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Sophia Loren [ˈlɔːɾen] (* 20. September 1934 in Rom;[1] bürgerlich Sofia Villani Scicolone [soˈfiːa vilˈlaːni ʃikoˈloːne]) ist eine italienische Filmschauspielerin. Sie wurde ab Ende der 1950er Jahre zum Weltstar.

Sophia Loren (2014)
Sophia Loren (2014)

Mit Auftritten als Komparsin, so im US-amerikanischen Filmepos Quo Vadis, das in Cinecittà in Rom gedreht wurde, begann eine Entwicklung, die Loren rasch zum internationalen Filmstar machte. Ihre erste Hauptrolle erhielt sie in Weiße Frau in Afrika. In der Folgezeit konnte sie auf die Förderung durch den Filmproduzenten Carlo Ponti zählen, der sie unter Vertrag nahm, später auch heiratete und ein Leben lang ihr Produzent blieb. Zwischen 1957 und 1964 festigte Loren mit Hollywood-Produktionen wie Hausboot und Es begann in Neapel sowie durch den Gewinn eines Oscars für die beste Hauptdarstellerin (Und dennoch leben sie) ihre Stellung als Spitzenstar. Ihre Filmpartner waren stets bekannte Schauspielkollegen; vor allem mit ihrem Landsmann Marcello Mastroianni feierte sie viele Erfolge.[2]


Leben und Karriere



Frühe Lebensjahre


Sofia Villani Scicolone kam am 20. September 1934 in der Clinica Regina Margherita in Rom zur Welt. Sie ist die Tochter von Romilda Villani, einer Klavierlehrerin, und Ricardo Scicolone, einem Bauingenieur, der adliger Abstammung und in seinen Kreisen ein hochangesehener Mann war. Loren schrieb später in ihrer Autobiografie, dass sie berechtigt sei, sich Markgräfin Lucilla Scicolone Murillo zu nennen.

Sophia Loren wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Pozzuoli und Neapel auf. Der Vater heiratete ihre Mutter auch nach der Geburt von Sophias jüngerer Schwester, Maria, nicht und ließ die Familie im Stich. Die Mutter versuchte, aus Sophias Schönheit Kapital zu schlagen, um den Lebensunterhalt zu sichern. So nahm Sophia an Schönheitswettbewerben (Misswahlen) teil und wirkte als Fotomodell in den damals in Italien populären Fotoromanen sowie als Komparsin in Kinofilmen mit.

Beim Wettbewerb um den Titel der Miss Rom wurde sie 1950 Zweite und lernte ihren zukünftigen Ehemann kennen, den 22 Jahre älteren italienischen Filmproduzenten Carlo Ponti. Dieser förderte sie fortan und erfand für sie den Künstlernamen Sophia Loren.


Karriere


Loren in den 1950er Jahren
Loren in den 1950er Jahren

1957 ging Loren auf Initiative Pontis nach Hollywood und stand in Stolz und Leidenschaft, ihrem ersten US-Film, vor der Kamera. Beim internationalen Publikum wurde sie vor allem durch die Komödie Hausboot (1958) mit Cary Grant beliebt. 1960 hatte sie mit Es begann in Neapel mit Clark Gable großen finanziellen Erfolg. Der Monumentalfilm El Cid, der 1961 in Spanien unter der Regie von Anthony Mann gedreht wurde, war für Loren ein weiterer Schritt zum Hollywood-Star. In den USA trat sie in vielen meist komödiantischen Filmen auf, in der Regel an der Seite berühmter Leinwandhelden wie Anthony Quinn, John Wayne, Richard Burton, Frank Sinatra, Anthony Perkins, Charlton Heston, Paul Newman und Gregory Peck. 1966 engagierte Charlie Chaplin Loren und Marlon Brando für Die Gräfin von Hongkong; dies war Chaplins letzter Film und zugleich sein einziger Farbfilm.

1960 drehte sie in Italien unter der Regie von Vittorio De Sica das Melodram Und dennoch leben sie. Seither war sie auch als Charakterdarstellerin anerkannt und erhielt unzählige Filmpreise. In De Sicas Kriegsepos brachte sie ihre eigenen Jugenderfahrungen auf die Leinwand und vermittelte glaubhaft den Schmerz des Krieges.

In Italien stand Loren einige Zeit in einem Konkurrenzverhältnis zu Gina Lollobrigida; wie diese galt sie als Sexsymbol und Busenwunder. Mit ihrem Filmpartner Marcello Mastroianni bildete Loren in vielen italienischen Produktionen ein Traumpaar. Auch mit dem Regisseur Vittorio De Sica arbeitete sie immer wieder zusammen.

