Rendezvous mit Joe Black (Originaltitel: Meet Joe Black) ist ein US-amerikanischer Spielfilm des Regisseurs Martin Brest aus dem Jahr 1998, in dem der Tod in menschlicher Gestalt (Brad Pitt) einen sterbenden Milliardär (Anthony Hopkins) bittet ihm zu helfen, das Leben kennenzulernen. Der Film startete am 14. Januar 1999 in den deutschen Kinos. Der Film ist ein Remake des Films Die schwarze Majestät von Mitchell Leisen aus dem Jahr 1934.
Der Großunternehmer William „Bill“ Parrish hört wenige Tage vor seinem 65. Geburtstag nach einem Herzinfarkt eine seltsame Stimme, die ihn an den nahenden Tod erinnert. Gleichzeitig lernt seine Tochter Susan in einem Café einen jungen Mann kennen, der kurz darauf als Fußgänger bei einem Verkehrsunfall stirbt. Davon bekommt Susan jedoch nichts mit.
Es stellt sich heraus, dass die Stimme dem Tod gehört, der den Körper des jungen Mannes nutzen will, um eine unbestimmte Zeit unter den Menschen zu weilen. Parrish soll ihm als Führer dienen und darf so lange weiterleben, wie der Aufenthalt des Todes auf der Erde interessant bleibt.
Der Tod soll im Kreis der Familie wohnen, den Angehörigen wird er als Joe Black vorgestellt. Er verliebt sich in Parrishs Tochter Susan, die als Ärztin arbeitet. Susan ist mit Drew zusammen, der rechten Hand Bills bei „Parrish Communications“. Drew ist zudem ebenso wie Quince, der Ehemann der älteren Tochter Parrishs, im Aufsichtsrat. Es steht eine Fusion zwischen „Parrish Communications“ und einem anderen Großunternehmen bevor. Drew findet das Verhalten von Parrish zunehmend merkwürdig und schöpft Verdacht, dass Joe ihn veranlasst habe, die Fusion platzen zu lassen. Drew veranlasst anschließend mit dem Aufsichtsrat ein geheimes Treffen ohne Bill Parrish. Nachdem Bill erneut die Fusion abgelehnt hat, beruft sich der Aufsichtsrat auf einen Artikel im Gesellschaftsvertrag, nach dem Parrish zu seinem 65. Geburtstag als Vorsitzender zurücktritt und nur noch repräsentiert. Die Mehrheit des Aufsichtsrates stimmt für die Absetzung Parrishs.
Es kommt zum Streit zwischen Joe und Parrish, der seinen eigenen Tod akzeptiert, aber um das Leben seiner Tochter fürchtet. Parrish macht sich Sorgen, dass Joe nach dem Ende seines Besuchs Susan mitnehmen könnte. Eine alte, krebskranke Afroamerikanerin aus der Niederländischen Karibik, die Patientin von Susan ist, erkennt im Krankenhaus den Tod in Menschengestalt. Kurz bevor sie vom Tod geholt wird, bittet sie Joe darum, Susan nicht mitzunehmen.
Joe Black hilft Parrish auf dessen Geburtstagsparty, sein Unternehmen – sein Lebenswerk – vor der Zerschlagung zu bewahren. Er gibt sich als ein Mitarbeiter der Steuerbehörden aus und stellt Drew, der durch eine Intrige den Verkauf des Unternehmens eingefädelt hat, um sich selbst zu bereichern, zur Rede. Dieser gesteht seine Taten, worauf der Aufsichtsrat, der über eine Telefonleitung insgeheim alles mitgehört hat, den geplanten Verkauf platzen lässt, Drew entlässt und Parrish rehabilitiert. Schließlich nimmt Joe Parrish mit ins Jenseits, lässt aber den Körper des jungen Mannes im Diesseits zurück. Dieser weiß nichts von seiner Identität als Joe Black und kann sich auch nicht an die Ereignisse vom Verkehrsunfall bis zur Rückkehr erinnern. Susan hat bereits während der Feier erkannt, dass Joe nicht derselbe Mann aus dem Café ist. So können dieser und Susan sich noch einmal ganz neu kennenlernen.
Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Alexander Löwe unter der Dialogregie von Joachim Kerzel im Auftrag der Berliner Synchron.
Rolle | Schauspieler | Synchronsprecher[4] |
---|---|---|
Junger Mann im Café / Joe Black | Brad Pitt | Tobias Meister |
William „Bill“ Parrish | Anthony Hopkins | Hartmut Reck |
Dr. Susan Parrish | Claire Forlani | Irina von Bentheim |
Drew | Jake Weber | Bernd Vollbrecht |
Allison Parrish | Marcia Gay Harden | Ulrike Möckel |
Quince Parrish | Jeffrey Tambor | Jürgen Kluckert |
Helen | June Squibb | Christel Merian |
James Berardinelli schrieb auf ReelViews, der Film sei der bis dahin längste Film des Jahres 1998. Er sei besonders „langatmig“ („tedious“) und „bombastisch“. Die Chemie zwischen Brad Pitt und Claire Forlani stimme nicht.[5]
Dagegen meinte der film-dienst: „Das Thema aus der alten Hollywood-Komödie Death Takes a Holiday (1934) von Mitchell Leisen verwandelt sich zu einer bedächtigen und behutsamen Meditation über das langsame Sich-Öffnen der Menschen im Angesicht des Todes. Dabei scheut der Film nicht davor zurück, Gefühlen und Gemütsbewegungen breiten Raum zu lassen. Das Ergebnis ist ein Werk, das heutzutage üblich gewordener Sensationalisierung mit leisen, oft geradezu konventionellen Mitteln entgegenzusteuern versucht. Abgesehen von dem oft überforderten Brad Pitt sind die hervorragenden Darsteller eine verläßliche Stütze, die den Film davor bewahren, einer gelegentlich spürbaren Überbelastung des Stoffes zu erliegen.“[6]
Anthony Hopkins und Claire Forlani wurden für den Filmpreis Saturn Award nominiert; für den gleichen Preis wurde Thomas Newman für die Filmmusik nominiert.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.
Der Film wurde als Schlechteste Neuverfilmung oder Fortsetzung für die Goldene Himbeere nominiert.
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