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Neil Richard Gaiman (* 10. November 1960 in Portchester) ist ein britischer Autor zahlreicher Science-Fiction- und Fantasygeschichten, Comics und Drehbücher.

Neil Gaiman (2019)
Neil Gaiman (2019)
Neil Gaimans Stimme – Ausschnitt aus einem BBC-Interview

Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Serie Sandman, das Jugendbuch Coraline und mehrfach ausgezeichnete Werke wie American Gods (2002), Anansi Boys (2006), The Graveyard Book (2008) und der Roman The Ocean at the End of the Lane (2013).

Im Jahr 2019 wurde Neil Gaiman für sein Lebenswerk in die Science Fiction and Fantasy Hall of Fame aufgenommen.[1]


Leben


Gaiman entstammt einer seit Anfang des 20. Jahrhunderts in England ansässigen jüdischen Familie, die der Scientology-Kirche angehörte.[2] Als Jugendlicher hatte er den Wunsch, als Comicautor zu arbeiten, ein Berufsberater verwies jedoch auf die geringen Erfolgsaussichten und riet dem 16-Jährigen, zunächst eine Ausbildung zu absolvieren.

In den frühen 1980er Jahren arbeitete Gaiman als freier Journalist und schrieb Interviews, Artikel und Rezensionen für verschiedene britische Magazine.[3][4] In dieser Zeit veröffentlichte er sein erstes Buch, eine Biografie über die Band Duran Duran, sowie eine große Anzahl von Artikeln im Knave Magazine. Außerdem verfasste er Don't Panic: The Official Hitchhiker's Guide to the Galaxy Companion über Douglas Adams.

In den 1980er Jahren lebte Gaimans Interesse an Comicgeschichten wieder auf. Nachdem er Freundschaft mit dem Comicautor Alan Moore geschlossen hatte, begann er selbst Comics zu verfassen. Zusammen mit seinem Mitarbeiter und langjährigem Freund Dave McKean schuf er Violent Cases und Signal to Noise. Er erhielt einen Auftrag von DC Comics und verfasste die Mini-Serie Black Orchid.

Neil Gaiman (2009)
Neil Gaiman (2009)

Gaiman schrieb eine Vielzahl von Comics für mehrere Verlage. Am bekanntesten wurde seine Serie Sandman, deren Protagonist Dream der Herrscher des Traumreichs ist. Die 1988 gestartete Serie fand sofort großen Anklang und wurde nach acht erfolgreichen Jahren 1996 eingestellt, allerdings nicht wegen nachlassenden Publikumsinteresses, sondern weil Gaiman seine Geschichte zu Ende erzählt hatte. Alle 75 Einzelausgaben wurden nach Abschluss der Serie als zehnbändige Sammlung veröffentlicht.

1991 veröffentlichte Gaiman The Books of Magic, eine vierteilige Miniserie, die in der mystischen und magischen Welt der DC-Comics angesiedelt ist. Held der Serie ist ein englischer Teenager, der vom Schicksal auserkoren wurde, der Welt größter Magier zu werden. Aus dem Comic entwickelte sich eine Fortsetzung gleichen Titels, die größtenteils von John Ney Rieber verfasst wurde.

1992 zog Gaiman in die Vereinigten Staaten um.[5] Er wandte sich nun der erzählenden Literatur zu, da er meinte, dem Medium Comic zumindest vorläufig nichts mehr hinzufügen zu können. Seinen ersten Roman, Ein gutes Omen, eine Erzählung über eine bevorstehende Apokalypse, schrieb er bereits während der Arbeit an Sandman zusammen mit Terry Pratchett. Nach Abschluss der Comicserie folgten u. a. Neverwhere (deutsch Niemalsland), beruhend auf der gleichnamigen BBC-Fernsehserie, für die Gaiman die Drehbücher geschrieben hatte, Stardust (deutsch Sternwanderer), der Kurzgeschichtenband Smoke and Mirrors und die Romane American Gods sowie The Ocean at the End of the Lane (deutsch Der Ozean am Ende der Straße). American Gods bezeichnete er selbst als den Roman, der seinem Sandman am nächsten kommt. Darüber hinaus schrieb Gaiman Liedtexte, Gedichte und Novellen.

Seine Kinderbücher The day I swapped my dad for two goldfish, Coraline, Wolves in the Walls und The Graveyard Book (deutsch Das Graveyard-Buch) wurden von Dave McKean illustriert, der auch die Sandman-Cover gestaltete und den Gaiman als guten Freund betrachtet.[6]

Als erstem Autor gelang es Gaiman, für sein 2008 erschienenes Graveyard Book, gleich zwei begehrte Literaturpreise zu erhalten; ihm wurden dafür die Newbery Medal und die Carnegie Medal verliehen.[7]

Gaiman unterhält seit Anfang der 1990er Jahre eine enge Freundschaft zur Sängerin Tori Amos. Auf jedem ihrer Alben wird er in mindestens einem Song erwähnt, wenn auch mitunter stark verschlüsselt.[8] Er schrieb Vorworte zu mehreren ihrer Tourprogramme und trug einige Sätze zum Booklet ihres Albums Strange Little Girls bei.

Neil Gaiman und seine Frau Amanda Palmer (Arena 2011)
Neil Gaiman und seine Frau Amanda Palmer (Arena 2011)

Gaiman, Vater von vier Kindern, lebt seit 2002 nahe Minneapolis in den USA. Ab Ende 2008 war er mit der Musikerin Amanda Palmer (The Dresden Dolls) liiert,[9] die er im Januar 2011 heiratete.[10] Mit ihr arbeitete er an gemeinsamen Projekten wie beispielsweise „Who Killed Amanda Palmer“. Im September 2015 kam ihr gemeinsamer Sohn zur Welt.[11] Im November 2022 gab das Paar seine Scheidung bekannt.[12]


Auszeichnungen


Gaiman rangiert unter den Top-Ten der (noch lebenden) postmodernen Autoren im Dictionary of Literary Biography. Er wurde für sein Werk vielfach prämiert. Bereits in den 1990er Jahren gingen mehrere Eisner Awards in unterschiedlichen Kategorien an Gaiman, darunter von 1991 bis 1994 viermal in Folge der Preis als bester Autor. Er ist Ehrendoktor der Philadelphia University of Arts und der University of St Andrews.[13]

JahrWerkAuszeichnungAnmerkungen
1991A Midsummer Night's Dream, Teil der Sandman-ReiheWorld Fantasy AwardErstverleihung für einen Comic
2002Sternwanderer (engl. Stardust)Geffen-PreisFantasy-Buch[14]
2002American GodsHugo Award, Locus Award und Nebula AwardNebula Award für Besten Roman[15]
2003CoralineKinderbuchpreis der American Library Association[16]
2006Anansi BoysBritish Fantasy Award, Locus Award und Geffen-PreisGeffen-Preis für das beste Fantasy-Buch[17]
2009Das Graveyard-BuchNewbery Medal und Hugo AwardDie Newbery Medal gilt als angesehenster Kinderbuchpreis der Vereinigten Staaten[18] Hugo Award in der Rubrik Best Novel [19]
2010Das Graveyard-BuchCarnegie Medalrenommierter britischer Kinderbuchpreis[20]
2011Der lächelnde Odd und die Reise nach AsgardDeutscher Phantastik Preis,als bester Roman International[21]
2013The Ocean at the End of the LaneLocus Award und Britischer National Book AwardBook of the Year[22]
2015The Ocean at the End of the LaneDeutscher Phantastik Preis und Geffen-Preis[23]Book of the Year[24]
2015LebenswerkScience Fiction and Fantasy Hall of Fame[1]

Werke (Auswahl)



Comics



Romane



Kinderliteratur



Prosa


(einschließlich der Werke, die als illustrierte Texte erschienen)


Hörspiele & Hörbücher



Drehbücher



Adaptionen


LiteraturvorlageEJ VorlageAdaptionEJ AdaptionMediumDrehbuchRegieLand, UnternehmenAnmerkungen
Neverwhere1996Neverwhere1996MiniserieNeil GaimanVereinigtes Konigreich UK: British Broadcasting Corporation (BBC)
Where’s Neil when you need him?2006KompilationsalbumEuropaische Union EU:
u. a. Deutschland DE und Vereinigtes Konigreich UK
Songs verschiedener Independent-Künstler, die von Gaimans Werken inspiriert wurden; darunter deutsche Beiträge von Deine Lakaien, Schandmaul und Joachim Witt; Gaiman verfasste für das Booklet Kommentare zu jedem Song
StardustDer Sternwanderer2006SpielfilmVereinigtes Konigreich UK/Vereinigte Staaten US/Island ISL: Paramount Picturesmit Michelle Pfeiffer und Robert De Niro
CoralineCoraline2009Stop-Motion-AnimationsfilmClaire Jennings, Mary SandellHenry SelickVereinigte Staaten US
How to Talk to Girls at PartiesHow to Talk to Girls at Parties2017SpielfilmJohn Cameron Mitchell und Philippa GoslettJohn Cameron MitchellVereinigtes Konigreich UK/Vereinigte Staaten USmit Nicole Kidman und Elle Fanning
American GodsAmerican Gods2017–FernsehserieBryan Fuller, Michael Green u. a.verschiedeneVereinigte Staaten USmit Ricky Whittle und Emily Browning[25]
Ein gutes Omen1990Good Omens2019MiniserieNeil GaimanDouglas MackinnonVereinigtes Konigreich UK: BBC/ Amazon Studios/ The Blank Corporation/ Narrativia (Terry Pratchetts Produktionsfirma)mit David Tennant und Michael Sheen OBE
The Graveyard BookSpielfilmHenry Selickin Planung seit 2014[26]

