fiction.wikisort.org - Film

Search / Calendar

Million Dollar Baby ist ein US-amerikanischer Spielfilm von und mit Clint Eastwood aus dem Jahr 2004. Der Film erhielt zahlreiche Preise, unter anderem vier Oscars.

Film
Deutscher Titel Million Dollar Baby
Originaltitel Million Dollar Baby
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2004
Länge 127 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
JMK 12[2]
Stab
Regie Clint Eastwood
Drehbuch Paul Haggis
Produktion Clint Eastwood,
Paul Haggis,
Tom Rosenberg,
Albert S. Ruddy
Musik Clint Eastwood
Kamera Tom Stern
Schnitt Joel Cox
Besetzung

Handlung


Der Boxtrainer Frankie Dunn hat es mit seinen Schützlingen noch nie zu einem großen Titel geschafft, obwohl er dafür durchaus das Potenzial hätte. Doch ihm geht es nicht um schnelle Erfolge, sondern um handwerklich perfekte Arbeit, weshalb viele seiner Boxer früher oder später zu anderen Managern wechseln. Im Laufe des Films stellt sich heraus, dass Frankie außerdem eine Tochter hat, der er regelmäßig schreibt, doch sie verweigert die Annahme seiner Briefe. Als regelmäßiger Kirchgänger befasst er sich auch mit theologischen Fragen und provoziert den Pfarrer mit seinen eigenwilligen Ansichten.

Eines Tages erscheint die 31-jährige Kellnerin Maggie Fitzgerald in Frankies Boxstudio. Sie träumt von einer Karriere als Profiboxerin und bittet Frankie, sie zu trainieren. Frankie lehnt ab, einerseits weil sie zu alt sei, andererseits trainiere er grundsätzlich keine Frauen. Trotzig trainiert sie auf eigene Faust weiter, bis Scrap – Hausmeister des Studios, ehemaliger Profiboxer und Frankies bester Freund – sich ihrer annimmt und ihr einige Tipps gibt. Als Frankie das bemerkt und sie zur Rede stellt, gelingt es ihr, ihn doch noch zu überreden, ihr Trainer zu werden. Er stellt jedoch unter anderem die Bedingung, dass sie sich zum Einstieg ins Profigeschäft einen anderen Manager sucht. Etwa zu diesem Zeitpunkt stellt sich auch heraus, dass es Frankie war, der Scrap in dem Kampf betreute, in dem er auf einem Auge erblindete. Frankie wollte den Kampf damals abbrechen, war dazu als Cutman jedoch nicht befugt. Seitdem scheut Frankie vor großen Kämpfen für seine Boxer zurück.

Für Maggies ersten Kampf vermittelt Frankie ihr wie vereinbart einen Manager, von dem sie jedoch nicht die benötigte taktische Hilfe bekommt. Erst als Frankie, mit Scrap eigentlich nur als Zuschauer auf der Tribüne, sie wieder übernimmt und ihr den entscheidenden Tipp gibt, gewinnt Maggie den Kampf. Unter Frankies Management steigt die talentierte Maggie schnell auf: Ihre ersten Kämpfe gewinnt sie meist schon zu Beginn der ersten Runde durch K. o. Das macht es schwierig, überhaupt noch Gegner für sie zu finden, so dass Frankie sie schließlich in der nächsthöheren Gewichtsklasse antreten lässt. Maggie gewinnt auch diesen Kampf, wenn auch unter größeren Schwierigkeiten.

Bevor Maggie in London in einem Profi-Kampf gegen die amtierende britische Boxmeisterin antritt, schenkt Frankie ihr einen grünen Umhang, auf den der gälische Spruch Mo Cuishle (deutsch etwa: mein Puls oder der Puls meines Herzens)[4] gestickt ist. Maggie gewinnt den Kampf und qualifiziert sich damit für die Weltmeisterschaft in Las Vegas. Als Frankie zögert, macht Maggie ihn mit ihrer von Sozialhilfe lebenden Mutter bekannt, was ihn letztlich überzeugt. Auf dem Heimweg besuchen die beiden ein kleines Restaurant, das Maggie aus ihrer Kindheit kennt. Frankie ist so beeindruckt, dass er mit dem Gedanken spielt, das Restaurant zu kaufen.

