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08/15 ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1954. Es ist der erste Teil der dreiteiligen Filmreihe 08/15, die auf Hans Hellmut Kirsts gleichnamiger Romantrilogie beruht.


Handlung


Deutsches Reich 1939: Die Batterie wird von ihrem Batteriefeldwebel, Hauptwachtmeister Schulz, und dem Zugführer Wachtmeister Platzek bei jeder sich bietenden Gelegenheit schikaniert. Insbesondere haben es die beiden auf den Kanonier Vierbein abgesehen, der einen Hang zur Musik hat und eigentlich Pianist werden wollte. Dies verstärkt sich noch, als Vierbein von Schulz in dessen Dienstwohnung zum Teppichklopfen verdonnert wird und seine Frau Lore, die Gefallen an dem sensiblen Jungen hat, sich an Vierbein heranmacht. Selbst der Gruppenführer, Unteroffizier Lindenberg, der Vierbein eigentlich für einen ordentlichen Soldaten hält und ihn darum zunächst auch in Ruhe lässt, beginnt bald auf Druck von Schulz, Vierbein zu drangsalieren. Dieser bricht schließlich unter dem immer härter werdenden Drill zusammen. Als er bei einer Schießübung auch noch Munition mitgehen lässt, um sich das Leben zu nehmen, beschließt sein Kamerad, Gefreiter Asch, sich dafür an den Vorgesetzten zu rächen. Asch, der einer der besten Soldaten ist und von Schulz und Platzek sehr geschätzt wird, hält Vierbein von dem Selbstmord zurück und hilft ihm, mit dem rauen Soldatenleben besser zurechtzukommen. Die verschwundene Munition behält Asch und meldet sie gemeinsam mit seinem Kameraden, Obergefreiter Kowalski, als Verlust, womit sie Platzek, der den Verlust zu verantworten hat, ihn aber nicht erklären kann, in Bedrängnis bringen.

Nun beginnt Asch mit Kowalskis Hilfe, auch die Dienstvergehen der anderen Vorgesetzten aufzudecken und sie nacheinander bloßzustellen. Der sonst überkorrekte Unteroffizier Lindenberg meldet eine Gehorsamsverweigerung von Asch, macht aber ungenaue Angaben über die anwesenden Zeugen und benennt Kowalski, der aber die Aussage nicht bestätigt. Asch provoziert auch den Zorn des Küchen-Unteroffiziers Rumpler, als er die Portionen in der Verpflegung kontrolliert und einen beträchtlichen Schwund aufdeckt. Rumpler beschuldigt Asch der Meuterei und macht Meldung, zieht sie aber nach Androhung des Hauptwachtmeister Schulz, die Küche einer genauen Überprüfung zu unterziehen, wieder zurück. Platzek versucht, den Fehlbestand der Munition zu vertuschen, und greift dabei nach Hinweis von Kowalski auf Asch zurück. Asch macht zwar mit, macht aber Platzek klar, dass er (Platzek) damit die Munitionsbücher gefälscht hat – und somit Urkundenfälschung begangen hat, womit er Platzek in der Hand hat und ihm den ständigen Drill austreibt. Kurze Zeit später verpassen Asch und Kowalski mit der verschwundenen Munition auch Hauptwachtmeister Schulz einen Denkzettel, indem sie unbeobachtet in sein Dienstzimmer feuern.

In der Zwischenzeit gehen die Beschwerden gegen Asch bei Hauptwachtmeister Schulz ein. Schulz, der Asch selbst zur Beförderung zum Unteroffizier vorgeschlagen hat, weiß nicht recht, wie er damit umgehen soll, und meldet die Angelegenheit Hauptmann Derna. Dieser setzt den Stabsarzt Dr. Sämig ein, der Asch für seine Vergehen als unzurechnungsfähig und damit nicht verantwortlich erklären soll. Asch aber durchschaut den Plan, und es gelingt ihm, den Arzt bloßzustellen. Dr. Sämig beschuldigt Asch, ihn im Kampf überwältigt zu haben. Inzwischen hat die Sache solche Ausmaße angenommen, dass schließlich eine ganze Mappe mit den unerledigten Dienstmeldungen beim Abteilungskommandeur des Verbandes, Major Luschke, landet. Luschke, der von Dernas mangelnder Durchsetzungsfähigkeit sichtlich genervt ist, greift entschieden durch. Er maßregelt Lindenberg, legt Platzek eine Versetzung in die Materialverwaltung und Schulz einen Verzicht auf seine Dienststellung des Batteriefeldwebels nahe. Dr. Sämig droht er im Fall der Aufrechterhaltung seiner Beschwerde gegen Asch mit dem Ausscheiden aus dem Militärdienst, und Hauptmann Derna schickt er in den Urlaub. Kowalski wird schließlich zum Stabsgefreiten und Asch zum Unteroffizier befördert.

