Jonathan Vincent „Jon“ Voight [ˈd͡ʒɒn ˈvɔɪt] (* 29. Dezember 1938 in Yonkers, New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Berühmt wurde er durch die Titelrolle in dem Filmklassiker Asphalt-Cowboy (1969). Für Coming Home – Sie kehren heim erhielt Voight 1979 als bester Hauptdarsteller den Oscar, des Weiteren wurde er für seine Auftritte mit insgesamt vier Golden Globes ausgezeichnet.
Dieser Artikel behandelt den Schauspieler Jon Voight. Zum Jazzforscher und Musiker siehe John Voigt; zu anderen Personen siehe John Voight.
Karriere
Der Sohn eines Profigolfers hatte erste Auftritte bei Schulaufführungen und gelangte schließlich an den Broadway. Bekannt wurde Voight durch die Rolle des Gigolos Joe Buck an der Seite von Dustin Hoffman in dem Filmdrama Asphalt-Cowboy (1969). Der Film des Briten John Schlesinger war die erste Studioproduktion, die keine Jugendfreigabe erhielt und gleichzeitig mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnet wurde. Er gilt als Klassiker des „New Hollywood“.[1][2]
Für seine Darstellung gewann Voight den Golden Globe als bester Nachwuchsdarsteller. Er war zudem für einen Oscar nominiert.
Es folgten Auftritte in Filmen wie Catch-22 – Der böse Trick, Beim Sterben ist jeder der Erste, Die Akte Odessa, die heute ebenfalls zu Klassikern des Kinos der 1970er Jahre zählen. 1979 erhielt er dann den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle als ein auf einen Rollstuhl angewiesener Vietnam-Veteran in dem Film Coming Home – Sie kehren heim von Hal Ashby. Für diese Rolle erhielt er 1978 außerdem den Darstellerpreis bei den Filmfestspielen von Cannes. Später war er auch noch für die Filme Runaway Train und zuletzt 2002 für Ali für einen Oscar nominiert.
Mitte Juni 2008 wurde bekannt, dass Voight für die siebte Staffel der erfolgreichen Fernsehserie 24 als Gegenspieler von Kiefer Sutherland gewonnen werden konnte. Für Voight war dies nach 40 Jahren wieder der erste größere Auftritt in einer Fernsehserie. Zuletzt hatte der Schauspieler Ende der 1960er Jahre verschiedene Gastauftritte in der Westernserie Rauchende Colts[3] sowie einen Kurzauftritt in der Serie Seinfeld (Episode „The Mom & Pop Store“/„Der Gebissabdruck“), bei dem er sich selbst spielte und Kramer in den Arm biss. Von 2013 bis 2020 spielte Voight in der Fernsehserie Ray Donovan den Vater der Hauptfigur (dargestellt von Liev Schreiber). Für diese Rolle erhielt er Lob von der Kritik und zudem seinen vierten Golden Globe. 2022 wurde als Abschluss der Reihe der Film Ray Donovan: The Movie veröffentlicht.
Politische Ansichten
Voight, der während des Vietnamkriegs pazifistische Positionen vertrat, ist heute dem konservativen Lager zuzuordnen. Er steht der Tea-Party-Bewegung nahe und behauptet von sich selbst, ein Fan von Mike Huckabee zu sein.[4][5] Kritikern von Präsident George W. Bush warf er vor, unpatriotisch zu sein. Bush sei der Führer der freien Welt.[6] Voight stand 2008 dem Kandidaten Rudy Giuliani nahe und betrieb Wahlkampf für die Republikaner.[7]
Voight ist begeisterter Anhänger des Staates Israel und bezeichnete ihn als „moralisches Leuchtfeuer“.[8]
The Washington Times veröffentlichte am 28. Juli 2008 einen namentlich gezeichneten Beitrag von Jon Voight, der den damaligen demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama kritisierte.[9] 2010 bezeichnete er diesen gar als Förderer des Antisemitismus. In einer Video-Biografie von Sarah Palin, die auf John McCains Website zu sehen war, war Voight auch als Sprecher zu hören. Im März 2015, unmittelbar vor der Parlamentswahl in Israel, veröffentlichte Voight ein Video, das sich an die israelischen Wähler richtete. Darin forderte er diese auf, den Likud-Kandidaten Benjamin Netanjahu zu wählen.[10][11][12] Er kritisierte den Kandidaten der Opposition, Jitzchak Herzog, und sagte, dass diejenigen, die meinten, Verhandlungen seien die Lösung, so falsch lägen wie Neville Chamberlain, der an Verhandlungen mit Adolf Hitler geglaubt habe.[10][11][12]
Bei der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2016 warb er als einer der wenigen US-amerikanischen Prominenten für den republikanischen Kandidaten Donald Trump und warf der Demokratin Hillary Clinton unter anderem vor, die Einwanderungspolitik von Barack Obama zu befürworten und die Religionsfreiheit einschränken zu wollen. Zudem machte er sie indirekt für den Angriff auf die US-amerikanische Botschaft 2012 in Bengasi verantwortlich.[13]
Voight gilt auch nach der verlorenen Wiederwahl von Donald Trump als Präsident der USA als dessen bekennender Anhänger.[14]
Familie
Der Deutschamerikaner Jon Voight ist der Sohn von Barbara Agnes Kamp (1910–1995) und Elmer Samuel Voight, geborener Voytka (1909–1973). Seine Großeltern mütterlicherseits stammen aus Büren (Westfalen), sein Großvater väterlicherseits aus Košice in der Slowakei.
1962 heiratete Voight Lauri Peters, die Ehe hielt bis 1967. Aus seiner 1971 geschlossenen und 1978 geschiedenen Ehe mit Marcheline Bertrand (1950–2007) stammen James Haven (*1973), der ebenfalls Schauspieler ist, und die Oscar-Gewinnerin Angelina Jolie (*1975).
Sein Bruder James Wesley Voight hatte als Songwriter unter dem Künstlernamen Chip Taylor einige Erfolge. Jon Voight ist außerdem der Pate der Schauspielerin Skyler Shaye.
Filmografie
1963: Gnadenlose Stadt (Naked City, Fernsehserie, Folge 4x24 Alive and Still a Second Lieutenant)
1963: Preston & Preston (The Defenders, Fernsehserie, Folge 2x34 The Brother Killers)
1966: Summer Fun (Fernsehserie, Folge 1x04 Kwimpers of New Jersey)
1966: NET Playhouse (Fernsehreihe, Folge A Sleep of Prisoners)
1966: 12 O’Clock High (Fernsehserie, Folge 3x15 Graveyard)
1966–1969: Rauchende Colts (Gunsmoke, Fernsehserie, drei Folgen)
1967: Fearless Frank
1967: Das Geheimnis der blauen Krone (Coronet Blue, Fernsehserie)
1967: Die fünf Geächteten (Hour of the Gun)
1967: Heiße Spuren (N.Y.P.D., Fernsehserie)
1968: Der Marshall von Cimarron (Cimarron Strip, Fernsehserie)
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