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Phantom ist ein deutscher Stummfilm von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1922. Der Film wird der Stilrichtung des Expressionismus zugerechnet und entstand nach dem gleichnamigen Roman von Gerhart Hauptmann.


Handlung


Lorenz Lubota schreibt rückblickend die Geschichte seines Lebens auf: Er ist angestellter Schreiber bei der Stadt, Bücherwurm und Möchtegern-Dichter. Eines Tages auf dem Weg zur Arbeit wird er von einer Pferdekutsche angefahren. Er ist von der Schönheit der Fahrerin, der Tochter Veronika des reichen Eisenwarenhändlers Harlan, betört und jagt ihr fortan nach wie einem Phantom. Lubota gleitet ab in seine eigene, surreale Traumwelt. Seine Gedanken drehen sich nur darum, Veronika nahezukommen, er spricht gar bei ihren Eltern vor und macht einen Heiratsantrag. Abgewiesen und gedemütigt vernachlässigt Lubota sein Leben und verliert seine Arbeit.

Zufällig lernt er Melitta kennen, die Veronika zum Verwechseln ähnlich sieht. Er tröstet sich mit ihr, die ihn um sein Geld bringt und für die er bei seiner Tante, der Pfandleiherin Schwabe, unter der falschen Vorgabe, bald Tantiemen für seine Gedichtveröffentlichungen zu bekommen, auch noch Geld leiht. Als seine Tante ihm droht, seine Betrügereien der Polizei zu melden, lässt Lubota sich auf den zwielichtigen Wigottschinski ein. Nachts brechen sie bei der Pfandleiherin ein, um ihr Geld aus dem Tresor zu stehlen. Als sie von ihr überrascht werden, tötet Wigottschinski sie.

Lubota kommt als Mitschuldiger ins Gefängnis. Bei seiner Entlassung wartet die Buchbindertochter Marie auf Lubota. Sie hat ihn immer heimlich geliebt und nimmt sich nun seiner an.


Hintergrund


Die Dreharbeiten fanden in den Filmateliers und dem Freigelände der Decla-Bioscop in Neubabelsberg statt, dem heutigen Studio Babelsberg in Potsdam. Die Bauten des Films stammen von Hermann Warm und Erich Czerwonski.[1][2]

Die Uraufführung von Phantom fand aus Anlass des 60. Geburtstags von Gerhart Hauptmann am 13. November 1922 im Berliner Ufa-Palast am Zoo statt.

Der Autor der literarischen Vorlage ist am Anfang des Films kurz selbst zu sehen.


Kritiken


Für Béla Balázs ist dieser Film …der geniale Versuch, …die Welt im Kolorit eines Temperaments, in der Beleuchtung eines Gefühls zu zeigen: objektivierte Lyrik.[3]

Fred Gehler meint, Lorenz Lubotas Geschichte ist nicht nur das Erlebnis einer Amour fou und ihrer Folgen, sie spiegelt auch die Situation des deutschen Kleinbürgers unmittelbar nach Krieg und Novemberrevolution – sein gestörtes Realitätsverhältnis, sein Schwanken, seine Ratlosigkeit.[4]


Literatur





Einzelnachweise


  1. Filmportal: „Alles bewegt sich - Babelsberg in der Weimarer Republik“ www.filmportal.de, abgerufen 23. Februar 2016
  2. Filmzentrale: „Phantom (1922)“ www.filmzentrale.com, abgerufen 23. Februar 2016
  3. Béla Balázs in „Der Tag“ v. 20. April 1923 (Memento des Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.filmmuseum-berlin.de
  4. Deutsche Spielfilme von den Anfängen bis 1933, S. 80 f.

На других языках


- [de] Phantom (1922)

[en] Phantom (1922 film)

Phantom is a 1922 German romantic fantasy film directed by F. W. Murnau. It is an example of German Expressionist film and has a surreal, dreamlike quality.[1]

[ru] Призрак (фильм, 1922)

«Призрак» (нем. Phantom) — немецкий экспрессионистский фильм 1922 года режиссера Ф. В. Мурнау. Экранизация романа Герхарта Гауптмана.



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