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Ian Russell McEwan, CBE, FRSA (* 21. Juni 1948 in Aldershot, England) ist ein britischer Schriftsteller.

Ian McEwan (2011)
Ian McEwan (2011)

Leben


Ian McEwan ist der Sohn eines schottischen Majors (Aldershot ist ein Militärstützpunkt) und wuchs infolge der Versetzungen seines Vaters unter anderem in Singapur und Libyen auf. Er studierte englische und französische Philologie an der University of Sussex in Brighton, wo er mit dem Bachelor of Arts in englischer Literatur abschloss. Während seines anschließenden Studiums zur Erlangung des Master of Arts in englischer Literatur an der University of East Anglia in Norwich besuchte Ian McEwan bei den Romanautoren Malcolm Bradbury und Angus Wilson einen Kurs in kreativem Schreiben. Später unterrichtete er selbst an der University of Sussex. Seit dem Erfolg der Kurzgeschichtensammlung Erste Liebe, letzte Riten (1975) lebt er als freier Schriftsteller. Im Laufe seiner Karriere wurde McEwan mit nahezu allen bedeutenden Preisen für englischsprachige Literatur ausgezeichnet.

Etwa die Hälfte seiner Erzählungen wurden verfilmt, z. B. 2007 Abbitte von dem britischen Regisseur Joe Wright oder 2017 Am Strand, für den er auch das Drehbuch geschrieben hat.

McEwan ist Atheist.[1]


Privates


McEwan war in erster Ehe mit der Journalistin, Astrologin und Heilpraktikerin Penny Allen verheiratet. Die Ehe wurde 1995 geschieden. Mit seiner ersten Ehefrau hat er zwei Söhne. In zweiter Ehe ist er mit der Journalistin und Schriftstellerin Annalena McAfee verheiratet und lebt in London.

2002 erfuhr McEwan, dass er einen leiblichen Bruder hat. Er stammt aus einer außerehelichen Affäre seiner Mutter mit ihrem späteren Ehemann, während des Zweiten Weltkrieges, die ihn vor Rückkehr ihres ersten Ehemanns zur Adoption weggab. Nachdem ihr erster Ehemann gefallen war, heiratete die Mutter drei Jahre später ihren vorherigen Liebhaber; Ian wurde sechs Jahre nach seinem Bruder geboren. Erst nach deren Tod verriet die Schwester von McEwans Mutter das Familiengeheimnis.[2]


Themen, Stil und Wirkung


McEwans frühe Themen waren u. a. Adoleszenz, Sexus und Sadismus. Unter den literarischen Vorbildern des „Chronisten des polymorph Perversen“[3] sind vor allem Sigmund Freud, Franz Kafka und Virginia Woolf zu nennen; auch finden sich literarische Anspielungen auf Arthur Conan Doyle, Charles Dickens und andere.

Zu McEwans Techniken gehört das langsame Gleiten (und Abgleiten) von Assoziationen in Situationen, in denen eigentlich nichts Außergewöhnliches geschieht. Geoff Dyer meint, dass McEwan die Tradition des britischen Romans in kreativer Weise auf die Höhe des 21. Jahrhunderts gebracht habe.[4]

Die Kritikerin Felicitas von Lovenberg begründet die Wirkung der Erzählungen McEwans: Seine Themen seien „Liebe und Trennung, Unschuld und Selbsterkenntnis“, auch einfach das „Verstreichen von Zeit“; dabei kämen seine Sätze „ohne demonstratives Muskelspiel“ aus. Er liebe es, „gewöhnliche Menschen mit ungewöhnlichen Situationen zu konfrontieren, und es gelingt ihm immer wieder bravourös, im Leser die Ahnung von unmittelbar bevorstehenden Katastrophen zu wecken“. In Zementgarten und Abitte beleuchte er die „unheimliche Zone zwischen Kindheit und Erwachsensein“.[5] Auch der Band Ein Kind zur Zeit und die surrealistischen Kurzgeschichten in Der Tagträumer (ursprünglich eine Sammlung von Gute-Nacht-Geschichten für seine Stieftochter) zeigen, wie gut sich McEwan in die Psyche von vorpubertären Kindern und Jugendlichen und ihre Tagträume von Macht und Ohnmacht hineinversetzen kann.