Loren zählte bis in die späten 1970er Jahre zu den populärsten internationalen Kino-Stars und war in zahlreichen bekannten Filmen zu sehen. Ab 1980 trat die Schauspielerin vor allem in Fernsehfilmen in Erscheinung, wirkt gelegentlich aber auch in Kinofilmen wie Prêt-à-Porter (1994) oder Der dritte Frühling (1995) sowie in italienischen Kino-Produktionen etwa von Lina Wertmüller und ihrem Sohn Edoardo Ponti mit. 2009 drehte sie seit 1996 erstmals wieder einen Hollywoodfilm: Im Musical Nine von Rob Marshall spielte sie neben Nicole Kidman, Penélope Cruz, Daniel Day-Lewis, Judi Dench und Marion Cotillard. 2020 war Loren in der Hauptrolle in dem Filmdrama Du hast das Leben vor dir unter Regie ihres Sohnes Edoardo Ponti zu sehen. Es handelt sich um ihren ersten Kino-Spielfilm seit 2009; in den Medien wurde er als gelungenes Comeback bezeichnet.[3][4]

Loren hat seit 1950 an über 100 Filmen mitgewirkt. Marion Degler war während rund vier Jahrzehnten Lorens deutsche Synchronsprecherin. Nachdem sich Degler Mitte der 1990er Jahre aus dem Synchrongeschäft zurückgezogen hat, synchronisieren wechselnde Sprecherinnen Loren auf Deutsch.


Öffentliche Auftritte


Sophia Loren in London (2009)
Sophia Loren in London (2009)

Am 11. Februar 2006 trug Loren im Rahmen der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Turin gemeinsam mit anderen Berühmtheiten die olympische Flagge ins Turiner Olympiastadion.

Für Aufsehen sorgte Loren 2007, als sie im Pirelli-Kalender posierte. Im selben Jahr kündigte die 72-Jährige an, sich bei einem Aufstieg des Fußballclubs SSC Neapel nochmals in freizügiger Pose ablichten zu lassen[5]. Obwohl der Aufstieg des Vereins gelang, löste Loren ihr Versprechen nicht ein. In einer Fernsehsendung bezeichnete sie ihre Ankündigung als Scherz.

2007 starb ihr Ehemann, Carlo Ponti. Loren zog sich einige Monate vom öffentlichen Leben zurück. Im selben Jahr erschien sie zu Preisverleihungen und Ehrungen, als sie in Spanien die „Espiga de Oro“, in Deutschland den „Bambi“ und in Italien den „Marc-Aurel-Preis“ für ihr Lebenswerk erhielt. Am 4. Mai 2011 wurde Loren im Samuel Goldwyn Theater in Los Angeles von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit einem Preis für ihr Lebenswerk geehrt.

In Los Angeles überreichte Loren 1993 zusammen mit Marcello Mastroianni dem Regisseur Federico Fellini einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk. 2009 überreichte sie Kate Winslet einen Oscar für die beste Schauspielerin und im Jahr 2010 dem Regisseur Michael Haneke einen Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film.


Privatleben


Zusammen mit ihrem 2007 verstorbenen Ehemann, Carlo Ponti, hat Loren zwei Kinder: Carlo jr. (* 1968) und Edoardo (* 1973). Die Familie lebt bzw. lebte am Genfersee und besitzt zudem eine Ranch in Kalifornien, einen Palazzo in Rom, ein Chalet in der Schweiz und eine Wohnung im Trump World Tower in New York.

Die Ehe Lorens mit Ponti galt trotz der schwierigen rechtlichen Situation der Anfangsjahre als mustergültig. Sie haben am 17. September 1957 geheiratet, nachdem sich Ponti in Mexiko von seiner ersten Frau, Giuliana Fiastri, hatte scheiden lassen. Allerdings sah das italienische Recht keine Ehescheidungen vor, und die Trennung Pontis von Fiastri wurde in Italien nicht anerkannt; Ponti wurde der Bigamie bezichtigt, und seine Ehe mit Loren wurde 1962 offiziell annulliert. Loren, Ponti und Fiastri wurden daraufhin 1966 französische Staatsbürger, um die Scheidung und Wiederverheiratung nach französischem Recht vornehmen zu können. Nach der Scheidung von seiner ersten Frau wurde die Ehe Pontis mit Loren am 9. April 1966 endlich legalisiert.

1980 kam Loren in die Schlagzeilen, als sie von einem italienischen Gericht zu 30 Tagen Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde. Die Strafe trat sie im Gefängnis von Caserta im Mai 1982 an.

Lorens Schwester Anna Maria Villani Scicolone war von 1961 bis 1972 mit Romano Mussolini verheiratet, dem Sohn des früheren Diktators Benito Mussolini. Deren 1962 geborene Tochter ist die Schauspielerin und neofaschistische Politikerin Alessandra Mussolini. Loren förderte die Karriere ihrer Nichte, indem sie ihr Rollen in einigen Filmen verschaffte, in denen sie selbst mitspielte, so in Die Sünde (1972), Ein besonderer Tag (1977), Ein bisschen blond (1984) und Samstag, Sonntag, Montag (1990). Außerdem überzeugte Loren sie, für das Männermagazin Playboy zu posieren.

