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Ana Maria Zanatti Olival (* 26. Juni 1949 in Lissabon) ist eine portugiesische Schauspielerin, Fernsehansagerin und -moderatorin. Sie moderierte u. a. mehrmals den Liederwettbewerb (und portugiesische Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest) Festival da Canção, so 1976, 1980, 1986, 1987 und 1992. Sie schrieb auch Bücher und setzte sich für die Rechte Homosexueller in Portugal ein. Seit 2009 lebt sie offen homosexuell.[1]

Vor allem durch ihre lange und regelmäßige Präsenz in Serien und Unterhaltungssendungen des Fernsehens ist sie in Portugal ein besonders prominentes Gesicht.


Leben


Ana Zanatti wuchs, mit weitläufig italienischer Abstammung, in ihrer Geburtsstadt Lissabon auf, ging dort in eine katholische Grundschule und später zum traditionsreichen Liceu Pedro Nunes, wo sie das Abitur machte. Sie begann ein Studium der romanischen Philologie an der Universität Lissabon, das sie aber schnell abbrach, um sich am Nationalkonservatorium (heute Escola Superior de Teatro e Cinema) einzuschreiben. Als sie 1968 ihr erstes Theaterengagement bekam, in Francisco Ribeiros Inszenierung von Pirandellos Cautela Libertino! am Teatro Nacional Popular, brach sie auch dieses Studium ab, um fortan Berufsschauspielerin zu werden. Im gleichen Ensemble spielte sie im Folgejahr in Vittorio Calvinos A Torre e o Galinheiro, 1970 wechselte sie zum Hörfunk-Ensemble der Parodianos de Lisboa, bis sie 1971 als Sprecherin und Ansagerin beim öffentlich-rechtlichen Fernsehsender RTP anfing. Zwischendurch übernahm sie erste kleine Fernsehrollen (v. a. in Kinder- und Jugendsendungen) und eine erste Nebenrolle in einem Kinofilm, 1968 in Henrique Campos Estrada da Vida.[2][3]

Erst nach der Nelkenrevolution 1974 kehrte sie wieder zu Theater und Film zurück, als sich die gesamte Kultur- und Medienlandschaft im Land weit öffnete nach dem Wegfall der Zensur und durch die tiefe gesellschaftliche Demokratisierung. 1974 nahm sie ihre erste ernstzunehmende Filmrolle an, in Manuel Guimarães letztem Film Cântico Final, der jedoch floppte. 1975 stand sie erstmals wieder auf der Theaterbühne, in António Coallados Inszenierung von Peter Shaffers Stück Equus am Teatro Capitólio, um in den nächsten Jahrzehnten immer wieder Theater zu spielen. 1977 spielte sie im Sexploitationfilm Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne, spielte ansonsten aber nur vereinzelt in ausländischen Produktionen.

Zu ihrem Schwerpunkt sollte sich jedoch fortan ihre Arbeit für das Fernsehen entwickeln. So spielte sie 1982 in der ersten portugiesischen Telenovela Vila Faia und verlegte sich in den 1990er Jahren besonders stark auf Fernsehserien. Auch als Sprecherin in zahlreichen Fernsehdokumentationen blieb ihre markante Stimme beim großen Publikum präsent.[3][4][2]

Nach soliden Schauspielleistungen, jedoch meist in Spielfilmen, die weder beim Publikum noch der Kritik für Aufsehen sorgten, konnte sie dann mit ihrer ersten Hauptrolle 1984, in O Lugar do Morto, das Publikum und die Filmkritik gleichermaßen begeistern. Auch in späteren Rollen überzeugte sie danach meist in souveränen, dabei stets etwas geheimnisvoll bleibenden Figuren. Das Fernsehen blieb jedoch weiter ihr Wirkungsschwerpunkt.[3][4]

2003 veröffentlichte sie ihren ersten Roman, Os Sinais do Medo (portugiesisch für: Die Zeichen der Angst),[5] dem später weitere Bücher folgten, darunter 2013 der Roman E onde é que está o Amor? (portugiesisch für: Wo ist die Liebe?) und 2016 der Essay O Sexo Inútil (portugiesisch für: Der unnütze Sex bzw. Das unnütze Geschlecht). Sie verfasste auch Kinderbücher, darunter 2011 das Buch Teodorico e as Mães Cegonhas (portugiesisch für: Teodorico und die Storchenmütter) über homosexuelle Eltern.[6]

Anlässlich der Gründungsveranstaltung einer breiten gesellschaftlichen Initiative zur vollen Gleichstellung der seit 2001 legalen homosexuellen União de facto (Eingetragene Partnerschaft) mit der traditionellen heterosexuellen Ehe am 31. Mai 2009 im Lissaboner Cinema São Jorge bekannte sich die 60-jährige Zanatti öffentlich dazu, lesbisch zu leben. Dort und mehrfach später forderte sie die vollen gleichen Eherechte.[1]

2015 gab sie der Figur der Katherine Marlowe im Computerspiel Uncharted 3: Drake’s Deception die portugiesische Stimme.[7]


Filmografie



Filme



Fernsehserien



Bücher


Romane, Essays und Erzählungen
Kinder- und Jugendliteratur
Lyrik

Zudem erschienen eine Reihe Erzählungen und Gedichte in Sammelbänden und Anthologien.




Siehe auch



Einzelnachweise


  1. Ana Zanatti assume homossexualidade - „Ana Zanatti bekennt sich zu Homosexualität“, Artikel vom 1. Juni 2009 des Gesellschaftsmagazins Lux, abgerufen am 18. Juni 2022
  2. Eintrag zu Ana Zanatti bei CinePT, der filmwissenschaftlichen Website der Universität Beira Interior, abgerufen am 18. Juni 2022
  3. Jorge Leitão Ramos: Dicionário do Cinema Português 1962-1988. Editorial Caminho, Lissabon 1989, Seite 417f
  4. Jorge Leitão Ramos: Dicionário do cinema português 1989 - 2003., 1. Auflage, Editorial Caminho, Lissabon 2005, Seite 649
  5. Eintrag zu Ana Zanatti bei CinemaPortuguês-Memoriale, abgerufen am 18. Juni 2022
  6. Ana Zanatti lança livro infantil sobre homoparentalidade - „Ana Zanatti veröffentlicht Kinderbuch über homosexuelle Elternschaft“, Artikel vom 25. Oktober 2011 des portugiesischen LGBT-Nachrichtenportals Dezanove, abgerufen am 18. Juni 2022
  7. Revelado elenco de Uncharted 3 - Os atores portugueses que dão a voz. - „Besetzung von Uncharted 3 veröffentlicht - die portugiesischen Schauspieler, die ihre Stimmen leihen“, Mitteilung auf www.eurogamer.pt, abgerufen am 19. Juni 2022
Personendaten
NAME Zanatti, Ana
ALTERNATIVNAMEN Zanatti Olival, Ana Maria (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG portugiesische Schauspielerin, Moderatorin, Autorin und LGBT-Aktivistin
GEBURTSDATUM 26. Juni 1949
GEBURTSORT Lissabon, Portugal



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