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Licht im Dunkel ist ein US-amerikanisches Filmdrama unter Regie von Arthur Penn aus dem Jahre 1962. Der Film basiert auf dem Werk The Miracle Worker des Dramatikers William Gibson, welches zuvor bereits 1957 als Fernsehspiel und 1959 als Broadway-Stück aufgeführt wurde. In diesem wird die Zusammenarbeit zwischen der taubblinden Helen Keller und ihrer Lehrerin Anne Sullivan Macy beschrieben. Der autobiografische Roman von Helen Keller diente Gibson als Vorlage.


Handlung


Anne Sullivan ist eine sehbehinderte junge Frau, die ihren ersten Auftrag als Lehrerin erhält: 1887 kommt sie in dem Städtchen Tuscumbis in Alabama an. Sie soll der blinden zwölfjährigen Helen Keller, die zudem taub ist, die Sprache durch Berührung beibringen. Anne erkennt, dass man Helen nur helfen kann, wenn man sie dem Einfluss ihrer verhätschelnden Mutter und ihres autoritären Vaters entzieht. Der Vater und Helens älterer Bruder James begegnen der unerfahrenen und jungen Helen zunächst mit unverhohlener Skepsis.

Anne wird erlaubt, sich mit Helen für zwei Wochen in ein Gartenhaus zurückzuziehen, um mit ihr zu arbeiten. Doch Helen, die ihren eigenen Kopf hat, verweigert die Mitarbeit. Immerhin hat sie aber nach zwei Wochen gelernt, sich selber anzukleiden, mit dem Besteck zu essen und das Alphabet durch Berührungen zu erkennen. Die Eltern sind von diesen Fortschritten der Erziehung begeistert. Helen kann aber noch immer nicht nachvollziehen, dass die Wörter, die sie so buchstabiert, die Namen der Objekte sind, die sie berührt. Anne bittet um weitere Tage, doch die Eltern wollen das Kind wieder zurück im Haus haben. Hier verfällt Helen am Essenstisch wieder in ihre ursprüngliche Wildheit, laut Anne, um ihre Eltern auf die Probe zu stellen. Von der Familie Keller begreift das nur der ältere Bruder James, der sich auf die Seite von Anne stellt.

Als Helen beim Essen Wasser verschüttet, zwingt Anne sie, den Krug an der Pumpe im Vorgarten wieder aufzufüllen. Helen spürt das Wasser über ihre Hände fließen. Sie begreift jetzt, dass das, was sie fühlt, W-A-S-S-E-R ist. Sie ergreift Annes Hände und buchstabiert das Wort. Begeistert rennt Helen umher und buchstabiert die Namen von allem, was sie berührt: Pumpe, Baum, Veranda, Glocke, Vater, Mutter. Zum Schluss identifiziert sie Anne, indem sie das Wort Lehrer buchstabiert.


Hintergrund


1957 hatte Arthur Penn den Stoff für eine Episode einer Fernsehserie gedreht. Drehbuchautor William Gibson schrieb 1959 ein Manuskript für ein Theaterstück, basierend auf Helen Kellers Roman, für das Arthur Penn ebenfalls Regie führte. In dem Stück spielten Anne Bancroft und Patty Duke ihre Filmrollen, auch Kathleen Comegys stand als Tante Ev auf der Bühne. Das Bühnenstück wurde 719 Mal aufgeführt und gewann einen Tony Award.

Für den Film sollte später eine andere Schauspielerin als Helen Keller verpflichtet werden, da Patty Duke schon ein Teenager war. Doch wegen ihrer Bühnenerfahrung wurde Patty Duke doch genommen. Die Produktionsfirma United Artists wollte zunächst statt Anne Bancroft einen bekannten Filmstar für die Rolle der Anne Sullivan, hierfür waren Elizabeth Taylor und Audrey Hepburn im Gespräch. Doch Regisseur Penn, Autor Gibson und Produzent Fred Coe bestanden auf Anne Bancroft, die bis dato eher unbedeutende Filmrollen gespielt hatte. Sie nahmen damit auch in Kauf, dass ihnen ein deutlich kleineres Filmbudget zur Verfügung stand.[1] Für Anne Bancroft bedeutete ihre oscarprämierte Darstellung den Durchbruch als Kinoschauspielerin.

Premiere des Films in den USA war am 23. Mai 1962. In Deutschland kam er am 15. Februar 1963 in die Kinos. Bei einem udget von rund 1,2 Millionen US-Dollar[2] spielte der Film rund 2,5 Millionen US-Dollar in den USA ein.[3]

Einer der Regieassistenten von Arthur Penn war Ulu Grosbard.


