Die Außenseiterbande (Originaltitel: Bande à part) ist ein Spielfilm von Jean-Luc Godard aus dem Jahr 1964. In den Hauptrollen spielen Anna Karina, die damalige Ehefrau Godards, sowie Sami Frey und Claude Brasseur. Godard schrieb das Drehbuch nach einem Kriminalroman („Fool's Gold“) von Bert und Dolores Hitchens.
Franz und Arthur, zwei junge Männer mit einem Faible für abgebrühte amerikanische Helden, planen einen Einbruch. Franz hat in einem Englischkurs die junge Odile kennengelernt, die als Hausmädchen in einer vornehmen Villa in Joinville arbeitet. Odile hat ihm von einer großen Menge gebündelter Banknoten erzählt, die sich dort unverschlossen im Zimmer von Monsieur Stolz befinden.
Arthur erringt mühelos das Vertrauen der naiv-unschuldigen Odile und macht sie zur Komplizin der beiden Freunde, die ein Auge auf sie geworfen haben. Odile ist hin- und hergerissen zwischen leichtfertiger Unterwerfung und trotzigem Widerstand. Die drei verbringen die nächsten Tage mit ungezwungenen Ausflugstouren in Franz’ Simca-Cabriolet sowie in Pariser Cafés und Odile scheint sich in Arthur zu verlieben.
Als Arthurs zwielichtiger Onkel Druck macht, das Geld zu beschaffen, schreiten Franz und Arthur zur Tat: Am helllichten Tag dringen sie in Anwesenheit von Odile und der Hausherrin Madame Victoria in die Villa ein, finden das Zimmer von Monsieur Stolz jedoch verschlossen. Arthurs Ton wird nun rauer und er schlägt Odile, die bis zum nächsten Tag den Schlüssel besorgen soll.
Am folgenden Tag rückt Madame Victoria unter vorgehaltener Pistole den Schlüssel heraus, wird gefesselt, geknebelt und in einen Schrank eingesperrt. Im Zimmer finden Arthur und Franz jedoch nur noch ein einziges Geldbündel. Als sie die weiteren Verstecke von Madame Victoria erfahren wollen, finden sie diese leblos vor und halten sie für tot. Sie fliehen in ihrer Panik aus der Villa, wobei Arthur unter einem Vorwand zurückbleibt.
Inzwischen sehen Franz und Odile auf der Heimfahrt Arthurs Onkel zur Villa fahren und kehren um. Sie werden Zeuge, wie sich Arthur und sein Onkel um den Besitz des in der Hundehütte gefundenen Geldes ein Pistolenduell liefern, bei dem beide sterben. Anschließend beobachten sie die Ankunft von Monsieur Stolz, der das herumliegende Geld aufsammelt und an der Haustür die tot geglaubte Madame Victoria trifft.
Franz und Odile flüchten unbeobachtet. Sie gestehen sich ihre Liebe und wollen sich mit dem kleinen Anteil des zuerst gefundenen Geldes nach Südamerika absetzen. Auf dem Schiff hört man den Erzähler im Off: „Im nächsten Film erzähle ich Ihnen – natürlich in Breitwand und Technicolor – Franz' und Odiles Abenteuer in fernen südlichen Ländern.“
Quelle | Bewertung |
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Der Film erhielt fast ausschließlich positive Kritiken und erreichte bei Rotten Tomatoes eine Bewertung von 94 %, basierend auf 48 Kritiken, sowie 91 % vom Publikum bei rund 12.500 Stimmen.[3] Bei Metacritic konnte ein Metascore von 88, basierend auf neun Kritiken, erzielt werden.[4] Bei IMDb erhielt der Film 7,8 von möglichen 10 Sternen bei rund 20.700 abgegebenen Stimmen.[5] (Stand: 4. Dezember 2019) Die Außenseiterbande wurde 2005 in die Time-Auswahl der besten 100 Filme von 1923 bis 2005 gewählt.
„Auf zwei Wirklichkeitsebenen angesiedelte Gangsterparodie mit einer Fülle visueller, akustischer und erzählerischer Gags. Das Grau in Grau und die Trostlosigkeit der Pariser Banlieue wird äußerst sensibel durch die Schwarz-Weiß-Fotografie eingefangen. Eine sehr einfallsreiche Komödie, zugleich wohl Godards heiterstes und am leichtesten zugängliches Werk.“
„Godard übersetzt diese simple Geschichte in ironisches Kino, bei dem Raum und Zeit Kopf [sic!] stehen. Fazit: Godard verwandelt Schund in Kunst.“
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