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Erich Franz (* 5. November 1903 in Laurahütte, Oberschlesien; † 10. Februar 1961 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, der vor allem Figuren aus dem Arbeitermilieu verkörperte.

Erich Franz während der Arbeiterfestspiele 1959 in Merseburg
Erich Franz während der Arbeiterfestspiele 1959 in Merseburg

Leben


Erich Franz wurde erst im Alter von 47 Jahren von Manfred Wekwerth und Bertolt Brecht für die Berufs-Schauspielerei entdeckt. Er wurde als fünftes Kind einer Arbeiterwitwe geboren. Sein Vater, ein Hüttenarbeiter, war am Hochofen tödlich verunglückt.[1] Franz hatte von 1917 bis 1920 eine Lehre zum Dreher gemacht und in Laurahütte als Bergmann gearbeitet. Seit seiner Jugend war er auch politisch aktiv, zuerst ab 1920 in der SPD, ab 1923 in der USPD und seit 1925 in der KPD. Daneben trat er innerhalb der Arbeiterbewegung als Laienschauspieler und Chorleiter auf. Als Streikteilnehmer wurde er mehrfach verhaftet.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten emigrierte er 1937 über die Tschechoslowakei in die Sowjetunion, wo er im Karaganda-Becken als Bergmann arbeitete. Daneben besuchte er dort eine Antifa-Schule.

Er kehrte 1949 nach Deutschland in die DDR zurück. Im selben Jahr wurde er Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) und der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF). Im Jahr 1950 trat er in den Kulturbund ein. Er arbeitete beim VEB Kranbau Köthen als Dreher. Dort wurde er auch Mitglied des Dramatischen Zirkels von Manfred Wekwerth. Franz und Wekwerth wurden 1951 nach einer Brecht-Aufführung und anschließendem Vorspiel in Berlin an das Berliner Ensemble engagiert.

Bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1961 stand Erich Franz auf der Bühne dieses Theaters. Daneben wirkte er in zunehmendem Maße auch in Filmen der DEFA und in Hörspielen mit und arbeitete auch als Synchronsprecher. Er leitete auch die Betriebsgewerkschaftsgruppe des Berliner Ensembles und seit 1957 die Gewerkschaft Kunst in Berlin. Fast drei Jahre lang gehörte er ab Juli 1958 als Mitglied der Fraktion des Kulturbundes der Volkskammer der DDR an.

Grabstätte
Grabstätte

Er wurde auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden in Berlin-Mitte beigesetzt.[2] Der Lyriker Jens Gerlach widmete ihm in „Dorotheenstädtische Monologe“ ein Gedicht.[3]


Ehrungen


Im September 1962 wurde das Kreiskulturhaus in der Schönhauser Allee Ecke Sredzkistr. im damaligen Stadtbezirk Berlin-Prenzlauer Berg nach längerer Schließung neu eröffnet und nach Erich Franz benannt.[4] 1970 wurde an diesem Ort der legendäre Franz-Club gegründet.

Das Kino von Köthen erhielt im September 1962 den Namen Erich-Franz-Lichtspiele.[5]


Auszeichnungen



Literatur



Filmografie



Theater



Hörspiele





Siehe auch



Einzelnachweise


  1. Helmut Baierl: Erinnert euch an Erich Franz. In: Neues Deutschland, 10. Februar 1971, S. 4.
  2. Das Grab von Erich Franz. In: knerger.de. Abgerufen am 27. Juli 2021.
  3. Jens Gerlach: Dorotheenstädtische Monologe. Aufbau Verlag, Berlin, 1972, S. 63
  4. Treffpunkt nach Feierabend. In: Berliner Zeitung. 14. September 1962, S. 8.
  5. Geschichte: Erste Vorführung im Jahre 1908. In: Mitteldeutsche Zeitung, 5. April 2013, abgerufen am 2. Juni 2021
Personendaten
NAME Franz, Erich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler und Politiker (SPD, USPD, KPD), MdV
GEBURTSDATUM 5. November 1903
GEBURTSORT Laurahütte
STERBEDATUM 10. Februar 1961
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Erich Franz (Schauspieler)

[en] Erich Franz

Erich Franz (5 November 1903 – 10 February 1961) was a German actor.[1] He appeared in more than thirty films from 1953 to 1972.



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