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Living ist ein Filmdrama von Oliver Hermanus, das Ende Januar 2022 beim Sundance Film Festival seine Premiere feierte und am 4. November 2022 in die Kinos im Vereinigten Königreich kam. Bei Living handelt es sich um eine englischsprachige Adaption des Films Ikiru von Akira Kurosawa aus dem Jahr 1952. In Living spielt Bill Nighy einen krebskranken Regierungsbeamten, der erkennt, dass er in seinem Job viel Lebenszeit für unwichtige Dinge verwendet hat.


Handlung


Nach dem Zweiten Weltkrieg in England, in den 1950er Jahren. Am ersten Arbeitstag von Peter Wakeling in der Abteilung für die Vergabe öffentlicher Bauaufträge der London County Hall erfährt er von seinen neuen Kollegen Middleton, Rusbridger und Hart alles, was er über seinen zukünftigen Chef Mister Williams wissen muss. Der ist Witwer, ein erfahrener Beamter und nimmt den Wiederaufbau des Landes sehr ernst, auch wenn er nur ein kleines Rädchen in der Bürokratie ist.

Die County Hall in London, Dreh- und Handlungsort des Films
Die County Hall in London, Dreh- und Handlungsort des Films

Als Williams erfährt, dass er nur noch sieben Monate zu leben hat, verschweigt er dies gegenüber seinem Sohn Michael und seiner Schwiegertochter Fiona und begibt sich ans Meer, in eine Stadt an der Küste, anstatt zur Arbeit zu gehen. Dort macht er die Bekanntschaft eines jungen Mannes, der beschließt, ihn betrunken zu machen. Williams und der angehende Schriftsteller namens Sutherland besuchen einen Stripclub am Pier und verbringen gemeinsam eine wilde Nacht.

Durch die Begegnung mit ihm erkennt Williams, was ihm wirklich wichtig ist, und er nimmt Kontakt mit seiner nunmehr ehemaligen Kollegin Margaret Harris auf. Mit ihrer Hilfe versucht er in den wenigen Wochen, die ihm noch verbleiben, sein Herzensprojekt in Angriff zu nehmen und inmitten der Ruinen eines zerbombten Viertels einen Spielplatz zu bauen.[1][2]


Produktion



Filmstab


Es handelt sich bei dem Film um eine englischsprachige Adaption des Films Ikiru von Akira Kurosawa aus dem Jahr 1952. Die Zeit, in der Kurosawas Film spielt, wurde für die Neuauflage beibehalten, der Schauplatz jedoch von Japan nach Großbritannien verlagert. Regie führte der Südafrikaner Oliver Hermanus.[3] Es handelt sich nach Shirley Adams, Beauty, The Endless River und Moffie um seinen fünften Spielfilm.[4] Kazuo Ishiguro, ein britischer Schriftsteller japanischer Herkunft, adaptierte Kurosawas Drehbuch für den Film.[5]


Besetzung und Kostüme


Bill Nighy spielt Mister Williams
Bill Nighy spielt Mister Williams

Bill Nighy spielt in der Hauptrolle Mr. Williams, Aimee Lou Wood dessen ehemalige Kollegin Margaret.[6] Alex Sharp spielt den neu in der Abteilung anfangenden Peter Wakeling, Adrian Rawlins, Hubert Burton und Oliver Chris dessen neue Kollegen Middleton, Rusbridger und Hart. Tom Burke ist in der Rolle des Schriftstellers namens Sutherland zu sehen, dessen Bekanntschaft Williams macht.[1] Barney Fishwick spielt Williams' Sohn Michael, Patsy Ferran seine Schwiegertochter Fiona.[7]

Die Kostüme entwarf die mehrfach Oscar-nominierte englische Kostümbildnerin Sandy Powell.[8]


Dreharbeiten und Filmschnitt


Die Dreharbeiten fanden überwiegend in der County Hall im Londoner Stadtteil Lambeth und damit dem Handlungsort des Films statt, die der Crew einige Tage exklusiv zur Verfügung stand. Das Gebäude diente bis 1986 als Sitz des Greater London Council. Zudem entstanden Aufnahmen in anderen Straßen der Stadt.[9] Als Kameramann fungierte Jamie Ramsay.