Maggies Gegnerin in Las Vegas, die Titelverteidigerin im Mittelgewicht, ist eine Deutsche aus Ostberlin und für eine ausgesprochen unsportliche Kampfweise bekannt. Maggie muss in den ersten Runden etliche unerlaubte Schläge einstecken, die der Ringrichter größtenteils übersieht. Frankie stellt daraufhin Maggies Taktik um: Sie soll es ihrer Gegnerin heimzahlen und ihren Ischiasnerv treffen. Das bringt die deutsche Meisterin an den Rand des K. o., versetzt sie aber auch in große Wut. Als der Ringrichter am Ende der nächsten Runde beide in ihre Ecken zurückschickt, versetzt die Deutsche der nichtsahnenden Maggie von hinten einen brutalen Schlag, der sie mit dem Genick auf die Kante des Boxschemels schleudert, den Frankie nicht mehr rechtzeitig zurückziehen kann. Im Krankenhaus erwacht Maggie und muss erfahren, dass sie vom Hals abwärts unheilbar gelähmt und sogar permanent auf künstliche Beatmung angewiesen ist.

Maggies Familie kommt nach einigen Wochen zu Besuch, und offenbar nur zu dem Zweck, ihr Eigentum inklusive des Hauses, das die Mutter bewohnt, auf sich überschreiben zu lassen. Maggie wirft ihre Familie hinaus und bricht den Kontakt ab. Ihr Zustand verschlechtert sich, wegen Dekubitus muss ihr linkes Bein amputiert werden.

Schließlich bittet sie Frankie, der kaum von ihrer Seite weicht, ausdrücklich darum, ihre Lebenserhaltungssysteme abzuschalten – sie erwarte nichts mehr vom Leben und möchte nicht vergessen, was sie erreicht habe. Frankie lehnt diese Bitte entrüstet ab. Darauf versucht Maggie einen Suizid, indem sie sich die Zunge zerbeißt. Sie kann jedoch noch gerettet werden und wird medikamentös ruhiggestellt. Frankie erkennt, wie ernst es ihr mit der Sterbehilfe ist und dass das alles ist, was er für sie noch tun kann. Trotz der eindringlichen Warnung seines Pfarrers, mit dem er ein Gespräch darüber geführt hat, schleicht er nachts ins Krankenhaus. Zum Abschied teilt er Maggie mit, dass das gälische Mo Cuishle auf ihrem Umhang, dessen Bedeutung sie nicht kennt, Mein Schatz oder auch Mein Blut bedeutet. Dann deaktiviert er die Alarmfunktion der Lebenserhaltungsgeräte, unterbricht die Beatmung, injiziert eine Überdosis Adrenalin in ihren Venentropf, worauf Maggies Vitalfunktionen sofort erlöschen, und verlässt die Station.

Erst zum Schluss wird deutlich, dass der gesamte Film den Inhalt eines Briefes wiedergibt, den Scrap nach dem Geschehen an Frankies Tochter schreibt, um ihr zu schildern, was für ein Mann ihr Vater war. Frankies aktuelles Schicksal ist dem Briefschreiber unbekannt, er ist nach Maggies Tod spurlos untergetaucht. Der Film endet mit der Aufnahme des Restaurants, das Frankie mit Maggie besucht hatte. Durchs Fenster sieht man undeutlich den Rücken eines Mannes, der Frankie sein kann. Er lässt sich Kuchen servieren.


Filmmusik


Der Soundtrack stammt von Clint Eastwood.

  1. Blue morgan (Opening Titles)
  2. It’s nice viewing
  3. Boxing baby
  4. Boxing montage
  5. Pick up money
  6. Nice working with you
  7. The letters
  8. Blue diner
  9. Deep in thought
  10. Driving
  11. Blue bear
  12. Frankie Horrified
  13. They’re amateurs
  14. May have to lose it
  15. Maggie’s plea
  16. Frankie’s dilemma
  17. Frankie’s decision
  18. Lethal dose
  19. Frankie’s office
  20. Blue morgan (End Credits)

Kritiken


„Ein nur auf den ersten Blick herkömmlicher Sportfilm in eher konventioneller Inszenierung, der zwar die Stereotypen des Genres bedient, sie aber zugleich reizvoll variiert und hinterfragt. Im letzten Drittel nimmt der Film dann eine unerwartete Wende, die die Trivialität des Stoffes unterläuft, wobei er sich zum ernsten Drama über Leben und Tod auswächst. Der mit abgeklärter Meisterschaft inszenierte und hervorragend fotografierte Film wird von brillanten Darstellern getragen, die ihre Charaktere mit beiläufigem Understatement zum Leben erwecken.“

Lexikon des internationalen Films[5]

„Es gibt keinen zweiten Regisseur, der ein vergleichbar beeindruckendes Alterswerk wie Clint Eastwood vorzuweisen hat. […] Hier ist es die spät mit dem Boxen beginnende, ihrer White-Trash-Vergangenheit entfliehende Maggie Fitzgerald, gespielt von der dafür mit ihrem zweiten Oscar entlohnten Hilary Swank, der Eastwoods Aufmerksamkeit gilt. Als Regisseur und als Darsteller, denn er verkörpert auch Maggies Coach Frankie Dunn. Was sich zwischen den beiden ungleichen Figuren vor der Kamera entwickelt, gehört zu den Sternstunden der Filmgeschichte.“

critic.de[6]

Hintergrund


Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte des US-amerikanischen Boxtrainers F. X. Toole aus der Sammlung Rope Burns: Stories from the Corner (dt. „Champions. Geschichten aus dem Ring“).