Heute entwickelt McEwan „Figuren, die mit ihren Berufen gesellschaftliche Wirkung entfalten und die mit ihrem Handeln interessante Zeitfragen berühren“ und kombiniert diese Handlungen mit Beziehungskrisen.[6] Auch das Thema politischer Gewalt bezieht er ein (z. B. in dem Roman Amsterdam).


Auszeichnungen und Ehrungen



Werke



Romane und Kurzgeschichten



Libretti



Theaterstücke



Drehbücher



Aufsatzsammlung



Verfilmungen



Dokumentarfilm


McEwan wurde für den Dokumentarfilm The Root of All Evil? von Richard Dawkins interviewt. Er wird weiterhin im Dokumentarfilm The Unbelievers (2013) von Richard Dawkins gezeigt.


Literatur




Commons: Ian McEwan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Interview by Deborah Solomon: A Sinner’s Tale. In: The New York Times. 2. Dezember 2007, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 14. September 2022]).
  2. Novelist McEwan discovers brother. BBC News, 17. Januar 2007, abgerufen am 16. September 2008.
  3. Annalena McAfee: Dreams, Demons and a Rare Talent to Disturb, in: Financial Times, 1./2. Oktober 1994.
  4. Who's afraid of influence? In his latest book Atonement Ian McEwan brings the British novel into the 21st century, says Geoff Dyer. in: www.theguardian.com, 22. September 2001.
  5. Flicitas von Lovenberg: Vergiftete Zeilen. In www.faz.net, 31. August 2002.
  6. Angela Gutzeit: Ian McEwan: Kindeswohl. Eine Lebensentscheidung. In: www.deutschlandfunk.de, 15. Februar 2015.
  7. Honorary Members: Ian McEwan. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 16. März 2019.
  8. Goethe-Institut Pressemitteilung vom 28. April 2020: Preisübergabe an Goethes Geburtstag am 28. August: Goethe-Medaille 2020 für Elvira Espejo Ayca, Ian McEwan und Zukiswa Wanner, abgerufen am 28. April 2020
  9. Ian McEwan: „Die Kakerlake“ – Sie tun es, weil sie es tun, Frankfurter Rundschau vom 26. November 2019, abgerufen 27. November 2019
  10. The Ploughman's Lunch. In: „IMDb“. Abgerufen am 29. Oktober 2012.
  11. Soursweet. In: „IMDb“. Abgerufen am 29. Oktober 2012.
  12. Das zweite Gesicht. In: „IMDb“. Abgerufen am 29. Oktober 2012 (Originaltitel: The Good Son).
  13. Schmetterlinge. In: „IMDb“. Abgerufen am 29. Oktober 2012.
  14. The Comfort of Strangers. In: „IMDb“. Abgerufen am 29. Oktober 2012.
  15. Der Zementgarten. In: „IMDb“. Abgerufen am 29. Oktober 2012 (Originaltitel: The Cement Garden).
  16. … und der Himmel steht still. In: „IMDb“. Abgerufen am 29. Oktober 2012 (Originaltitel: The Innocent).
  17. First Love, Last Rites. In: „IMDb“. Abgerufen am 29. Oktober 2012.
  18. Enduring Love. In: „IMDb“. Abgerufen am 29. Oktober 2012.
  19. Abbitte. In: „IMDb“. Abgerufen am 29. Oktober 2012 (Originaltitel: Atonement).
Personendaten
NAME McEwan, Ian
ALTERNATIVNAMEN McEwan, Ian Russell (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG britischer Schriftsteller
GEBURTSDATUM 21. Juni 1948
GEBURTSORT Aldershot

На других языках


- [de] Ian McEwan

[en] Ian McEwan

Ian Russell McEwan, CBE, FRSA, FRSL (born 21 June 1948) is an English novelist and screenwriter. In 2008, The Times featured him on its list of "The 50 greatest British writers since 1945" and The Daily Telegraph ranked him number 19 in its list of the "100 most powerful people in British culture".[1]

[ru] Макьюэн, Иэн

И́эн Ра́сселл Макью́эн (англ. Ian Russell McEwan, род. 21 июня 1948, Олдершот, Великобритания) — британский писатель, сценарист и драматург, лауреат Премии Сомерсета Моэма (1976), Букеровской премии (1998), мемориальной премии Джеймса Тейта Блэка (2005) и Иерусалимской премии за свободу индивида в обществе (2011).



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