Nadja Uhl wuchs in Hennigsdorf auf. Nach dem Abitur absolvierte sie von 1990 bis 1994 ihre Schauspielausbildung an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy[1]. Ihr erstes Engagement erhielt sie 1994 am Potsdamer Hans Otto Theater. Dort spielte sie die Viola in Shakespeares Was ihr wollt, Polly Peachum in Brechts Die Dreigroschenoper, das Gretchen in Goethes Faust und die Paula in PlenzdorfsDie Legende vom Glück ohne Ende. Ihren ersten Filmauftritt hatte Uhl schon 1993 gegen Ende ihres Studiums in Der grüne Heinrich. Von 1995 an bevorzugte sie die Arbeit in Film und Fernsehen. Für ihre Darstellung in Schnee in der Neujahrsnacht wurde sie 2000 für den New Faces Award als Beste Nachwuchsschauspielerin nominiert. Der Durchbruch gelang ihr im gleichen Jahr in Schlöndorffs Film Die Stille nach dem Schuss als ausgeflippte Arbeiterin Tatjana.
An Uhls Schauspieltalent werden vor allem ihre große Wandlungsfähigkeit hervorgehoben und ihre überzeugende Darstellung von Persönlichkeiten in Grenzsituationen: In Uli Edels und Bernd Eichingers Verfilmung Der Baader Meinhof Komplex stellte sie die Terroristin Brigitte Mohnhaupt dar, im gleichzeitig entstandenen Film Mogadischu spielte sie als Stewardess des entführten Flugzeugs ein Terroropfer.[2] Für ihre Nebenrolle in Simon Verhoevens Komödie Männerherzen (2009), in der sie als Verkäuferin zu sehen ist, die von ihrem cholerischen Ex-Mann (gespielt von Wotan Wilke Möhring) verfolgt wird, war sie für den Deutschen Filmpreis nominiert.
Im April 2021 beteiligte sich Uhl an der Protestaktion #allesdichtmachen, bei der rund 50 prominente Schauspieler in Einzelvideos diverse Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie kommentierten, was laut den Beteiligten als „ironisch-satirisch“ verstanden werden sollte.[3]
Privates
Nach vielen Jahren in Berlin-Mitte lebt Uhl heute in Potsdam. 2005 kaufte sie mit drei Freunden die alte Villa Gutmann und sanierte sie mit viel Eigenarbeit zu einem Mehr-Generationen-Haus.[4]
Mit ihrem Lebensgefährten und Manager Kay Bockhold hat sie zwei Töchter.[5]
2000: Silberner Bär der Internationalen Filmfestspiele Berlin als beste Darstellerin für Die Stille nach dem Schuss (zusammen mit Bibiana Beglau)
2005: Silver Hugo Award des Filmfestivals Chicago in der Kategorie Beste Darstellerin für Sommer vorm Balkon
2005: Sonderpreis der Jury des Fernsehfilm-Festivals Baden-Baden für herausragende darstellerische Leistungen in Mord am Meer
2007: Jupiter in der Kategorie Beste TV-Darstellerin für Die Sturmflut
2007: nominiert für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Schauspielerin für Nicht alle waren Mörder
2010: nominiert für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste weibliche Nebenrolle für Männerherzen
2010: nominiert für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Schauspielerin für Der Tote im Spreewald
2013: Bayerischer Fernsehpreis als beste Schauspielerin in der Kategorie Fernsehfilme für ihre Rollen in Operation Zucker und Der Turm
2013: Günter Rohrbach Filmpreis, Darstellerpreis für ihre Rolle in Operation Zucker
2013: Bambi in der Kategorie Schauspielerin national
2013: nominiert für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Schauspielerin für Operation Zucker und Der Turm
2014: Goldene Kamera in der Kategorie Beste Deutsche Schauspielerin für ihre Rolle in Operation Zucker
2014: nominiert für den Jupiter Award in der Kategorie Beste Deutsche Schauspielerin für ihre Rolle in Schlussmacher
2018: nominiert für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Schauspielerin für Tod im Internat
Literatur
Nadja Uhl im Munzinger-Archiv(Artikelanfang frei abrufbar)
Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S.451 ff.
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