Tarzan, der Affenmensch, auch bekannt als Tarzan, der Herrscher des Urwalds und Tarzan, der Mann aus dem Urwald (Originaltitel: Tarzan the Ape Man), ist ein US-amerikanischer Abenteuerfilm aus dem Jahr 1932. Er basiert auf dem Roman Tarzan of the Apes von Edgar Rice Burroughs. Die Premiere fand am 25. März in New York City statt.
Film | |
Deutscher Titel | Tarzan, der Affenmensch |
Originaltitel | Tarzan the Ape Man |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1932 |
Länge | 99 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | W. S. Van Dyke |
Drehbuch | Cyril Hume, Ivor Novello |
Produktion | Bernard H. Hyman, Irving Thalberg |
Musik | George Richelavie |
Kamera | Clyde De Vinna, Harold Rosson |
Schnitt | Tom Held, Ben Lewis |
Besetzung | |
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→ Synchronisation → |
James Parker ist ein Großwildjäger. Er zieht durch Afrika auf der Suche nach dem großen, legendären Friedhof der Elefanten. Seine Tochter Jane begleitet ihn mit ihrem Verlobten Harry Holt. Die Expedition wird durch einen weißen Affenmenschen gestört. Tarzan lebt seit seiner Kindheit im Urwald unter Affen. Er entführt die hübsche Jane in sein Haus hoch oben in den Bäumen. Das Mädchen fürchtet sich zunächst, findet dann jedoch Zutrauen zu Tarzan. Sie stellt fest, dass er kein Wort Englisch spricht, und lehrt ihn die ersten Worte: „Ich Tarzan, Du Jane.“
Tarzan bringt schließlich Jane zu ihrem Vater und Verlobten zurück, doch Jane bleibt mit ihren Gedanken bei Tarzan. Als Jane mit ihrem Vater und Harry Holt von Pygmäen entführt wird, kommt Tarzan zu Hilfe. Mit seinen Elefanten befreit er die Engländer. Jane, die sich in Tarzan verliebt hat, entscheidet sich für ein Leben mit Tarzan in der Wildnis fernab der Zivilisation.
Tarzan, der Affenmensch ist der erste Tarzan-Film von Metro-Goldwyn-Mayer und der erste Tarzan-Film mit dem Schwimmolympiasieger Johnny Weissmüller in der Titelrolle. 1922 hatte er als erster Mensch die 100 Meter unter einer Minute geschwommen. Zuvor hatte es bereits einige Tarzan-Filme gegeben. Weissmüller sollte bis Ende der 1940er Jahre die Rolle spielen, die Serie lief jedoch mit anderen Darstellern wie Lex Barker bis in die 1970er Jahre hinein. Allerdings waren die Filme zu dieser Zeit schon dem B-Film zuzuordnen.
Weissmüller an die Seite gestellt wurden die gerade zum Star aufgestiegene Maureen O’Sullivan, der erfahrene Neil Hamilton und der Charakterdarsteller C. Aubrey Smith. Der Film wurde mit rund 600.000 US-Dollar produziert und konnte hervorragende 2,5 Millionen US-Dollar weltweit an den Kinokassen einspielen.
In dem Film war zum ersten Mal der berühmte Affenschrei Tarzans zu hören. Berühmt im deutschsprachigen Raum ist auch der Satz „Ich Tarzan, Du Jane“, den Johnny Weissmüller aber im Original so nie gesagt hat. Der Originaldialog zeigt eine noch geringere Fähigkeit zu sprechen:
Der Film war am 2. August 1932 von der Zensur zugelassen worden und am 9. Januar 1933, also noch vor der NS-Machtergreifung in Berlin gestartet. Ein Jahr später wurde er auf Antrag der Württembergischen Regierung erneut der Film-Oberprüfstelle vorgelegt, die ein Exempel statuieren wollte. Diese beschied am 2. März 1934, dass ein „Film, der das rein Triebhafte in den Vordergrund stelle, in seiner Tendenz darauf hinauslaufe, dass ein Urwaldmensch, ja selbst ein Affe, edelster Seelenregungen fähig und als Ehepartner würdig sei, […] den bevölkerungspolitischen Tendenzen des Nationalsozialismus [entgegenlaufe]“. In der Begründung hieß es des Weiteren: „Die entsittlichende und verrohende Wirkung […] werde dadurch beleuchtet, dass das Publikum an der Stelle, wo ein sympathischer kleiner Affe unter entsetzlichen Todesschreien ungelenk vor einem brüllenden Panther davoneilt, angesichts dieser Todesnot der Kreatur gelacht und weiterhin vor Vergnügen gequietscht habe […]“.[1] Diese Entscheidung markierte einen Wendepunkt in der NS-Zensurpolitik, die nun immer unberechenbarer wurde.
