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James Myers „Jim“ Thompson (* 27. September 1906 in Anadarko, Oklahoma; † 7. April 1977 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, der überwiegend Noir-Romane schrieb.


Leben


Jim Thompson wurde als Sohn des Anwalts und Buchprüfers[1] James Thompson geboren. Sein Vater war ein Spieler und Säufer, der wegen Veruntreuung angeklagt wurde, einer Bestrafung jedoch durch Flucht nach Mexiko entging. Jim Thompson war intelligent und belesen (er las u. a. Dostojewski) und veröffentlichte schon als Jugendlicher in verschiedenen Zeitungen kleinere humoristische Texte.

Während der Prohibition arbeitete er als Hotelpage in Texas. In dieser Zeit finanzierte sich Thompson mit Alkoholschmuggel – unter anderem für Al Capone – einen exzessiven Lebensstil. Er soll pro Woche bis zu 300 $ verdient haben.

Er war bereits im Alter von 19 Jahren Alkoholiker und erlitt zudem einen Nervenzusammenbruch. Später arbeitete Thompson auf texanischen Ölfeldern. In den 1930er Jahren machte er seinen Abschluss an der University of Nebraska und verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit der Veröffentlichung von True-Crime-Stories. 1931 heiratete er und hatte zweifachen Nachwuchs.

Er war Kopf des „Oklahoma Federal Writers Project“, eines von mehreren Programmen, die durch den New Deal hervorgerufen wurden, um den Amerikanern durch die Große Depression zu helfen. 1935 wurde Jim Thompson Mitglied der Kommunistischen Partei der USA, aus der er drei Jahre später wieder austrat.

1940 zog Jim Thompson nach Kalifornien und versuchte in der Filmindustrie von Hollywood beruflich Fuß zu fassen, was ihm zunächst misslang. Seinen ersten Roman Jetzt und auf Erden veröffentlichte er 1942. Vier Jahre später folgte das Zweitwerk Fürchte den Donner. Nach einigen Jahren Flaute und diversen Alkoholkrisen schrieb Thompson von 1952 bis 1954 insgesamt zwölf Romane, die bis 1957 von Lions Books in New York verlegt wurden. Drei weitere Romanveröffentlichungen folgten bis 1961.

Auch wenn er mit einigen Romanen ein wenig Erfolg hatte, blieb er in der Literaturszene zeitlebens ein Geheimtipp. Die McCarthy-Ära wirkte nach. Sein Bekanntheitsgrad nahm erst nach seinem Tod zu, als einige seiner Romane mit Erfolg verfilmt wurden: Getaway (1972; Regie: Sam Peckinpah, mit Steve McQueen und Ali MacGraw in den Hauptrollen) sowie Pop. 1280 (1981 als Der Saustall; Regie: Bertrand Tavernier, Hauptrolle: Philippe Noiret).

Als Schauspieler ist Jim Thompson in einer kleinen Nebenrolle (als Richter Grayle) im Remake Fahr zur Hölle, Liebling (1975; Regie: Dick Richards, Hauptrolle: Robert Mitchum) zu sehen. Der Film basiert auf einem Klassiker der Noir-Romane von Raymond Chandler.

Mitte der 1950er Jahre arbeitete Jim Thompson als Drehbuchautor in Hollywood. Seine bekanntesten Arbeiten dieser Phase sind die Drehbücher für die Kubrick-Filme Die Rechnung ging nicht auf und Wege zum Ruhm. Verfilmt wurden außerdem seine Romane Ein Satansweib und Eine klasse Frau.

Anfang der 1960er Jahre erlitt Jim Thompson einen Schlaganfall. Bis 1973 schrieb er noch neun Romane. Verarmt und verbittert starb Jim Thompson am 7. April 1977 in Hollywood. Nach weiteren Schlaganfällen, begründet vor allem durch seinen starken Alkoholismus, verweigerte er einige Zeit vor seinem Tod die Nahrungsaufnahme und verhungerte schließlich.

Aufgrund seiner zeitweiligen Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei der USA war er in der McCarthy-Ära auf die schwarze Liste gesetzt worden.

In seinen Kriminalromanen zeigt Thompson auf, dass Gewalt, Habgier und Korruption im amerikanischen Alltag selbstverständlich sind.

Zu seinen Lesern zählten unter anderem Matthias Beltz[2], Stephen King (siehe: Zitate) und Bruce Springsteen[3].


Werke



Romane



Autobiographie



Adaptionen für Bühne, Film und Hörspiel


Literarische Vorlage
Drehbuch

Zitate über Jim Thompson





Belege


  1. Autobiographie Bad Boy
  2. Matthias Beltz: Böse : Gesammelte Untertreibungen. Frankfurt 2004, S. 797
  3. Bruce Springsteen: By the Book. In: The New York Times. 30. Oktober 2014, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 31. Dezember 2018]).
  4. Stephen King: Big Jim Thompson: An Appreciation. In: Jim Thompson: Now And On Earth. Vintage Crime/Black Lizard, New York 1994, ISBN 0-679-74013-9, Vorwort S. VII-X
Personendaten
NAME Thompson, Jim
ALTERNATIVNAMEN Thompson, James Myers
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Schriftsteller
GEBURTSDATUM 27. September 1906
GEBURTSORT Anadarko, Oklahoma
STERBEDATUM 7. April 1977
STERBEORT Los Angeles

На других языках


- [de] Jim Thompson (Autor)

[en] Jim Thompson (writer)

James Myers Thompson (September 27, 1906 – April 7, 1977) was an American prose writer and screenwriter, known for his hardboiled crime fiction.

[es] Jim Thompson

James Myers Thompson (Anadarko, Oklahoma, 27 de septiembre de 1906 - Huntington Beach, California, 7 de abril de 1977), conocido como Jim Thompson, fue un escritor y guionista estadounidense de novelas policíacas de género negro.

[ru] Томпсон, Джим

Джеймс Ма́йерс «Джим» То́мпсон (англ. James Myers «Jim» Thompson; 27 сентября 1906 года — 7 апреля 1977 года) — американский писатель, журналист.



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