Loren ist Taufpatin der 1975 geborenen US-Schauspielerin Drew Barrymore und die Schwiegermutter von Sasha Alexander, die 2007 ihren Sohn, den Regisseur Edoardo Ponti heiratete.


Filmografie (Auswahl)



Auszeichnungen und Ehrungen


Sophia Loren in Paris bei der César-Verleihung 1991
Sophia Loren in Paris bei der César-Verleihung 1991

Walk of Fame

Oscar

Golden Globe Award

Bambi

David di Donatello

Sophia Lorens Handabdruck vor dem Grauman’s Chinese Theatre, Los Angeles
Sophia Lorens Handabdruck vor dem Grauman’s Chinese Theatre, Los Angeles

Telegatto

Goldener Bär der Berlinale

Nastro d’Argento

Preis des Internationalen Filmfestival in Venedig

Preis des Internationalen Filmfestival in San Sebastian

Preis des Internationalen Filmfestival in Cannes

Preis des Internationalen Filmfestival in Moskau

Preis des Internationalen Filmfestival in Istanbul

New York Film Critics Award

British Films Academy Awards

Legion d’honneur

National Board of Review Award

Goldene Kamera

Sho West Award

Verdienstorden der Italienischen Republik

World Film Festival in Montreal

Molodist Festival

Ehrenbürgerin

Teehybride „Sophia Loren“, Tantau 1967
Teehybride „Sophia Loren“, Tantau 1967

Filmfestspiele in Rom

Filmfestspiele in Valladolid

César

Praemium Imperiale

Europäischer Kulturpreis Taurus

Weitere Auszeichnungen


Literatur


von Sophia Loren
über Sophia Loren

Filmdokumentationen




Commons: Sophia Loren – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Sophia Loren: Sophia. Leben und Lieben. Wilhelm Heyne Verlag, München 1979, ISBN 3-453-01200-3, S. 17: Geburtsort „Clinica Regina Margherita in Rom“
  2. Ernst Probst: Superfrauen 7 – Film und Theater. 2001, ISBN 3-640-45071-X, S. 92. abgefragt am 4. August 2011.
  3. Filmstarts: Netflix' nächster Oscar-Kandidat: Deutscher Trailer zu "Du hast das Leben vor dir" mit Leinwand-Legende Sophia Loren. Abgerufen am 12. November 2020.
  4. Pete Hammond: Netflix Dates ‘The Life Ahead’ For November Worldwide Release; Film Legend Sophia Loren’s First Movie In A Decade To Get Awards-Season Push. In: Deadline. 22. September 2020, abgerufen am 12. November 2020 (amerikanisches Englisch).
  5. www.20minuten.ch: News von jetzt!
  6. Sophia Loren nun Ehrenbürgerin von Neapel. In: orf.at. 9. Juli 2016, abgerufen am 6. September 2016.
  7. versch. Interviewpartner Müllers, darunter Loren
  8. Sophia Loren, Porträt einer Diva
Personendaten
NAME Loren, Sophia
ALTERNATIVNAMEN Scicolone, Sofia Villani (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG italienische Filmschauspielerin
GEBURTSDATUM 20. September 1934
GEBURTSORT Rom, Italien

На других языках


- [de] Sophia Loren

[en] Sophia Loren

Sofia Costanza Brigida Villani Scicolone (Italian: [soˈfiːa vilˈlaːni ʃʃikoˈloːne]; born 20 September 1934), known professionally as Sophia Loren (/ləˈrɛn/ lə-REN,[1] Italian: [ˈlɔːren]), is an Italian actress. She was named by the American Film Institute as one of the greatest female stars of Classical Hollywood cinema.[2] As of 2022, Loren is one of the last surviving major stars from the Golden Age of Hollywood cinema and is the only remaining living person on AFI's list.

[es] Sophia Loren

Sofia Constanza Brigida Villani Scicolone (Nápoles, Reino de Italia, 20 de septiembre de 1934), conocida con el nombre artístico de Sophia Loren, llamada también en los países de habla hispana Sofía Loren, es una actriz italiana ganadora de diversos premios internacionales, entre ellos dos premios Óscar —uno de ellos honorífico—[1] y un premio BAFTA; asimismo, ha sido candidata varias veces a los Globos de Oro y ha ganado siete premios David de Donatello a la mejor actriz protagonista. Fue nombrada por el American Film Institute como una de las mayores estrellas femeninas del Cine clásico de Hollywood. Loren es una de las últimas estrellas principales supervivientes de la Época de Oro de Hollywood y a partir de 2022, es la única persona viva que queda en la lista del AFI.

[ru] Софи Лорен

Софи Лоре́н, правильнее София Ло́рен[4][4][5][6] (Sophia Loren; настоящее имя — София Костанца Бриджида Виллани Шиколоне, итал. Sofia Costanza Brigida Villani Scicolone; род. 20 сентября 1934) — итальянская киноактриса и певица.



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