Matti Geschonneck (* 8. Mai 1952 in Potsdam) ist ein deutscher Regisseur.
Leben
Matti Geschonneck ist der Sohn des Schauspielers Erwin Geschonneck (benannt nach dessen Rolle „Matti“ in Herr Puntila und sein Knecht Matti) und Halbbruder des Forensik-Spezialisten Alexander Geschonneck. Er wuchs bei seiner Mutter, der Schauspielerin Hannelore Wüst, und seinem Stiefvater, dem Dokumentaristen Gerhard Scheumann, in Berlin auf.
Er studierte vier Jahre Regie am Staatlichen Institut für Kinematographie (WGIK) in Moskau. Er wurde vom Studium abberufen und als SED-Mitglied gestrichen, weil er sich nach Wolf Biermanns Ausbürgerung nicht von diesem distanziert hatte. Seit 1978 lebt er in der Bundesrepublik.
Er arbeitete zunächst als Regieassistent bei Thomas Langhoff, Eberhard Fechner und Diethard Klante. 1991 drehte er seinen ersten Kinospielfilm, Moebius, danach mehrere Folgen der Krimiserie Tatort mit Günter Lamprecht. 1995 kam es mit dem Film Matulla und Busch nach einem Drehbuch von Ulrich Plenzdorf zur einzigen Zusammenarbeit mit seinem Vater Erwin Geschonneck, der mit dieser Komödie Abschied vom Film nahm.
Nach Jahren ausschließlicher Fernseharbeit entstand 2009 sein zweiter Kinospielfilm Boxhagener Platz, nach einem Roman von Torsten Schulz. Er hatte seine Welturaufführung auf der Berlinale 2010 innerhalb der Reihe Special. Ebenfalls auf der Berlinale, 2017, wurde sein Kinospielfilm In Zeiten des abnehmenden Lichts nach dem Roman von Eugen Ruge und einem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase welturaufgeführt.
Matti Geschonneck ist Mitglied der Europäischen Filmakademie.
Er ist mit der deutschen Schauspielerin und Regisseurin Ina Weisse verheiratet.
2015: Rockie Award des Banff World Media Festival für Das Zeugenhaus[2]
2015: Gold World Medal New York Festivals für Das Zeugenhaus
2015: Preis der Studentenjury Fernsehfilmfestival Baden-Baden für Ein großer Aufbruch
2016: Goldene Kamera Bester Deutscher Fernsehfilm für Ein großer Aufbruch
2019: Verdienstorden des Landes Brandenburg
Literatur
Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S.142 ff.
Regine Sylvester: Deutsches Ensemble.Matti Geschonneck verfilmt den Roman „Die Nachrichten“ von Alexander Osang. Ein Drehbericht. In: Berliner Zeitung, 6. November 2004
Der späte Vater – Erwin Geschonneck wird 100 Jahre alt. Ein Gespräch über den Schauspieler mit seinem Sohn Matti. In: Berliner Zeitung, 23. Dezember 2006
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