Kritiken


Die Kritiken für den Film fallen von seiner Veröffentlichung bis in die Gegenwart fast einhellig positiv aus. Bosley Crowther von der New York Times lobte, dass die gewaltige und unvergessliche Darstellung des Bühnenstücks auch im Film enthalten sei.[4] Die Variety hob die hervorragende Kameraarbeit neben der wertvollen Geschichte hervor.[5]

Das Lexikon des internationalen Films bezeichnet den Film als „ein vor allem darstellerisch beachtliches Bekenntnis zum Leben von und mit Behinderten.“[6] Die Filmzeitschrift Cinema über den Film: „Eindringliches Kammerspiel, das sehr berührt“[7]

Der „Time Out Filmguide“ beschreibt Penns Film als bemerkenswerte Leinwandversion des Theaterstücks. Es sei ein atemberaubend beeindruckendes Werk, dessen Kraft, typisch für Penn, von den Darstellern herrühre.[8] Der „TVGuide“ bezeichnet den Film als erschütternd und schmerzhaft ehrlich, manchmal brutal, erstaunlich gespielt und gefertigt.[9]


Auszeichnungen


Der Film wurde mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet. So gewann er zwei Oscars in den Kategorien Beste Hauptdarstellerin (Anne Bancroft) und Beste Nebendarstellerin (Patty Duke). Nominiert war er in den Kategorien Beste Regie (Arthur Penn), Bestes adaptiertes Drehbuch (William Gibson) und Beste Kostüme (Ruth Morley). Für Anne Bancroft, die in New York arbeitete, nahm Joan Crawford den Oscar entgegen – mit diesem Schritt wischte Crawford offenbar ihrer Intimfeindin Bette Davis einen aus, die als Konkurrentin Bancrofts für Was geschah wirklich mit Baby Jane? für den Oscar nominiert war. Crawford hatte neben Bette Davis die zweite Hauptrolle von Was geschah wirklich mit Baby Jane? gespielt, war aber nicht für den Oscar nominiert worden.[10]

Bei der Verleihung des Laurel Award gewann Patty Duke in der Kategorie Beste Nebendarstellerin. In den Kategorien Bestes Drama und Beste Hauptdarstellerin (Anne Bancroft) wurde jeweils der zweite Platz erreicht.

Bei den British Film Academy Awards wurde Anne Bancroft als Beste ausländische Darstellerin ausgezeichnet. Der Film wurde in der Kategorie Bester Film nominiert.

Beim Filmfestival von San Sebastián gewann Arthur Penn den OCIC-Award, Anne Bancroft wurde mit dem Prize San Sebastián geehrt.

Weitere Auszeichnungen waren eine Goldmedaille bei der Verleihung des Photoplay Award und der NBR-Award für Anne Bancroft des National Board of Review.

Weiterhin bekam der Film Nominierungen für den Golden Globe in den Kategorien Bester Film (Drama), Beste Hauptdarstellerin (Drama) (Anne Bancroft) und Beste Nebendarstellerin (Patty Duke). Außerdem war der Film für den DGA-Award der Directors Guild of America und für den WGA-Award der Writers Guild of America nominiert.


Neuverfilmungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. How Actor Anne Bancroft Beat Out Audrey Hepburn and Elizabeth Taylor for Her Tony-Winning Role, Playbill
  2. How Actor Anne Bancroft Beat Out Audrey Hepburn and Elizabeth Taylor for Her Tony-Winning Role, Playbill
  3. http://www.imdb.com/title/tt0056241/business
  4. http://movies.nytimes.com/movie/review?_r=2&res=9B04E6D91038E63ABC4C51DFB3668389679EDE
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 21. April 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.variety.com
  6. Licht im Dunkel. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  7. Licht im Dunkel. In: cinema. Abgerufen am 21. März 2022.
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. September 2012 auf WebCite)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.timeout.com
  9. http://movies.tvguide.com/miracle-worker/review/106332
  10. New York Post: How Joan Crawford became a shameless Oscars legend in bed 75 years ago. 24. April 2021, abgerufen am 4. November 2022 (amerikanisches Englisch).

На других языках


- [de] Licht im Dunkel

[en] The Miracle Worker (1962 film)

The Miracle Worker is a 1962 American biographical film about Anne Sullivan, blind tutor to Helen Keller, directed by Arthur Penn. The screenplay by William Gibson is based on his 1959 play of the same title, which originated as a 1957 broadcast of the television anthology series Playhouse 90. Gibson's secondary source material was The Story of My Life, the 1903 autobiography of Helen Keller.

[ru] Сотворившая чудо (фильм, 1962)

«Сотвори́вшая чу́до» (англ. The Miracle Worker) — второй полнометражный фильм американского режиссёра Артура Пенна. Картина снята по пьесе «Сотворившая чудо» Уильяма Гибсона, основанной на автобиографии слепоглухонемой Хелен Келлер «История моей жизни[en]». В главных ролях снялись Энн Бэнкрофт и Патти Дьюк. Фильм выиграл премии «Оскар» в номинациях «Лучшая женская роль» и «Лучшая женская роль второго плана».



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