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Raymond Robert Russell (geboren am 4. September 1924 in Chicago, Illinois; gestorben am 15. März 1999 in Los Angeles, Kalifornien) war ein amerikanischer Schriftsteller, Autor von Romanen, Kurzgeschichten und Drehbüchern, Redakteur des Playboy und Herausgeber von Anthologien. Er ist vor allem bekannt durch seine Horrorerzählungen, schrieb aber auch Science-Fiction und Krimis.


Leben


Russell diente während des Zweiten Weltkriegs in der US Air Force im Südpazifik. Nach Kriegsende studierte er von 1947 bis 1948 Musik am Chicago Conservatory of Music und von 1949 bis 1951 am Goodman Memorial Institute. Ab 1954 arbeitete er als Redakteur und Herausgeber beim Playboy. Es ist seinem Einfluss in den frühen Jahren des Playboy zuzuschreiben, dass zahlreiche anerkannte Autoren hier veröffentlichten und dass Science-Fiction und Horror dabei eine wichtige Rolle spielten. Er entdeckte Charles Beaumont und es erschienen hier Erzählungen von Robert Bloch, Ray Bradbury, Fredric Brown, Jack Finney, Richard Matheson, Frederik Pohl, Henry Slesar und Kurt Vonnegut (Welcome to the Monkey House erschien erstmals hier). Außerdem war Russell Herausgeber mehrerer Playboy-Anthologien in den Genres Science-Fiction und Horror.

Als Autor ist Russell vor allem bekannt durch seine Horrorerzählungen, in der Grausamkeit und sadistisch getönte Sexualität oft eine wesentliche Rolle spielen. Sie erschienen 1961 gesammelt als Sardonicus and Other Stories, wobei die Titelgeschichte Sardonicus auch Russells bekannteste Erzählung ist. Sie handelt von einem Mann, dessen Gesicht zu einem grausigen (sardonischen) Grinsen verzerrt ist. Er haust auf einem Schloss in Böhmen, dass die Form eines Schädels hat, zusammen mit seiner Frau Maude, der Jugendliebe des englischen Arztes Cargrave, dessen Spezialgebiet rein zufällig Muskelerkrankungen und die Behandlung von Verkrampfungen ist. Maude bittet Cargrave in einem Brief, ihren Mann zu behandeln und Cargrave reist nach Böhmen. Die Einleitung erinnert dabei stark an die Umstände von Jonathan Harkers Reise nach Transsylvanien in Bram Stokers Dracula. Es ist ein Kennzeichen Russellschen Horrors, dass er sowohl in Stil als auch in Handlung gern Elemente des klassischen Schauerromans (gothic tale) aufnimmt. Der Arzt erkennt schließlich, dass die Krankheit seines Gastgebers keine physischen, sondern psychische Ursachen hat. Sardonicus zwingt aber den Arzt zu einer Behandlung mit dem von Cargrave entwickelten Muskelrelaxans, indem er Maude bedroht. Die Behandlung wirkt, obwohl Cargrave nur Wasser injiziert hat – ein klassischer Placeboeffekt. Cargrave verlässt zusammen mit Maude das Schloss. Später erfährt man, dass Sardonicus zwar das Grinsen verloren hat, aber auch die Kontrolle über seine Kiefermuskulatur und infolgedessen langsam verhungert ist.[1]

Russell veröffentlichte zwar auch in Genre-Magazinen wie etwa The Magazine of Fantasy and Science Fiction, der Großteil erschien aber im Playboy und vergleichbaren Magazinen wie Esquire, wo Russell 1953 seine erste Kurzgeschichte The Lesser Sin veröffentlichte. 1962 erschien Russells erster Roman The Case against Satan, in dem es ganz ähnlich wie in William Peter Blattys fast zehn Jahre später erschienenem und durch die Verfilmung wesentlich bekannterem Roman Der Exorzist um einen Fall anscheinender dämonischer Besessenheit eines jungen Mädchens geht, und auch hier ist ein junger Priester der Protagonist und sein Kampf gegen Satan das Zentrum der Handlung.[2]

In den 1960er Jahren schrieb Russell auch eine Reihe von Drehbüchern, darunter das Drehbuch zur Verfilmung seiner Erzählung Sardonicus als Mr. Sardonicus durch William Castle (1961, deutsch Der unheimliche Mr. Sardonicus) und das Drehbuch zu Roger Cormans Poe-Verfilmung Lebendig begraben zusammen mit dem von ihm entdeckten Charles Beaumont.

Russell heiratete 1950 Ada Beth Szczepanski, mit der er zwei Kinder hatte. 1999 starb er im Alter von 75 Jahren infolge von Komplikationen eines Schlaganfalls.


Auszeichnungen



Bibliografie


Wird bei Kurzgeschichten als Quelle nur Titel und Jahr angegeben, so findet sich die vollständige Angabe unter Sammlungen.

Romane
Sammlungen
Anthologien (als ungenannter Herausgeber)
The Exploits of Argo (Kurzgeschichtenserie)
Kurzgeschichten

Filmografie



Literatur





Einzelnachweise


  1. Don D’Ammassa: Encyclopedia of Fantasy and Horror Fiction. Facts on File, New York 1997, ISBN 0-8160-6192-0, S. 305 f., s.v. “Sardonicus” Ray Russell.
  2. S. T. Joshi: Icons of Horror and the Supernatural : An Encyclopedia of Our Worst Nightmares. Greenwood 2006, ISBN 0-313-33780-2, S. 180 f.
Personendaten
NAME Russell, Ray
ALTERNATIVNAMEN Russell, Raymond Robert (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG amerikanischer Schriftsteller
GEBURTSDATUM 4. September 1924
GEBURTSORT Chicago, Illinois, Vereinigte Staaten
STERBEDATUM 15. März 1999
STERBEORT Los Angeles, Kalifornien, Vereinigte Staaten

На других языках


- [de] Ray Russell (Schriftsteller)

[en] Ray Russell

Ray Russell (September 4, 1924 – March 15, 1999) was an American editor and writer of short stories, novels, and screenplays. Russell is best known for his horror fiction, although he also wrote mystery and science fiction stories.[1]



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