Den Filmschnitt verantwortete Chris Wyatt, der zuvor für Supernova von Harry Macqueen und Ammonite von Francis Lee als Filmeditor fungierte.


Filmmusik und Veröffentlichung


Die Filmmusik komponierte Emilie Levienaise-Farrouch, die zuletzt für Die Schlacht um die Schelde von Matthijs van Heijningen Jr. und Censor von Prano Bailey-Bond tätig war.[2] Das Soundtrack-Album mit insgesamt neun Musikstücken wurde am 4. November 2022 von Atlantic Screen Music und Filmtrax als Download veröffentlicht.[10]

Erste Vorstellungen des Films erfolgen ab dem 21. Januar 2022 beim Sundance Film Festival.[11] Anfang September 2022 2022 wurde er bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig gezeigt[12] und im weiteren Verlauf des Monats beim Toronto International Film Festival. Anfang September 2022 wurde er auch beim Telluride Film Festival gezeigt.[13] Ende September 2022 wird er beim Zurich Film Festival gezeigt.[14] Am 7. Oktober 2022 eröffnet er das Hamptons International Film Festival.[15] Anfang Oktober 2022 wurde er beim London Film Festival vorgestellt.[16] Ebenfalls im Oktober 2022 wird er bei der Viennale gezeigt.[17] Ende Oktober 2022 soll er das Tokyo International Film Festival eröffnen.[18] Der Kinostart im Vereinigten Königreich erfolgte am 4. November 2022.[19] Ebenfalls im November 2022 wird er beim AFI Fest gezeigt.[20]


Rezeption



Kritiken


Der Film konnte bislang 96 Prozent der bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiker überzeugen bei einer durchschnittlichen Bewertung mit 7,9 von 10 möglichen Punkten.[21] Auf Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 80 von 100 möglichen Punkten.[22]

David Ehrlich von IndieWire schreibt, Bill Nighy spiele Mr. Williams in der Hauptrolle so, dass seine jüngeren Angestellten annehmen, er sei eigentlich unfähig zu menschlichen Gefühlen, und Regisseur Oliver Hermanus kanalisiere Williams' Pokerface-Zurückhaltung auf eine Weise, die Akira Kurosawas Hauptfigur im Vergleich wie aus einem Film von Michael Bay entsprungen erscheinen lasse. Nachdem Williams seiner Diagnose erhält, arrangiere sich Living zu einem gleichnishaften Porträt von jemandem, der das Beste aus seiner Zeit zu machen versucht, die ihm auf Erden noch bleibt. Ehrlich bemerkt, die Stelle im Film, in der die von Shimura dargebotene japanische Ballade Gondola no Uta aus dem Originalfilm durch Nighys Interpretation des schottischen Folksongs Oh Rowan Tree ausgetauscht wird, sei ein passender melancholischer Ersatz. Getreu Ikiru erzähle Hermanus in Living eine zurückhaltende Geschichte, die von einer bescheidenen Tat abhängt, und wenn das Drehbuch ungefähr zur Mitte des Films eine Bombe platzen lässt, wirke der Rest wie ein „Fallout“.[23]


Auszeichnungen


British Independent Film Awards 2022

Hollywood Music In Media Awards 2022

Camerimage 2022

San Sebastián International Film Festival 2022




Einzelnachweise


  1. Maggie Lovitt: 'Living' Review: Bill Nighy-Starring 'Ikiru' Adaptation Asks What Will We Be Remembered For?. In: collider.com, 22. Januar 2022.
  2. Emilie Levienaise-Farrouch Scoring Oliver Hermanus’ 'Living'. In: filmmusicreporter.com, 6. Dezember 2021.
  3. David Katz: Sundance 2022 is a go, and European co-pros are invited. In: cineuropa.org, 11. Januar 2022.
  4. Nadia Neophytou: South African Director Oliver Hermanus on Remaking a Classic. In: okayafrica.com. Abgerufen am 17. September 2022.
  5. Cassie Da Costa: Oliver Hermanus’s 'Living' Is the Best of Sundance So Far. In: Vanity Fair, 25. Januar 2022.
  6. Andreas Wiseman: 'Living': Bill Nighy & Aimee Lou Wood To Star In Kazuo Ishiguro Adaptation Of Kurosawa’s 'Ikiru' For 'Carol' Producer Number 9 & Rocket Science. In: deadline.com, 15. Oktober 2020.
  7. Angie Han: 'Living': Film Review. In: The Hollywood Reporter, 21. Januar 2022.
  8. Pete Hammond: Sundance Review: Bill Nighy In 'Living', British Remake Of Akira Kurosawa’s Classic 'Ikiru'. In: deadline.com, 21. Januar 2022.
  9. Steve Weintraub: Aimee Lou Wood and Director Oliver Hermanus on 'Living', Kazuo Ishiguro’s Fantastic Script, and Using Vintage Footage of London. In: collider.com, 27. Januar 2022. (Video)
  10. 'Living' Soundtrack Album Details. In: filmmusicreporter.com, 21. Oktober 2022.
  11. Dominic Patten und Anthony D'Alessandro: Sundance 2022: Hybrid Festival Sees Princess Diana, Michael Kenneth Williams, Dakota Johnson, Bill Cosby, NYC Rock’n’Roll & Regina Hall Fill Lineup. In: deadline.com, 9. Dezember 2021.
  12. Living im Programm der Filmfestspiele von Venedig, 16. August 2022.
  13. Diego Peralta: The 2022 Telluride Film Festival Has Announced Its Lineup. In: awardsradar.com, 1. September 2022.
  14. Living. In: zff.com. Abgerufen am 10. September 2022.
  15. Steven Prusakowski: Lineup Announced for the 2022 Hamptons International Film Festival. In: awardsradar.com, 16. September 2022.
  16. Living. In: bfi.org.uk. Abgerufen am 17. September 2022.
  17. Living. In: viennale.at. Abgerufen am 20. Oktober 2022.
  18. 35th TIFF to Open with “Fragments of the Last Will” and Close with „Living“ In: tiff-jp.net, 12. September 2022.
  19. Simon Hooper: Living – Trailer. In: anygoodfilms.com, 30. August 2022.
  20. AFI Announces Additional Titles for 2022 FEST. In: afi.com, 20. September 2022.
  21. Living. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 17. November 2022 (englisch).Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Fehlender Kenner in Wikidata
  22. Living. In: Metacritic. Abgerufen am 4. November 2022.
  23. David Ehrlich: 'Living' Review: Bill Nighy Stars in a Sleepy British Remake of Akira Kurosawa’s Greatest Film. In: indiewire.com, 21. Januar 2022.
  24. Georg Szalai: British Independent Film Awards: Debut Movies 'Aftersun', 'Blue Jean' Lead Nominations. In: The Hollywood Reporter, 4. November 2022.
  25. https://filmotomy.com/2022-british-independent-film-awards-craft-winners-announced/
  26. 2022 HMMA Nominations. In: hmmawards.com. Abgerufen am 8. November 2022.
  27. Etan Vlessing: Camerimage: Competition Lineup Unveiled, Includes 'Elvis', 'White Noise', 'Top Gun: Maverick'. In: The Hollywood Reporter, 21. Oktober 2022.

На других языках


- [de] Living (Film)

[en] Living (2022 film)

Living is a 2022 British drama film directed by Oliver Hermanus from a screenplay by Kazuo Ishiguro, adapted from the 1952 Japanese film Ikiru directed by Akira Kurosawa, which in turn was inspired by the 1886 Russian novella The Death of Ivan Ilyich by Leo Tolstoy. Set in 1953 London, it depicts a bureaucrat (played by Bill Nighy) facing a fatal illness.

[ru] Жить (фильм, 2022)

«Жить» (англ. Living) — британский художественный фильм режиссёра Оливера Хермануса по сценарию Кадзуо Исигуро, премьера которого состоялась в январе 2022 года на кинофестивале Сандэнс. Главные роли в картине сыграли Билл Найи, Эйми Лу Вуд, Том Бёрк.



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