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Barbara König (* 9. Oktober 1925 in Reichenberg, Tschechoslowakei; † 22. Oktober 2011 in Dießen am Ammersee, Bayern[1]) war eine deutsche Schriftstellerin sowie Hörspiel- und Drehbuchautorin.

Barbara König in der Villa Waldberta, aufgenommen von Barbara Niggl Radloff (1995)
Barbara König in der Villa Waldberta, aufgenommen von Barbara Niggl Radloff (1995)

Leben


Barbara König war deutsch-tschechisch-ungarischer Abstammung und wuchs zweisprachig in Reichenberg in Nordböhmen auf, wo sie ihr Abitur machte. Als sie sich in einen ukrainischen Arzt, der Deutsch lernen sollte, verliebte, kam sie 1944/45 für ein halbes Jahr in „Schutzhaft“ der Gestapo. Nach Kriegsende gelang es ihr, nach Bayern zu flüchten. Von 1947 bis 1950 war sie als Journalistin bei der Deutschen Nachrichtenagentur und bei der Neuen Zeitung tätig. 1949 wurde sie Mitglied der von Hans Werner Richter initiierten Gruppe 47. In diesem einflussreichen Literaturkreis gab es nur wenige Frauen, zum Beispiel Ilse Aichinger und Ingeborg Bachmann. Mit einem Stipendium kam sie 1950 in die Vereinigten Staaten, wo sie ein Studium der Zeitungswissenschaften und Creative Writing aufnahm. Von 1951 bis 1953 war sie Redakteurin bei der Zeitschrift „kontakt“.

Barbara König war seit 1958 freie Schriftstellerin. 1975 hatte sie eine Gastdozentur an der University of Texas. Sie war Mitglied im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland, ferner Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (1981–1984 Vizepräsidentin), der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste. Sie lebte zuletzt in Dießen am Ammersee.


Literarisches Schaffen


Barbara König schrieb Hörspiele, Essays und erzählende Prosa. Ihre bekanntesten Romane sind Die Personenperson und Schöner Tag, dieser 13.

Königs Buch Die Personenperson gilt als wichtiges und überzeugendes Werk, das die Autorin gleich sehr bekannt gemacht hat, ihr zwei Preise einbrachte und unter anderen von Karl Krolow und Heinrich Vormweg rezensiert wurde. Die Hauptperson spiegelt sich in diesem Buch in vielen weiteren Figuren als Varianten ihres Ichs wider und offenbart dadurch, gleichsam als multiple Persönlichkeit, in deren Geschichten erst die ganze Wahrheit der Protagonistin, einer Frau, die sich um ihre Emanzipation bemüht. Das wird amüsant beschrieben und ist auf eine poetische Weise miteinander verwoben.

Auch ihr 1973 erschienener Roman Schöner Tag, dieser 13. beschreibt einen Selbstfindungsprozess. Die Ich-Erzählerin, eine Autorin, schildert anhand von Tagebuchnotizen ihre Ehe, deren Scheitern und ihre Liebe zu anderen Männern. Es ist ein Ausbruch aus der Bürgerlichkeit und der Rolle der Frau der Nachkriegsjahre. Mittellos versucht sie, in Paris zu überleben, trifft dort auf Günter Grass und Paul Celan – es ist ein sehr autobiografisches Buch, das von ihren Schreibversuchen berichtet und ihren Bemühungen, Klarheit über sich selbst zu finden.


Werke



Bücher



Hörspiele



Filme



Auszeichnungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. «Gruppe 47»-Schriftstellerin Barbara König gestorben
  2. Bettina Baumgärtel Das perspektivierte Ich: Ich-Identität und interpersonelle und interkulturelle Wahrnehmung in ausgewählten Romanen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Würzburg : Königshausen & Neumann, 2000., s. 154 N. 460 ü. s. 159 N. 478.
Personendaten
NAME König, Barbara
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin sowie Hörspiel- und Drehbuchautorin
GEBURTSDATUM 9. Oktober 1925
GEBURTSORT Reichenberg, Tschechoslowakei
STERBEDATUM 22. Oktober 2011
STERBEORT Dießen am Ammersee, Bayern, Deutschland



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