Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft ist ein Spielfilm des Regisseurs Vincente Minnelli nach dem gleichnamigen Roman von Irving Stone, gedreht 1955 in den USA, den Niederlanden und in Belgien, über die tragische Existenz des niederländischen Malers Vincent van Gogh (1853–1890).
Film | |
Deutscher Titel | Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft |
Originaltitel | Lust for Life |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1956 |
Länge | 122 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Vincente Minnelli |
Drehbuch | Norman Corwin Irving Stone |
Produktion | John Houseman für MGM |
Musik | Miklós Rózsa |
Kamera | Freddie Young Russell Harlan |
Schnitt | Adrienne Fazan |
Besetzung | |
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Vincent van Gogh wird als Laienprediger in ein einsames Bergwerkdorf geschickt. Ein Bergwerkunglück, das Tote und Verletzte fordert, sowie die Ignoranz seiner Vorgesetzten, die die Würde seines Postens darin verletzt sehen, dass er seine Habe mit den Armen teilt, bringen seinen Gottesglauben ins Wanken. Zugleich keimen in ihm Neigungen, zu zeichnen und dabei die normalen Menschen bei ihrer Arbeit auf dem Feld darzustellen. Nachdem seine Cousine, die seit einem Jahr Witwe ist, sein leidenschaftliches Liebeswerben verschmäht, lernt er in einer Kneipe Christine kennen; beide werden ein Paar.
Van Gogh entscheidet sich nun auch zum Malen. Nach wenigen Monaten besteht die Ehe zu Christine aus Streit, da er sich nur der Malerei widmet und kaum Geld für Essen da ist. Christine trennt sich von ihm; zur gleichen Zeit erleidet sein Vater einen Schlaganfall und stirbt.
In Paris zeigt sich van Gogh von den Werken der französischen Impressionisten beeindruckt. Gleichzeitig äußert er Erstaunen über Maler, die meinen, nach wissenschaftlichen Formeln malen zu müssen. Doch auch nach sechs Monaten Aufenthalt in Paris schafft es sein als Kunsthändler tätiger Bruder Theo nicht, die Bilder des Malerneulings Vincent van Gogh zu verkaufen, zumal dieser durch seine offene Art potentielle Kunden abschreckt. Nachdem van Gogh Paul Gauguin kennengelernt hat, verlässt er die Wohnung seines Bruders und zieht in die südfranzösische Stadt Arles. Als er dort die Möglichkeit nutzt, in ein eigenes Haus zu ziehen, malt er mit immer größerer Leidenschaft und träumt davon, eine Künstlerkolonie zu gründen. Van Gogh ist überaus erfreut, als Gauguin zu ihm zieht; die beiden werden Freunde. Doch zwischen den beiden Männern entwickeln sich immer größer werdende Differenzen, die sich vor allem in ihren unterschiedlichen Einstellungen zur Malerei äußern. Als Gauguin auszieht, bekommt van Gogh Furcht vor der Einsamkeit; in einem Anfall von Wahnsinn schneidet er sich ein Ohr ab. Auf eigenen Wunsch wird van Gogh in die Psychiatrie eingeliefert. Nach einer stetigen Phase der Besserung erleidet er einen überraschenden Rückfall, wird aber trotzdem aus der Psychiatrie entlassen und zieht zu seinem Bruder Theo und dessen Familie. Theo kann ihm die freudige Nachricht mitteilen, dass er eines von Vincents Bildern verkaufen konnte. Nach einem weiteren Kreativitätsschub meldet sich jedoch seine seelische Verzweiflung wieder; Vincent unternimmt einen Suizidversuch, an dessen Folgen er stirbt.
Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1957 im MGM Synchronisations-Atelier Berlin. Kirk Douglas wurde von Wolfgang Kieling gesprochen (der ihn noch mehrfach synchronisierte), Anthony Quinn von Willy A. Kleinau (beides Schauspieler, die ihre größten Erfolge in DEFA-Filmen hatten).[1]
Zwar wurde Vincent van Gogh für insgesamt vier Oscars nominiert, aber lediglich Anthony Quinn gewann den Preis für die beste männliche Nebenrolle als Paul Gauguin. Kirk Douglas, der für seine Darstellung der Titelrolle u. a. den New York Film Critics Circle Award und den Golden Globe Award gewann, hatte bei der Oscar-Verleihung als bester Hauptdarsteller gegenüber Yul Brynner (Der König und ich) das Nachsehen. Ebenfalls für den Oscar nominiert waren Norman Corwin (bestes adaptiertes Drehbuch) und Cedric Gibbons zusammen mit Edwin B. Willis, F. Keogh Gleason, Hans Peters und Preston Ames (beste Ausstattung bei Farbfilm). Gänzlich unbedacht blieben Minnellis Regie sowie F. A. Young und Russell Harlan für ihre Farbkamera, Adrienne Fazan für den Schnitt und auch John Houseman als Produzent.
Quelle | Bewertung |
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Rotten Tomatoes | |
Kritiker | [2] |
Publikum | [2] |
IMDb | [3] |
Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat wertvoll.
Im deutschen Fernsehen war der Film erstmals am 30. März 1972 um 20.15 Uhr in der ARD zu sehen.
Nach Nicola Mazzanti lässt sich der Film in die vier Perioden von van Goghs Malweise einordnen: die schwarz-graue Periode in der Borinage, die blau-grüne in der niederländischen Periode, die rote in der Pariser Zeit und die in gelbes Licht getauchte letzte Phase seines Lebens. Kein anderer van Gogh Film schaffte es bisher, diese Phasen so einzufangen.
1879 gab es nahe Frameries ein schweres Grubenunglück mit 121 Toten. Dieses erlebte van Gogh mit und wurde im Film verwendet.
Der Film ist sowohl auf DVD als auch auf Blu-ray Disc erhältlich.
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