Million Dollar Baby ist Clint Eastwoods 25. Regiearbeit und zugleich sein 58. Film als Schauspieler. Gedreht wurde der Film in nur 37 Tagen. Hauptdarstellerin Hilary Swank trainierte sich für diesen Film rund zehn Kilogramm Muskelmasse an.

In den deutschen Kinos startete Million Dollar Baby am 24. März 2005.

Die Darstellung von Sterbehilfe am Ende des Films löste in den Vereinigten Staaten starke Proteste von konservativen Politikern und Behindertenorganisationen aus. So beschrieb der Radio-Moderator Rush Limbaugh den Film als million dollar euthanasia movie. In einem Interview mit der Los Angeles Times[7] erwiderte Clint Eastwood: I’m just telling a story. I don’t advocate. I’m playing a part. I’ve gone around in movies blowing people away with a .44 magnum. But that doesn’t mean I think that’s a proper thing to do. (deutsch: „Ich erzähle nur eine Geschichte, ich trete nicht für etwas ein. Ich spiele nur eine Rolle. Ich bin in Filmen umhergelaufen und habe Menschen mit einer .44er Magnum erschossen, aber das heißt nicht, dass ich dies befürworte.“)


Auszeichnungen


Oscarverleihung 2005

Golden Globe Awards 2005

National Society of Film Critics

Seattle Film Critics

Screen Actors Guild Award

Broadcast Film Critics Association

Boston Society of Film Critics

Directors Guild of America

New York Film Critics Circle

Chicago Film Critics Association

National Board of Review

DVD Champion

Jupiter

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“.[8]


Literatur





Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für Million Dollar Baby. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, März 2005 (PDF; Prüf­nummer: 101 770 K).
  2. Alterskennzeichnung für Million Dollar Baby. Jugendmedien­kommission.
  3. Million Dollar Baby in der Deutschen Synchronkartei
  4. IrishGaelicTranslator.com Million Dollar Baby movie (Memento des Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.irishgaelictranslator.com
  5. Million Dollar Baby. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017. 
  6. Kurzkritik bei critic.de
  7. ‘Baby’ plot twist angers activists. Los Angeles Times, abgerufen am 17. Mai 2013.
  8. Bewertung der deutschen Film- und Medienbewertung (FBW)

На других языках


- [de] Million Dollar Baby

[en] Million Dollar Baby

Million Dollar Baby is a 2004 American sports drama film directed, co-produced, scored by and starring Clint Eastwood from a screenplay written by Paul Haggis, based on stories from the 2000 collection Rope Burns: Stories from the Corner by F.X. Toole, the pen name of fight manager and cutman Jerry Boyd. It also stars Hilary Swank, and Morgan Freeman. The film follows Margaret "Maggie" Fitzgerald (Swank), an underdog amateur boxer who is helped by an underappreciated boxing trainer (Eastwood) to achieve her dream of becoming a professional.

[es] Million Dollar Baby

Million Dollar Baby es una película dramática estadounidense de 2004 dirigida por Clint Eastwood, quien también participó en la producción, compuso la banda sonora e interpretó uno de los papeles principales. Además de Eastwood, protagonizan la película Hilary Swank y Morgan Freeman. El guion, escrito por Paul Haggis, está basado en la novela Rope Burns: Stories From the Corner de F.X. Toole. Narra la historia de Frankie Dunn, un veterano entrenador de boxeo ya al final de su carrera y sus esfuerzos por ayudar a una boxeadora, llamada Maggie Fitzgerald, a llegar hasta lo más alto, aunque entrenar a una mujer esté contra sus criterios.

[it] Million Dollar Baby

Million Dollar Baby è un film del 2004, diretto e prodotto da Clint Eastwood e interpretato dallo stesso Eastwood insieme a Hilary Swank e Morgan Freeman. È dedicato al mondo della boxe e il soggetto è tratto da un racconto della raccolta Rope Burns di F.X. Toole.

[ru] Малышка на миллион

«Малы́шка на миллио́н» (англ. Million Dollar Baby) — спортивная драма Клинта Иствуда. Главные роли исполняют Клинт Иствуд и Хилари Суэнк. Фильм получил четыре «Оскара» (лучший фильм, режиссура, актриса — Хилари Суэнк, актёр второго плана — Морган Фримен).



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии