Keine halben Sachen (Originaltitel: The Whole Nine Yards) ist eine US-amerikanische Kriminalkomödie aus dem Jahr 2000 von Jonathan Lynn mit Bruce Willis, Matthew Perry und Rosanna Arquette in den Hauptrollen. 2004 erschien die Fortsetzung Keine halben Sachen 2 – Jetzt erst recht! unter der Regie von Howard Deutch.
Der in einem Vorort von Montreal lebende Zahnarzt Nicholas „Oz“ Oseransky wird von seiner Ehefrau Sophie und seiner Schwiegermutter gehasst und sein Schwiegervater hat ihm einen Schuldenberg aufgehalst. Seine einzige Freundin ist seine Rezeptionistin Jill, die ihm rät, seine Frau zu verlassen.
Eines Tages bekommt er einen neuen Nachbarn und findet heraus, dass es sich bei ihm um den Mafia-Auftragsmörder Jimmy „Die Tulpe“ Tudeski handelt. Tudeski sucht Schutz in der Anonymität der Vorstadt, nachdem er gegen die mächtige Gogolak-Familie, einen Teil der Chicagoer Mafia, aussagte. Die beiden freunden sich an, doch Oz’ Frau drängt ihn dazu, nach Chicago zu fahren und dort Tudeskis Aufenthaltsort an Janni Gogolak zu verraten. Mit der Belohnung könnten sie ihre Schulden bezahlen.
In Chicago beschließt Oz aber, seinen Nachbarn nicht zu verraten. Er wird jedoch in seinem Hotelzimmer von dem Auftragsmörder Franklin „Frankie Figs“ Figueroa erwartet, der ihn zu Janni Gogolak bringt. Dort trifft er Tudeskis Frau Cynthia. In der Zwischenzeit verrät Oz’ Frau den Plan ihres Ehemannes an Tudeski, um diesen dazu zu bringen, ihn zu töten und so an seine Lebensversicherung zu gelangen.
Tudeski und Jill, die sich als angehende Auftragsmörderin entpuppt und Tudeski bewundert, können schließlich Gogolak und seine Handlanger töten. Oz nutzt seine Kenntnisse als Zahnarzt und täuscht durch das Austauschen von Zähnen an einer Leiche den Tod von Tudeski vor. Dieser entscheidet sich für Oz und tötet Frankie Figs. Oz und Cynthia heiraten.
Die deutschsprachige Synchronisation des Films entstand bei der Film- & Fernseh-Synchron GmbH. Verfasser des Dialogbuchs und auch Dialogregisseur war Lutz Riedel.[3]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
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James Stefan Tudeski gen. Jimmy die Tulpe, Auftragsmörder | Bruce Willis | Manfred Lehmann |
Nicholas Oseransky gen. Oz, Zahnarzt | Matthew Perry | Uwe Büschken |
Sophie Oseransky, Ehefrau von Oz | Rosanna Arquette | Marina Krogull |
Franklin Figueroa gen. Frankie Figs, Gogolaks Gehilfe | Michael Clarke Duncan | Tilo Schmitz |
Cynthia Tudeski, Ehefrau von Jimmy | Natasha Henstridge | Claudia Lehmann |
Jill St. Claire, Angestellte von Oz und Jimmy-Fan | Amanda Peet | Andrea Solter |
Janni Pytor Gogolak, Chicagoer Mafiaboss | Kevin Pollak | Hans-Jürgen Wolf |
Steve Hanson, Undercoverpolizist | Harland Williams | Tobias Meister |
Mutter von Sophie Oseransky | Carmen Ferland | Marianne Lutz |
Dave Martin, Chicagoer Freund von Oz | Howard Bilerman | Viktor Neumann |
Sergeant Buchanan | Sean Devine | Hans Hohlbein |
Officer Morrissey | Richard Jutras | Eberhard Prüter |
Bankberater | John Sanford Moore | Tom Vogt |
„Routiniert inszenierter, aber lieblos erdachter Versuch, der uninspiriert und seelenlos Elemente aus Komödie, Romanze und Gangsterfilm kombiniert.“
„Trotz seiner graziösen Verbeugung vor dem Humphrey-Bogart-Klassiker Key Largo (während einer Schießerei läuft Key Largo im Hintergrund im Fernseher) – hat Keine halben Sachen die Verbrecher-‚Logik der Güte‘ nicht überzeugend erfasst. […] Aus Keine halben Sachen hätte man jedenfalls besser zwei Filme machen sollen – einen über ein Blutbad unter Gangstern und einen über die Eskapaden eines Zahnarztes.“
„Das alles klingt ziemlich konfus. Ist es auch. Doch Komödienfachmann Jonathan Lynn behält im allgemeinen Chaos den Überblick. Und so nimmt der Handlungsverlauf immer wieder neue, absurde Wendungen, bis man dem Charme des überdrehten Killer-Klamauks entweder völlig erliegt oder – das als Warnung an alle Slapstick-Hasser – vorzeitig entnervt das Kino verlässt. Der Schießwütigkeit, die Keine halben Sachen provozierend beiläufig zelebriert, setzt Regisseur Lynn skurrile, bisweilen kitschig-romantische Verwicklungen entgegen.“
Der Film wurde 2001 für zwei Blockbuster Entertainment Awards nominiert.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.[8]