Tabu der Gerechten ist ein Liebesfilm aus dem Jahr 1947. Der Originaltitel ist Gentleman’s Agreement. Regie führte Elia Kazan, die Hauptdarsteller sind Gregory Peck, Dorothy McGuire und John Garfield. Der Film basiert auf dem Roman-Bestseller Gentleman’s Agreement von Laura Z. Hobson aus dem Jahr 1947 und wurde zu seiner Zeit sehr kontrovers aufgenommen.
Phil Green kommt als erfolgreicher Journalist von der Westküste nach New York City, um dort für ein großes Magazin zu arbeiten. Sein Chef gibt ihm den Auftrag, eine Serie über Antisemitismus zu schreiben. Der Witwer Green, der gemeinsam mit seinem kleinen Sohn Tommy und seiner Mutter lebt, verliebt sich in Kathy Lacey, die Nichte seines Chefs. Sie ist geschieden, gibt aber bald seinem Werben nach und möchte mit ihm ihr Haus beziehen, das in Darien, Connecticut, liegt.
Green hat Probleme, sich der neuen Aufgabe anzunehmen, und kommt schließlich auf die Idee, sich selbst als Jude auszugeben und über seine Erfahrungen zu berichten. Zu diesem Zweck benennt er sich in Greenberg um. An seinem neuen Arbeitsplatz wird ihm eine Sekretärin zugewiesen, die ihm erklärt, dass sie jüdisch ist, ihren jüdisch klingenden Namen jedoch geändert hat, um die Stelle zu erhalten. Nachdem Phil seinen Chef über dieses Geständnis informiert hat, ändert dieser die Anstellungsrichtlinien zugunsten jüdischer Bewerber. Es kommt zu Spannungen und zum Bruch zwischen Phil und Kathy, deren oberflächliche Toleranz offenbar wird.
Dave Goldman, ein alter Freund Phils, kommt zu Besuch; er war Offizier bei der US-Army, ihm wurde jetzt aber ein Job in New York angeboten. Diesen kann er freilich nur annehmen, wenn er eine Wohnung findet. Kathy begreift, dass sie Phil nur zurückgewinnen kann, wenn sie ihre tolerante Haltung durch Handeln beweist. Sie stellt Dave Goldman ihr Haus in Darien zur Verfügung und verspricht ihm, ihn dort vor allen Anfeindungen zu beschützen. Daraufhin kehrt Phil zu Kathy zurück.
Gentleman’s Agreement war einer der ersten Hollywood-Filme, die sich mit dem Thema Antisemitismus beschäftigten. Kazan mochte den Film nicht sonderlich. Er sei zu höflich und zeige nicht, wie schlimm Antisemitismus sei. Indem der Film aber den latenten Antisemitismus scheinbar Liberaler und nach außen Toleranter fokussiert und diese letztlich der Feigheit überführt, analysiert er diesen sehr viel feiner, als die Darstellung von brutalem und direktem Rassismus es vermocht hätte. Aus deutscher Sicht erscheint es merkwürdig, einen Film über Antisemitismus in den USA aus dem Jahr 1947 zu sehen, in dem der Holocaust – der damals freilich diese Bezeichnung noch nicht hatte – mit keinem Wort oder Bild erwähnt wird. Die Parallelen zu einem auch in Deutschland vorhandenen Antisemitismus, der sich selbst für liberal und tolerant hält, sind frappierend.
Ein Baum wächst in Brooklyn | Endlos ist die Prärie | Tabu der Gerechten | Bumerang | Pinky | Unter Geheimbefehl | Endstation Sehnsucht | Viva Zapata! | Ein Mann auf dem Drahtseil | Die Faust im Nacken | Jenseits von Eden | Baby Doll – Begehre nicht des anderen Weib | Ein Gesicht in der Menge | Wilder Strom | Fieber im Blut | Die Unbezwingbaren | Das Arrangement | Die Besucher | Der letzte Tycoon