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Regina Lemnitz (* 22. September 1946 in Berlin) ist eine deutsche Theaterschauspielerin, Schauspielerin, Sängerin, Synchronsprecherin sowie Hörspiel- und Hörbuchsprecherin. Bekannt ist Lemnitz als deutsche Synchronstimme von Whoopi Goldberg, Kathy Bates, Roseanne Barr oder Conchata Ferrell.

Regina Lemnitz (2011)
Regina Lemnitz (2011)

Leben



Theater und Musical


Lemnitz absolvierte von 1966 bis 1967 eine Schauspiel-, Tanz- und Gesangsausbildung an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin. Ab 1968 folgten mehrjährige Engagements an kleinen und großen Theaterbühnen, darunter am Stadttheater Hildesheim, am Staatstheater Nürnberg, an den Münchner Kammerspielen sowie im Rahmen der Salzburger Festspiele in Dantons Tod unter der Regie von Rudolf Noelte.[1] Zudem wurde sie sechsmal für die Bad Hersfelder Festspiele verpflichtet.[2] Von 1978 bis 1990 war Regina Lemnitz Ensemblemitglied der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. Dort debütierte sie als Warja in Tschechows Komödie Der Kirschgarten und verkörperte unter anderem die Titelrolle in Russells Ein-Personen-Stück Shirley Valentine, mit dem sie nach 1990 auch auf Tournee ging. 1990/91 führten sie Musical-Engagements an das Theater des Westens und das Theater an der Wien.

Seit 1968 übernahm Regina Lemnitz zahlreiche musikalische Hauptrollen, darunter in My Fair Lady, Der Mann von La Mancha, Pariser Leben, Im weißen Rößl, Freudiana oder Die Dreigroschenoper. Von 2003 bis 2005 agierte sie am Berliner Renaissance-Theater in Robert Thomas’ Komödie Acht Frauen, die im Jahr zuvor in Frankreich erfolgreich verfilmt worden war. Als Fräulein Schneider trat sie von 2005 bis 2008 im Broadway-Musical Cabaret auf, unter anderem im Theater St. Gallen, in der Bar jeder Vernunft und seit 2010 im TIPI am Kanzleramt, alternierend mit Maren Kroymann. Im Hamburger Operettenhaus stand Regina Lemnitz von 2009 bis 2010 als Maria Wartberg im Udo Jürgens-Musical Ich war noch niemals in New York auf der Bühne.

Seit Januar 2013 gehört sie als Carlotta von Pörtschach zum Ensemble des Musicals Villa Sonnenschein im Hamburger Schmidt Theater.[3]


Film und Fernsehen


Parallel zu ihrer Tätigkeit am Theater wirkte Lemnitz seit 1965 in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen mit, unter anderem im Kabarettprogramm Schimpf vor Zwölf der Münchner Lach- und Schießgesellschaft (1974/75), in Wort-wörtlich neben Dieter Hildebrandt und Werner Schneyder (1975) und in Hildebrandts Live-Kabarettsendung Scheibenwischer (1981/83). An der Seite von Pinkas Braun und Rolf Boysen bekam sie 1971 die weibliche Hauptrolle in dem Fernsehfilm Der Zeuge. In einer Verfilmung von Gerhart Hauptmanns Tragikomödie Die Ratten (1977) wurde sie für die Rolle der Pauline Piperkarcka besetzt. An der Seite von Barbara Sukowa war sie ferner in dem mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichneten Autorenfilm Rosa Luxemburg (1986) zu sehen. Nach Gastauftritten in Liebling Kreuzberg (1988–1994) oder Der Landarzt (1989) verkörperte Lemnitz von 1993 bis 1995 Fanny Ginster in der ARD-Seifenoper Marienhof. 1997 erhielt sie eine weitere Festrolle in neunzehn Folgen der ZDF-Arztserie Frauenarzt Dr. Markus Merthin neben Sascha Hehn. Von 1995 bis 2012 spielte sie als Tierärztin Dr. Charlotte Roesner-Lombardi in der Familienserie Unser Charly eine der Hauptrollen.