Kurz darauf bricht der Zweite Weltkrieg aus. Man sieht am Ende, wie die Batterie auf dem Kasernenhof der Rede Hitlers zum Kriegsbeginn zuhört.


Produktion


Der Film wurde von der Produktionsfirma KG Divina GmbH & Co. hergestellt, die Ilse Kubaschewski, gehörte. Die Kuba, wie sie auch genannt wurde, war zugleich Inhaberin und Gründerin des Erstverleihs Gloria-Film GmbH & Co. Filmverleih KG. Bei 08/15 handelte es sich um die zweite Produktion der Divina. Man hatte sich mit der Produktion des Antikriegsfilms an ein bisher unbeachtetes Genre herangewagt, bei dem die Kuba und ihre Mitarbeiter sich zunächst unsicher gewesen waren, ob es ratsam wäre, die Kriegsthematik auf die Leinwand zu bringen. Allerdings passte die Handlung zu dem im Deutschland der 50er Jahre typischen Narrativ der Rechtfertigung. Diese wurde durch den Gefreiten Asch symbolisiert, der einen Soldaten mit keinerlei Handlungsspielraum darstellte und der der schuldbeladenen Führungsriege folgen musste. Diese Sichtweise sprach viele der Zuschauer an, die sich dem Nationalsozialismus gegenüber machtlos gefühlt, und versucht hatten, das Beste aus ihrer Lage zu machen.[1]

Die Außenaufnahmen entstanden in der Umgebung von München, die Atelieraufnahmen im Divina-Studio Baldham. Das Studio war das ehemalige Atelier des Bildhauers Josef Thorak. Da für die Kasernenszenen große Kulissen errichtet werden mussten, eignete sich das Atelier mit seinen gewaltigen Dimensionen besonders gut für die Dreharbeiten von 08/15. Es bestand aus drei Hallen auf 45.000 m2 von denen jede Deckenhöhen von 7 bis 17 Metern aufwies. Nach dem Antikriegsfilm drehte die Kuba hier weitere Filme, womit es zu einem bedeutenden Faktor der deutschen Filmproduktionskapazität wurde.[2]

Peter Scharff schuf die Filmbautern, Eberhard Meichsner war Produktionsleiter. Die Uraufführung erfolgte am 30. September 1954 im Stachus-Filmpalast München.[3]


Auszeichnungen



Kritiken



Literatur





Einzelnachweise


  1. Michael Kamp: =Glanz und Gloria: Das Leben der Grande Dame des deutschen Films Ilse Kubaschewski (1907–2001). August Dreesbach Verlag, München 2017, ISBN 978-3-944334-58-5, S. 135.
  2. Michael Kamp: Glanz und Gloria: Das Leben der Grande Dame des deutschen Films Ilse Kubaschewski (1907–2001). August Dreesbach Verlag, München 2017, ISBN 978-3-944334-58-5, S. 138.
  3. Alfred Bauer: Deutscher Spielfilm Almanach. Band 2: 1946–1955. S. 452 f.
  4. 08/15. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.

На других языках


- [de] 08/15 (Film)

[en] 08/15 (film)

08/15 is a 1954 West German film directed by Paul May. It is based on the novel 08/15 by Hans Hellmut Kirst, who also served as the film's screenwriter. The term 08/15 (nill-eight/fifteen, German: Null-Acht/Fünfzehn) refers to the German Army's standard machine gun, the 08/15 (or MG 08 model 15), by far the most common German machine gun deployed in World War I. It was manufactured in such large quantities that it became the German Army slang for anything that was standard issue. 08/15 is also the first part of the 08/15 film trilogy, hence it is also known as Teil 1: In der Kaserne (Part 1: In the Barracks).



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