Literatur




Commons: Neil Gaiman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Winners by Year: 2019 (engl.) Science Fiction Award Database, abgerufen am 13. Mai 2021.
  2. Hannes Stein: Neil Gaiman: „Es gibt keine Erwachsenen, nicht einen einzigen“. welt.de, 14. Oktober 2017, Zugriff am 16. April 2017.
  3. Neil Gaiman: Make Good Art. In: The View from the Cheap Seats. William Morrow and Company, 2016, ISBN 0-06-226226-2, S. 451 ff.
  4. Cherie D. Abbey: Biography Today General Series. Omnigraphics Inc., 2010, ISBN 978-0-7808-1058-7, S. 68.
  5. Porter Anderson: Neil Gaiman: 'I enjoy not being famous'; 'At the intersection of a dozen Venn diagrams'. 30. Juni 2001, abgerufen am 19. September 2017 (englisch).
  6. Neil Gaiman: Neil Gaiman on Dave McKean. In: www.neilgaiman.com. Abgerufen am 30. November 2015 (englisch).
  7. Neil Gaiman wins Carnegie medal (engl.) The Guardian, abgerufen am 13. Mai 2021.
  8. S. Alexander Reed: Through Every Mirror in the World: Lacan's Mirror Stage as Mutual Reference in the Works of Neil Gaiman and Tori Amos. In: ImageTexT: Interdisciplinary Comics Studies. Dept of English, University of Florida, 2008, abgerufen am 30. November 2015 (englisch).
  9. Amanda Palmer, Neil Gaiman Perform Together in NYC. In: www.spin.com. 3. Juni 2009, abgerufen am 30. November 2015 (englisch).
  10. Hermione Hoby: Neil Gaiman and Amanda Palmer: an audience with geek royalty. In: the Guardian. Abgerufen am 11. Oktober 2015.
  11. Amanda Palmer and Neil Gaiman welcome baby boy - The Boston Globe. In: BostonGlobe.com. Abgerufen am 11. Oktober 2015.
  12. Neil Gaiman: A joint statement from Amanda and me. In: neilgaiman.com. Abgerufen am 5. Oktober 2022 (englisch).
  13. Writer Neil Gaiman urges St Andrews graduates to change the world through imagination. In: www.thecourier.co.uk, 21.06.2016. Abgerufen am 6. Juli 2016.
  14. Geffen Awards 2000 Science Fiction Awards Database, abgerufen am 13. Mai 2021.
  15. American Godsby Neil Gaiman, Winner, Best Novel in 2002 Nebula Awards, abgerufen am 13. Mai 2021.
  16. Notable Children's Book American Library Association, abgerufen am 13. Mai 2021.
  17. Geffen Awards 2006 Science Fiction Awards Database, abgerufen am 13. Mai 2021.
  18. Süddeutsche Zeitung vom 28. Januar 2009, Seite 14.
  19. sfadb: Hugo Awards 2009. In: www.sfadb.com. Abgerufen am 30. November 2015.
  20. Neil Gaiman wins Carnegie medal. In: www.theguardian.com, 24.06.2010. Abgerufen am 6. Juli 2016.
  21. 2011. Roman International. Neil Gaiman. Der lächelnde Odd und die Reise nach Asgard Literaturpreisgewinner, abgerufen am 13. Mai 2021.
  22. Neil Gaiman novel wins Book of the Year. In: www.theguardian.com, 26.12.2013. Abgerufen am 6. Juli 2016.
  23. 2015. Roman International. Neil Gaiman. Der Ozean am Ende der Straße Literaturpreisgewinner, abgerufen am 13. Mai 2021.
  24. Geffen Awards 2015 Science Fiction Awards Database, abgerufen am 13. Mai 2021.
  25. Sam McPherson: HBO Adaptation of Neil Gaiman’s American Gods Will Last Six Seasons. TV Overmind, archiviert vom Original am 18. Juli 2011; abgerufen am 30. November 2015 (englisch).
  26. Henry Selick To Direct Neil Gaiman’s ‘The Graveyard Book’ In Disney Deal. deadline.com, abgerufen am 29. September 2012.
Personendaten
NAME Gaiman, Neil
ALTERNATIVNAMEN Gaiman, Neil Richard (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG britischer Fantasy- und Science-Fiction-Autor
GEBURTSDATUM 10. November 1960
GEBURTSORT Portchester, England

На других языках


- [de] Neil Gaiman

[en] Neil Gaiman

Neil Richard MacKinnon Gaiman[2] /ˈɡeɪmən/;[3] (né Neil Richard Gaiman;[2] born 10 November 1960)[4] is an English author of short fiction, novels, comic books, graphic novels, nonfiction, audio theatre, and films. His works include the comic book series The Sandman and novels Stardust, American Gods, Coraline, and The Graveyard Book. He has won numerous awards, including the Hugo, Nebula, and Bram Stoker awards, as well as the Newbery and Carnegie medals. He is the first author to win both the Newbery and the Carnegie medals for the same work, The Graveyard Book (2008).[5][6] In 2013, The Ocean at the End of the Lane was voted Book of the Year in the British National Book Awards.[7] It was later adapted into a critically acclaimed stage play at the Royal National Theatre in London, England that The Independent called "...theatre at its best".[8]

[ru] Гейман, Нил

Нил Ри́чард Макки́ннон Ге́йман (англ. Neil Richard MacKinnon Gaiman [ˈɡeɪmən]; 10 ноября 1960, Портчестер[6], Великобритания) — английский писатель короткометражной художественной литературы, романов, комиксов, графических романов, документальной литературы, аудиотеатра и фильмов.



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