Synchronisation


Im deutschsprachigen Raum ist Lemnitz nicht zuletzt als Synchronstimme international erfolgreicher Schauspielerinnen bekannt. Lemnitz synchronisierte Whoopi Goldberg beinahe ausnahmslos, aufgrund einer Lungenentzündung wurde sie in Ghost – Nachricht von Sam von Marianne Groß vertreten.[4] Seit Misery (1990) ist sie außerdem die Stimme von Kathy Bates und seit Die Teufelin (1989) von Roseanne Barr, darunter in der neun Staffeln umfassenden Sitcom Roseanne (1988–1997). Weitere Serienhaupt- und Nebenrollen übernahm sie für die Figur Vivian Banks in Der Prinz von Bel-Air (1992–1998), Louise Fletcher als Winn Adami in Star Trek: Deep Space Nine (1993–1999), Aloma Wright als Schwester Laverne Roberts/Schwester Shirley in Scrubs – Die Anfänger (2003–2010), Liz Torres als Miss Patty in Gilmore Girls (2004–2010) und Conchata Ferrell als Berta in Two and a Half Men (2003–2015). Außerdem synchronisierte sie Sally Struthers als Louise Miller in der Sitcom Still Standing. Für ihre Synchronisation von Kathy Bates in About Schmidt wurde Lemnitz in der Kategorie „Herausragende weibliche Synchronarbeit“ für den Deutschen Preis für Synchron 2003 nominiert.[5] 2013 synchronisierte sie in dem Spiel Moorhuhn – Tiger and Chicken die Riesenkröte.


Hörproduktionen


Für den Radiosender Radio Berlin 88,8 des RBB liest Regina Lemnitz seit 1987 in der Hörfunksendung Ohrenbär. Neben Gastrollen in diversen Hörspielserien wurde sie festes Ensemblemitglied bei Titania Medien. Seit 2004 spricht sie Mrs. Hudson in deren Reihe Sherlock Holmes. Anfangs wurde die Hörspiele zusammen mit Geschichten von Edgar Wallace unter Krimi-Klassiker geführt, bevor sie dann mit weiteren Folgen unter dem Titel Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs neu aufgelegt beziehungsweise fortgesetzt wurden. 2008 übernahm sie die durchgehende Rolle Rachel Lyne in der Hörspieladaptation von Anne auf Green Gables ebenfalls für diesen Verlag.

Besondere Aufmerksamkeit erlangte das vom Mitteldeutschen Rundfunk produzierte Hörspiel Kein Brief gestern, keiner heute von Matthias Baxmann über den Briefwechsel zwischen Franz Kafka und Felice Bauer, das von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste 2003 als „Hörspiel des Jahres“ ausgezeichnet wurde.[6]

Lemnitz’ Debüt als Hörbuchinterpretin bildete der Roman Love von Stephen King (2006). Gemeinsam mit Anna Thalbach vertonte sie im gleichen Jahr die von Sybil Gräfin Schönfeldt verfasste Astrid Lindgren-Monografie (2006). Zu einer Auswahl weiterer Lesungen gehören Das Labyrinth von David Baldacci (2008), Und hinter dir die Finsternis von Mary Higgins Clark (2008), Als Oma seltsam wurde von Ulf Nilsson (2011), Heute schon für morgen träumen (2018, Argon Verlag), Die Weisheit der Wölfe von Elli H. Radinger (2019, gemeinsam mit der Autorin) sowie Karibische Affäre (Agatha Christie, der Hörverlag, 2020).

Regina Lemnitz lebt in Berlin.


Filmografie (Auswahl)



Synchronisation (Auswahl)



Hörspiele



Auszeichnungen



Quelle





Einzelnachweise


  1. https://web.archive.org/web/20200523120754/https://archive.salzburgerfestspiele.at/archivdetail/programid/681/id/0/j/1981
  2. Chronik der Bad Hersfelder Festspiele seit 1951 (Memento vom 29. Dezember 2010 im Internet Archive)
  3. Ensemble Villa Sonnenschein (Memento vom 17. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) tivoli.de, abgerufen am 18. Januar 2013
  4. bumo.tv: Hörmich – Interview mit Marianne Groß und Lutz Riedel. Abgerufen am 26. August 2019.
  5. Preisträger Deutscher Preis für Synchron 2003 (Memento vom 15. April 2010 im Internet Archive) (pdf; 48 kB)
  6. Kein Brief gestern, keiner heute – Kafka-Collage als Hörspiel des Jahres 2003 ausgezeichnet literaturkritik.de am 2. Februar 2004, abgerufen am 15. März 2011
Personendaten
NAME Lemnitz, Regina
KURZBESCHREIBUNG deutsche Theaterschauspielerin, Schauspielerin, Sängerin, Synchron- und Hörspielsprecherin
GEBURTSDATUM 22. September 1946
GEBURTSORT Berlin, Deutsches Reich



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