Weltbrand ist der erste Teil des zweiteiligen Stummfilms Christian Wahnschaffe, den Urban Gad in Berlin 1920/21 für die Ende 1919 gegründete Terra Film realisierte. Der Titel des zweiten Teils lautet Die Flucht aus dem goldenen Kerker (1921). Dem Drehbuch von Hans Behrendt und Bobby E. Lüthge lag der 1919 bei S. Fischer erschienene zweibändige Roman Christian Wahnschaffe von Jakob Wassermann zugrunde.[1] Die Titelrolle spielte Conrad Veidt, seinen Gegenspieler gab Fritz Kortner. Die weibliche Hauptrolle bekam die norwegische Tänzerin und Schauspielerin Lillebil Ibsen.[2]
Christian Wahnschaffe ist zwar der Sohn eines reichen Fabrikanten, doch er ist idealistisch eingestellt. Als es in Russland, wo Reichtum und Armut einander unversöhnlich gegenüberstehen, 1905 zur ersten Revolution kommt, begegnet er dort dem Anarchisten Iwan Becker. Der nimmt Christian mit zu seinen aufständischen Freunden und kann ihn auch bald für seine Ideen begeistern. Die ebenfalls in Anarchistenkreisen verkehrende Tänzerin Eva Sorel aber, der wichtige Geheimpapiere anvertraut sind, verrät, ohne es zu wollen, die Bewegung, sodass der Aufstand bereits im Anfang niedergeschlagen wird.
Der Film wurde von der Terra-Film A.G. Berlin produziert. Den Erstverleih übernahm die Terra Filmverleih GmbH. Berlin, die Filmbauten errichtete Robert A. Dietrich. An der Kamera stand Max Lutze.
Weltbrand lag am 26. Oktober 1920 der Prüfstelle vor und passierte unter der Prüf-Nr. B 00644.
Zur ersten Aufführung am 6. November richtete die Terra-Filmgesellschaft im noblen Grand Hotel Esplanade am Potsdamer Platz einen „Film-Gesellschaftsabend“ aus, bei welchem „das geistige Berlin, die Presse, die Film- und Finanzwelt“ und „selbst die Politik“ vertreten waren.[3] Karl Muck dirigierte die von Giuseppe Becce zusammengestellte Kinomusik; es spielten Mitglieder des Orchesters der Staatsoper.[4] Bei den regulären Vorstellungen im Kino leitete Alexander Schirmann das Orchester.[5]
Weltbrand wurde am 12. November 1920 in Berlin im Kino Schauburg[6] uraufgeführt.
Die Murnau-Stiftung gibt die Länge des Films mit 2.083 Metern (77 Minuten) an. Die im Bundesarchiv-Filmarchiv erhaltene Kopie (BSP 25447-4) hat eine Länge von 1.074 Metern.[7]
Der Film wurde besprochen in: Der Kinematograph, Nr. 722, vom 14. November 1920[8] und in der Lichtbild-Bühne, Nr. 46, vom 13. November 1920.[9] In der Illustrierten Filmwoche Nr. 46/47, 8. Jg. 1920 ist ein Bericht über den Film enthalten, der die beiden Hauptdarsteller Conrad Veidt und Fritz Kortner herausstellt.
Abbildungen:
Der Krieg von 1864 | Abgründe | Heißes Blut | Nachtfalter | Es gibt ein Glück | Der schwarze Traum | Im großen Augenblick | Zigeunerblut | Der fremde Vogel | Die Asphaltpflanze | Die Verräterin | Der Höhen-Weltrekord | Die Macht des Goldes | Die arme Jenny | Zu Tode gehetzt | Der Totentanz | Die Kinder des Generals | Wenn die Maske fällt | Nina, die weiße Sklavin | Das Mädchen ohne Vaterland | Jugend und Tollheit | Komödianten | Die Sünden der Väter | Der Tod in Sevilla | Die Suffragette | S1 | Die Filmprimadonna | Engelein | Das Kind ruft | Zapatas Bande | Das Feuer | Standrechtlich erschossen | Die Tochter der Landstraße | Die ewige Nacht | Vordertreppe – Hintertreppe | Engeleins Hochzeit | Aschenbrödel | Weiße Rosen | Das Spiel mit dem Tode | Die verschlossene Tür | Der rote Streifen | Die Gespensterstunde | Der breite Weg | Klosterfriede | Die Vergangenheit rächt sich | Die neue Daliah | Der Schmuck des Rajah | Vera Panina | Die Kleptomanin | Der schuldlose Verdacht | Das verhängnisvolle Andenken | Das sterbende Modell | Das Spiel von Liebe und Tod | Mein Leben als Nachtredakteur | Ich – bin – Du … | So ein Mädel | Der Abgrund der Seelen | Weltbrand | Die Flucht aus dem goldenen Kerker | Der vergiftete Strom | Die Insel der Verschollenen | Hanneles Himmelfahrt | Das Glücksrad