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Fantomas ist eine französisch-italienische Kriminalkomödie des Regisseurs André Hunebelle aus dem Jahr 1964. Der Film verwendet Motive aus dem gleichnamigen Roman der französischen Autoren Pierre Souvestre und Marcel Allain. Weil der Film sehr erfolgreich war, folgten 1965 Fantomas gegen Interpol und 1967 Fantomas bedroht die Welt.


Handlung


Tschechoslowakisches Plakat zum Film
Tschechoslowakisches Plakat zum Film

Fantomas – so nennt sich ein ebenso cleverer wie brutaler Verbrecher, der Frankreich schon seit geraumer Zeit beunruhigt. Wie er aussieht, weiß niemand, da er sich mittels lebensecht wirkender Latexmasken für jeden Coup eine andere Identität zulegt. Dass man es mit Fantomas zu tun hatte, schließen Betroffene und Polizei eigentlich nur aus den Visitenkarten, die er zu hinterlassen pflegt. Kommissar Juve, ohnehin ein ausgemachtes Nervenbündel, gerät zunehmend unter Druck, zumal ihm auch die Presse im Nacken sitzt. Der Journalist Fandor behauptet sogar, dass Fantomas nur ein von der Polizei erfundener Popanz sei, auf den alle möglichen ungelösten Fälle abgewälzt werden. Unterstützt von seiner hübschen Verlobten, der Pressefotografin Hélène, veröffentlicht Fandor deshalb ein fiktives Interview mit Fantomas, in dem er ihn als klischeehaftes Schreckgespenst karikiert.

Ein fataler Irrtum! Der Verbrecher lässt nämlich nicht mit sich spaßen, und bald steht Fandor ihm unfreiwillig persönlich gegenüber. Das Aussehen, das Fantomas für seine eigentliche Identität auserkoren hat, ist zwar wiederum nur eine Maske, übertrifft Fandors Phantasiegebilde aber bei weitem. Es ist wirklich furchterregend – ein kahler Kopf von gespenstisch graublauer Farbe mit starrem Antlitz, in dem lediglich die Augen lebendig scheinen. Seltsam unnatürlich muten auch die Stimme und die Bewegungen des Unholdes an. Dass er eine gefährliche Intelligenz und schier unbegrenzte Mittel besitzt, lässt sein ausgedehntes unterirdisches Domizil erahnen, das luxuriös und mit modernster Technik ausgestattet ist. Bei Bedarf stehen ihm außerdem einige schlagkräftige Handlanger zur Seite. Widerstand erweist sich als zwecklos. Fandor erhält eine Frist von 48 Stunden, um seinen spöttischen Artikel zu revidieren, anderenfalls droht ihm der Tod.

Zunächst hat aber auch Kommissar Juve mit dem Journalisten ein Hühnchen zu rupfen. Dadurch aufgehalten, kann Fandor eine neue Fantomas-Satire seines Chefredakteurs nicht mehr stoppen. Daraufhin bemächtigt der Gangster sich seiner erneut. Allerdings genügt es ihm jetzt nicht mehr, Fandor einfach nur zu töten, er will auch dessen Ruf ruinieren. Der allseits beliebte Journalist soll noch miterleben, wie er zur allgemeinen Hassfigur wird. Zu diesem Zweck verübt Fantomas, mit Fandors Gesichtszügen maskiert, einen spektakulären Juwelenraub. Fandor muss hilflos am Fernseher verfolgen, dass Kommissar Juve wirklich darauf hereinfällt und öffentlich verkündet, Fandor sei Fantomas. An Flucht ist nicht zu denken, denn Fantomas’ Reich wird auch während seiner Abwesenheit durch seine Gefährtin und Komplizin, die geheimnisvolle Lady Beltham, streng beaufsichtigt.

Wenig später treibt Fantomas mit Kommissar Juve das gleiche Maskenspiel, sodass man diesen ebenfalls eines Raubüberfalls verdächtigt, worauf ihn sein bislang stets unterwürfiger Assistent Inspektor Bertrand verhaftet und nicht ohne Genuss unsanft in die Mangel nimmt. Überdies hat Fantomas auch Hélène entführt, aber als er andeutet, sie zu seiner neuen Geliebten machen zu wollen, erkennt Fandor seine Chance und bringt es zuwege, dass Lady Beltham das Gespräch unbemerkt mit anhört. Wie er richtig kalkuliert hat, wird die Lady eifersüchtig und setzt Hélène und Fandor in Freiheit. Zwar soll der bereitgestellte Fluchtwagen die beiden eigentlich zur Hölle expedieren, seine Bremsen funktionieren nämlich nicht, aber Alleskönner Fandor meistert die wahnwitzige Schussfahrt und landet lediglich im Gefängnis, wo er die Zelle ausgerechnet mit Kommissar Juve teilt.