„Dank der fantasie- und ideenreichen Gestaltung ist der Film besser als alle späteren Filme des Genres“, urteilte das Lexikon des internationalen Films.[2] Cinema fand den Film „prächtig inszeniert, die Darsteller geben ihr Bestes“ und schrieb: „Der erste Tonfilm-Tarzan schlug ein wie eine Bombe, obgleich die Dialoge eher karg ausfielen. Dafür geizte der Schwimm-Superstar Johnny Weismuller nicht mit nackter Haut und tollen Stunts. Publikum und Kritik waren begeistert, wie der Herr des Dschungels im Handumdrehen aus einer wilden Elefantenhorde einen Flohzirkus machte.“[3] Für die Fernsehzeitschrift Prisma war der Film „[e]in unverwüstlicher Klassiker des Abenteuerfilms“. Obwohl es bereits in der Stummfilm-Ära eine Reihe von Tarzan-Verfilmungen gegeben habe, sei „dies zumindest die definitive Tonfilmfassung“.[4]
Die heute verwendete Synchronfassung entstand 1972 unter der Leitung von Lothar Michael Schmitt für die ARD.[5]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
---|---|---|
Tarzan | Johnny Weissmüller | Thomas Danneberg |
Jane Parker | Maureen O’Sullivan | Heidi Treutler |
Harry Holt | Neil Hamilton | Joachim Hansen |
Mr. James Parker | C. Aubrey Smith | Siegfried Schürenberg |
Riane | Ivory Williams | Panos Papadopulos |
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mit Elmo Lincoln |
Tarzan bei den Affen (1918) • The Romance of Tarzan (1918) • Adventures of Tarzan (1921) • |
mit Frank Merrill |
Tarzans neue Dschungelgeschichten (1928) • Tarzan der Tiger (1929) • |
mit Johnny Weissmüller |
Tarzan, der Affenmensch (1932) • Tarzans Vergeltung (1934) • Tarzans Rache (1936) • Tarzan und sein Sohn (1939) • Tarzans geheimer Schatz (1941) • Tarzans Abenteuer in New York (1942) • Tarzan und die Nazis (1942) • Tarzan, Bezwinger der Wüste (1943) • Tarzan und die Amazonen (1945) • Tarzan und das Leopardenweib (1946) • Tarzan wird gejagt (1947) • Tarzan in Gefahr (1948) |
mit Herman Brix |
Tarzans neuestes Abenteuer: Der Herr der Wildnis (1935) • Tarzans neuestes Abenteuer: Tarzan und die grüne Göttin (1938) • |
mit Lex Barker |
Tarzan und das blaue Tal (1949) • Tarzan und das Sklavenmädchen (1950) • Tarzan und die Dschungelgöttin (1951) • Tarzan, der Verteidiger des Dschungels (1952) • Tarzan bricht die Ketten (1953) |
mit Gordon Scott |
Tarzan und der schwarze Dämon (1955) • Tarzan und die verschollene Safari (1957) • Tarzan und die Jäger (1958) • Tarzans Kampf ums Leben (1958) • Tarzans größtes Abenteuer (1959) • Tarzan, der Gewaltige (1960) |
mit Jock Mahoney |
Tarzan erobert Indien (1962) • Tarzans Todesduell (1963) |
mit Mike Henry |
Tarzan und die goldene Stadt (1966) • Tarzan am großen Fluß (1967) • Tarzan und der Dschungelboy (1968) |
weitere Verfilmungen |
The Son of Tarzan (1920) • The Revenge of Tarzan (1920) • Tarzan und der goldene Löwe (1927) • Tarzan the Fearless (1933) • Tarzan's Revenge (1938) • Tarzan in Istanbul (1952) • Tarzan, der Herr des Urwaldes (1959) • Tarzán en la gruta del oro (1969) • Tarzan's Deadly Silence (1970) • Tarzán y el arco iris (1972) • Tarzan – Herr des Urwalds (1981) • Greystoke – Die Legende von Tarzan, Herr der Affen (1984) • Adventures of Tarzan (1985) • Tarzan in Manhattan (1989) • Tarzan und die verlorene Stadt (1998) • Legend of Tarzan (2016) |
Zeichentrick |
Tarzan of the Apes (1998) • Tarzan (1999) • Tarzan & Jane (2002) • Tarzan 2 (2005) |
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