis. It stars Robert Carlyle in the lead role and explores Adolf Hitler's rise and his early consolidation of power during the years after the First World War and focuses on how the embittered, politically fragmented and economically buffeted state of German society following the war made that ascent possible. The film also focuses on Ernst Hanfstaengl's influence on Hitler's rise to power. The miniseries, which premiered simultaneously in May 2003 on CBC in Canada and CBS in the United States, received two Emmy Awards, for Art Direction and Sound Editing, while Peter O'Toole was nominated for Best Supporting Actor.[1]

[ru] Гитлер: Восхождение дьявола

«Ги́тлер: Восхожде́ние дья́вола» («Гитлер: Восстание зла», англ. Hitler: The Rise of Evil) — канадский мини-сериал из двух серий режиссёра Кристиана Дюгея, рассказывающий о жизни Адольфа Гитлера. Картина получила прайм-таймовую премию «Эмми» в номинациях «Лучшая работа художника-постановщика» и «Лучший звуковой монтаж».



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