Mutterliebe ist ein Stummfilmmelodram aus dem Jahre 1929. Unter der Spielleitung von Georg Jacoby spielt Henny Porten die Hauptrolle. In der Schlüsselrolle des Pflegekindes ist die damals siebenjährige Inge Landgut zu sehen.
Nach ihrer Scheidung von ihrem Ehemann Hans, der sich nach ihrer Unfruchtbarkeit mit einer anderen Frau eingelassen hat, verlässt Maria Immermann die gemeinsame Wohnung und übersiedelt nach Berlin. Dort nimmt seinen einen Posten als Kindermädchen im Haus des Industriellen Erich Vogt an. Sie soll sich im vornehmen Haus um das Wohl der kleinen Mädi kümmern. Das Mädchen und Maria finden rasch einen Draht zueinander, und es entwickelt sich ein großes Vertrauensverhältnis. Ihre Mutter Anita Vogt, die befürchtet, dass Mädi ihr entgleiten könnte, entwickelt große Eifersucht gegenüber Maria und versucht, diese mit allen Mitteln aus dem Haus zu ekeln. Frau Vogt hat schließlich Erfolg, und Maria muss sich schweren Herzens von dem kleinen Mädchen trennen.
Maria leidet sehr unter dieser Trennung, und als sie eines Tages Mädi auf dem Spielplatz sieht, nimmt sie diese kurzerhand mit sich. Dass sie sich in jenem Moment einer Entführung schuldig gemacht hat, ist sich Maria in ihrer Naivität überhaupt nicht bewusst, geschah dies doch in einem Akt tief empfundener Mutterliebe einer Nicht-Mutter. Um so verblüffter ist Frau Immermann, als sie kurz darauf verhaftet und wegen Kindesraubes vor Gericht gestellt wird. Doch das Gericht erkennt die guten Gründe hinter ihrem Fehlverhalten und schlägt die Anklage gegen Maria nieder. Herr Vogt, der sich inzwischen von seiner kaltherzigen Gattin getrennt hat, bittet daraufhin Maria, wieder in sein Haus zu ihm und Mädi zurückzukehren. Es bleibt offen, ob sich nun eine neue Familie gefunden hat …
Mutterliebe entstand im Juni/Juli 1929 im Atelier von Staaken, die Außenaufnahmen entstanden in Pommern. Der Film passierte am 13. August 1929 die Zensur und wurde am 20. August 1929 in Berlins Atrium-Kino uraufgeführt. Der mit Jugendverbot belegte Streifen besaß sechs Akte, verteilt auf 2591 Metern Länge.
Porten-Gatte Wilhelm von Kaufmann übernahm die Produktionsleitung, Gustav A. Knauer und Willy Schiller gestalteten die Filmbauten. Henny Porten lieferte die Idee zu diesem Film.
Der Film erhielt das Prädikat “künstlerisch wertvoll”.
Paul E. Marcus schrieb in den Neue Berliner Zeitung – Das 12 Uhr Blatt: „Mutterliebe, wie leicht hätte das rührselig werden können. Daß es das nicht wurde ist der Porten allein zuzuschreiben. (…) Niemals versinkt bei der Porten das Gefühl in Weinerlichkeit; immer bleibt jeder Ausdruck scharf und unverschwommen. (…) Die Porten hat mit dieser Gestalt einen Menschen geschaffen; Höheres läßt sich nicht sagen. Der Regisseur Jacoby hat nicht immer hohle Theatralik zu vermeiden gewußt; es ist schade.“[1]
Das kommunistische Kampfblatt Die Rote Fahne kam, aus der Sicht des wirklichen, sozialistischen Proletariats, zu einem anderen vollkommen Schluss: „Dieser Film wird in den Kintopps der Proletarierviertel laufen. Mütter mit vier, fünf, sechs und mehr Kindern werden diesen Film sehen. Diese Mütter und Kinder wohnen in Keller„wohnungen“, sind unterernährt oder syphilitisch. Wer das nicht glaubt, soll sich an das Gesundheits- und Jugendamt wenden. Und da kommt Henny Porten auf die Idee, einen Film drehen zu lassen, der das vereinsamte einzige Kind des Industriellen in den Mittelpunkt stellt. In den Kintopps werden die Arbeiterfrauen sehen, wie die Kinder der Bourgeoisie leben und fühlen, daß die Kinder des Proletariats in den Sarg hineinwachsen.“[2]
