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Thomas Brussig (* 19. Dezember 1964[1] in Ost-Berlin) ist ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor.

Thomas Brussig (2015)
Thomas Brussig (2015)

Leben


Thomas Brussig verbrachte seine Kindheit im Ostteil Berlins. Nach zehnjährigem Schulbesuch absolvierte er eine Berufsausbildung mit Abitur zum Baufacharbeiter, die er 1984 abschloss. Danach folgte der Grundwehrdienst in der VP-Bereitschaftspolizei.[2] Bis 1990 arbeitete er in verschiedenen Jobs. 1990 begann er ein Soziologie-Studium an der Freien Universität Berlin und wechselte dann 1993 an die Filmhochschule „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, an der er im Jahr 2000 als Diplom-Film- und Fernsehdramaturg seinen Abschluss machte.

Brussig debütierte als Romanautor 1991 mit Wasserfarben. Seinen Durchbruch hatte er 1995 mit dem Wenderoman Helden wie wir. In seinen Romanen verarbeitet Brussig auf unterschiedlichste Art und Weise satirisch das Geschehen im damaligen Ostdeutschland. Ebenfalls im Osten spielend, aber auf ganz Deutschland übertragbar ist sein Roman Die Verwandelten. In ihm zeigt Brussig satirisch die Folgen auf, die sich daraus ergeben, dass sich zwei Jugendliche in Waschbären verwandeln.

Brussigs Bücher wurden bisher in 28 Sprachen übersetzt. Er erhielt einige Auszeichnungen und Preise, ist Mitglied verschiedener Jurys, er ist auch ein Gründungsmitglied der Lübecker „Gruppe 05“. Im Sommersemester 2012 war er der Inhaber der Poetik-Dozentur der Universität Koblenz-Landau und im Winter 2015/16 der Paderborner Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller.

Thomas Brussig war 2005 der Initiator der deutschen Fußballnationalmannschaft der Schriftsteller und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur.

Am 9. Februar 2021 schrieb Brussig als Gastautor einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel „Mehr Diktatur wagen“.[3] Darin plädierte er für mehr Diktatur in der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie. Er schrieb unter anderem: „Vermutlich haben die viel gerühmten ‚Väter des Grundgesetzes‘ in ihrem nachvollziehbaren Eifer, ein Bollwerk gegen eine Wiederholung der Nazidiktatur zu schaffen, vergessen, dass während einer Seuche die Ausübung von Grundrechten eine Gefahr für die Gesamtbevölkerung darstellen kann.“ Der Essay löste in den sozialen Medien Empörung aus: Die von Brussig vorgeschlagenen Maßnahmen seien mit dem Grundgesetz unvereinbar. Franziska Augstein gab zu bedenken, wenn Brussig die Frage aufwerfe, ob die Demokratie „das richtige Mittel sei, um einer solchen Pandemie Herr zu werden“, so sei zu bedenken, dass die Demokratie kein Mittel sei, sondern vielmehr die Form, in der man lebe. Der „Ruf nach mehr Autokratie“ sei „eigentlich der Ruf nach einer ‚Herrschaft von Technokraten, also Leuten, die sich auskennen, die uns sagen, wo es lang geht.‘“[4]


Familie


Brussig ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er lebt als freiberuflicher Schriftsteller und Drehbuchautor mit seiner Ehefrau in Berlin und Mecklenburg.[5]


Werke


Thomas Brussig auf der Frankfurter Buchmesse 2011
Thomas Brussig auf der Frankfurter Buchmesse 2011

Belletristik



Filmvorlagen und Drehbücher (Auswahl)



Bühne (Auswahl)



Rezensionen


Zu Das gibts in keinem Russenfilm schrieb Anja Maier in der taz:

„Das Ganze liest sich richtig gut weg. Brussig lügt eben intelligent, er kann das: bösartig sein. Und er schätzt das Absurde. […] So ähnlich – als permanentes Auf-der-Stelle-Hüpfen – darf man sich die letzten Jahre der DDR vorstellen. Brussig hat ihr noch ein paar Jahre mehr geschenkt.“[6]


Auszeichnungen (Auswahl)




Commons: Thomas Brussig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Biographie. In: thomasbrussig.de. Abgerufen am 14. Februar 2021.
  2. Barbara Felsmann: Wer saß unten im System? Icke! Thomas Brussig über DDR-Nostalgie, Sex, sozialistische Perversion und seinen Roman „Helden wie wir“. In: Wochenpost. Nr. 39, 21. September 1995, S. 40–41, archiviert vom Original am 26. August 2013; abgerufen am 14. Februar 2021 (wiedergegeben auf thomasbrussig.de).
  3. Thomas Brussig: Corona: Mehr Diktatur wagen. In: Süddeutsche Zeitung , 9. Februar 2021. Seite 9.
  4. Manfred Götzke: Pandemie-Bekämpfung – Demokratie statt Technokratie: Franziska Augstein im Gespräch. In: Deutschlandfunk-Sendung „Information und Musik“. 14. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021 (auch als mp3-Audio; 11,1 MB; 12:12 Minuten).
  5. Thomas Brussig, Vita. Literaturport.de, abgerufen am 24. Mai 2021.
  6. Anja Maier: Neuer DDR-Roman von Thomas Brussig: Grau-bunte Science-Fiction. In: taz.de. 3. Mai 2015, abgerufen am 14. Februar 2021.
Personendaten
NAME Brussig, Thomas
ALTERNATIVNAMEN Berneburger, Cordt (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor
GEBURTSDATUM 19. Dezember 1964
GEBURTSORT Berlin

На других языках


- [de] Thomas Brussig

[en] Thomas Brussig

Thomas Brussig (born 1964) is a German writer best known for his satirical novels that deal with the German Democratic Republic.

[ru] Бруссиг, Томас

То́мас Бру́ссиг (нем. Thomas Brussig; род. 19 декабря 1964 (1964-12-19)[4], по другим источникам 1965[5], Восточный Берлин) — немецкий писатель и сценарист.



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