Doch selbst hinter Gittern sind sie vor Fantomas nicht sicher. Als Wärter kostümiert, bringt er sie wieder in seine Gewalt. Zum Glück begreift Inspektor Bertrand, von Hélène instruiert, endlich die Situation und setzt den Polizeiapparat in Gang. Tatsächlich gerät Fantomas diesmal in Bedrängnis und muss sich zur Flucht wenden, wodurch Fandor und Juve wieder freikommen. Es entwickelt sich eine turbulente Verfolgungsjagd zu Lande, in der Luft und zu Wasser, bis der Verbrecher noch einmal seine technische Überlegenheit ausspielt und mit einem eigenen U-Boot entkommt, während Juve und Fandor resigniert im Meer paddeln und schließlich von Hélène in ein winziges Schlauchboot gehievt werden.


Synchronisation


Das Dialogbuch wurde von Ursula Buschow geschrieben, die Dialogregie führte Edgar Flatau.[1]

Rolle Schauspieler Deutscher Synchronsprecher
FantomasJean MaraisKlaus Miedel
FandorPaul Klinger
Kommissar JuveLouis de FunèsGerd Martienzen
HeleneMylène DemongeotMargot Leonard
Inspektor BertrandJacques DynamGerd Duwner
Zeitungs-VerlegerRobert DalbanEduard Wandrey

Kritiken


„Schwankhafte, in der zweiten Hälfte temporeiche Unterhaltung, die mehr heitere Verwicklungen als Grusel zum Ziel hat.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„Der Herr des Schreckens hat sich zu einer Art Kinderschreck gewandelt. Es lebe die Klamotte. Witzig, haarsträubend spritzig inszeniert, die Besetzung einfach prächtig; eine köstliche, unterhaltsame Persiflage. Louis de Funès’ Durchbruch zum ersten Komiker Frankreichs.“

Hahn/Jansen, S. 142

„Da der an sich negative Stoff in dieser humoristischen Fassung völlig entschärft wurde, ist der mit Witz und technischem Können ins Bild gesetzte Farbstreifen schon ab 16 gut möglich.“

Evangelischer Film-Beobachter, Kritik Nr. 93/1965

Erstaufführungen


Der Film hatte in Frankreich Premiere am 4. November 1964, in den USA am 5. April 1966 und in der Bundesrepublik Deutschland am 27. Mai 1966. In der DDR wurde der Film erstmals am 23. Dezember 1973 im Fernsehen gezeigt.[3]


Medien


DVDs
Blu-rays
Filmmusik

Literatur





Einzelnachweise


  1. Fantomas in der Deutschen Synchronkartei
  2. Fantomas. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 21. Oktober 2016.
  3. Fantomas (1964) - IMDb. Abgerufen am 4. Juni 2022.

На других языках


- [de] Fantomas (1964)

[en] Fantômas (1964 film)

Fantômas (French pronunciation: ​[fɑ̃tomas]) is a 1964 French comedy film starring Jean Marais as the arch villain Fantômas opposite Louis de Funès as the earnest but outclassed commissaire Paul Juve. In the film Juve teams up with journalist Fandor, also played by Marais, trying to catch Fantômas but never quite succeeding. It was France's answer, in 1964, to the James Bond phenomenon that swept the world at around the same time. It is the first film of a trilogy,[2] and Fantômas became extremely successful in Europe, the Soviet Union and Japan. It found success even in the United States, where fan websites exist to this day. Mylène Demongeot plays "Hélène Gurn", the girlfriend of "Jérôme Fandor", Fantômas' arch enemy. The general tone of the films is more light-hearted than the original Fantômas novels. Commissaire Juve, as played by Louis de Funès, becomes a comedic character, much unlike his literary counterpart.[3]

[es] Fantômas (película de 1964)

Fantomas (pronunciación en francés: /fɑ̃tomas/) es una película de comedia francesa de 1964, dirigida por André Hunebelle y protagonizada por Jean Marais en el rol del archivillano Fantômas (con la voz del actor Raymond Pellegrin), que se enfrenta a Louis de Funès como el serio pero superado comisario Paul Juve. En la película, Juve hace equipo con el periodista Jérôme Fandor, interpretado también por Marais, para tratar de atrapar a Fantômas pero sin conseguirlo .

[ru] Фантомас (фильм, 1964)

«Фантома́с» (фр. Fantômas) — франко-итальянская приключенческая кинокомедия 1964 года режиссёра Андре Юнебеля, пародия на романы Пьера Сувестра и Марселя Аллена, а также серию фильмов о Джеймсе Бонде. Фильм является первой частью трилогии о приключениях преступника Фантомаса и его противников — комиссара Жюва и журналиста Фандора. Книги из серии о Фантомасе привлекали внимание не только любителей бульварных романов, но и представителей культурной и интеллектуальной элиты, в частности сюрреалистов и их окружение. Популяризации образа Фантомаса способствовали его экранные воплощения, а о возможности снять свои версии задумывались крупные кинематографисты. Трилогия Юнебеля — пятая по счёту французская адаптация произведений о Фантомасе.



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