Madame Incognito | Die Löwenhochzeit | Die Filmprinzessin | Das Geheimnis des Affen | Die Flammentänzerin | Der letzte Flug | Die Tänzerin | König Motor | Der Mann ohne Gedächtnis | Irrende Liebe | Der schwarze Moritz | Ein tolles Mädel | Ein toller Einfall | Die Braut des Reserveleutnants oder „Fürs Vaterland“ | Der Skandal | Bogdan Stimoff | Das zweite Leben | Gold | Die Entdeckung Deutschlands | Der feldgraue Groschen | Unsühnbar | Jan Vermeulen, der Müller aus Flandern | Dem Licht entgegen | Der Flieger von Goerz | Keimendes Leben | Das Schwabemädle | Das Karussell des Lebens | Moral und Sinnlichkeit | Kreuziget sie! | Vendetta | Das Teehaus zu den 10 Lotosblumen | Aberglaube | Komtesse Dolly | De profundis. Aus der Tiefe | Indische Rache | Der Mann ohne Namen | Seine Exzellenz von Madagaskar | So sind die Männer | Das Paradies im Schnee | Quo Vadis? | Komödianten des Lebens | Muß die Frau Mutter werden? | Husarenfieber | Der Hahn im Korb | Der Ritt in die Sonne | Der Stolz der Kompagnie | Das Gasthaus zur Ehe | Der dumme August des Zirkus Romanelli | Die Insel der verbotenen Küsse | Die Frau ohne Namen | Colonialskandal | Die Jagd nach der Braut | The Fake | Der Faschingskönig | Der Arzt | Küsse, die man nicht vergißt | Die Wochenendbraut | Indizienbeweis | Meineid | Mutterliebe | Frauen am Abgrund | Der Witwenball | Die Lindenwirtin | Der keusche Joseph | Pension Schöller | 1000 Worte Deutsch | Geld auf der Straße | Die Blumenfrau von Lindenau | Der verjüngte Adolar | Hurrah – ein Junge! | Strohwitwer | Die spanische Fliege | Kadetten | Melodie der Liebe | Ja, treu ist die Soldatenliebe | Liebe in Uniform | Der große Bluff | Moral und Liebe | Sag’ mir, wer Du bist | Zwei im Sonnenschein | Ist mein Mann nicht fabelhaft? | Die Wette | Der streitbare Herr Kickel | Das 13. Weltwunder | Der Störenfried | Eine ideale Wohnung | Ein Mädel wirbelt durch die Welt | Der Polizeibericht meldet | Liebe und Zahnweh | Hochzeit am 13. | Die Csardasfürstin | Der kühne Schwimmer | G’schichten aus dem Wienerwald | Besuch am Abend | Der letzte Walzer | Warum lügt Fräulein Käthe? | Ehestreik | Leutnant Bobby, der Teufelskerl | Herbstmanöver | Heißes Blut | Der Bettelstudent | Und du mein Schatz fährst mit | Die Kronzeugin | Husaren, heraus! | Spiel auf der Tenne | Gasparone | Großalarm | Eine Nacht im Mai | Der Vorhang fällt | Kora Terry | Frauen sind doch bessere Diplomaten | Tanz mit dem Kaiser | Die Gattin | Die Frau meiner Träume | Das Kind der Donau | Frühling auf dem Eis | Sensation in San Remo | Die Csardasfürstin | Das Herz einer Frau | Pension Schöller | Maske in Blau | Die geschiedene Frau | Gestatten, mein Name ist Cox | Drei Tage Mittelarrest | Drei Mädels vom Rhein | Die wilde Auguste | Ich und meine Schwiegersöhne | Zu Befehl, Frau Feldwebel | Familie Schimek | Nachts im Grünen Kakadu | Bühne frei für Marika | Die Nacht vor der Premiere | Bomben auf Monte Carlo | Pension Schöller