fiction.wikisort.org - Film

Search / Calendar

Nymphomaniac (stilisiert als NYMPH()MANIAC) ist ein europäisches Filmdrama in zwei Teilen von Lars von Trier aus dem Jahr 2013 mit Charlotte Gainsbourg und Stacy Martin in der Hauptrolle der „Joe“.


Handlung


Die 40-jährige Nymphomanin Joe wird nach einer Schlägerei von einem alternden Junggesellen mit dem jüdischen Vornamen Seligman gerettet. In einem Gästebett in dessen Wohnung liegend erzählt sie diesem ihre sexuelle Lebensgeschichte in acht Kapiteln.

Seligman, ein schüchterner Gelehrter, der nie Sex hatte, außer mit sich selbst, und sich als asexuell versteht, hat Joes Lebensgeschichte bis zum Ende angehört. Sie ist inzwischen sehr müde geworden und er lässt sie schlafen. Zuvor gibt sie ihm zu verstehen, dass sie ihre Nymphomanie nun doch bekämpfen möchte, und sieht Seligman als ersten neuen Freund im Leben danach. Später geht er in das Zimmer und schlägt die Decke auf, unter der Joe halbnackt liegt. Er fängt an, auf sie zu masturbieren. Joe erwacht und protestiert. Als Seligman nach Argumenten für sein Handeln sucht, greift sie nach ihrer Pistole. Das Bild blendet aus, und man hört, wie sie durchlädt, ihn erschießt und anschließend die Wohnung verlässt.


Hintergrund



Rezeption


Der erste Teil des Films Nymphomaniac wurde bei Rotten Tomatoes überwiegend positiv bewertet und erreichte ein „Rating“ von 76 Prozent, basierend auf 203 Rezensionen.[18] Der zweite Teil fiel dagegen mit 59 % bei 127 Rezensionen etwas ab.[19]

„Von Trier […] ist nur leider zu sehr in seinem doch ziemlich privaten Kreativenirrsinn verstrickt, als dass aus seiner Versuchsanordnung wirklich tolles Kino werden könnte. Kann sein, dass der Mann ein Depressiver ist; kann sein, dass er sich als Leidensaugust selbstvermarktet; kann sein, dass er sehr doofe oder sehr gescheite Gedanken denkt. Egal. Dem Zuschauer kann das, entgegen vieler biografistischer Herumdeuteleien, völlig wurscht sein. […] Im Kinosaal aber ist ‚Nymphomaniac‘ lärmend unterhaltsam und erschütternd spannungsfrei. In dieser Story, die angeblich von Geilheit und Glücksstreben berichtet, herrscht die Dramaturgie des Leierkastens.“

Wolfgang Höbel: Spiegel Online[20]

„Wer sich in diese triste Seelenschau vorwagt, wird zwar ein krankes Schicksal entdecken, aber durch eine von Genialität, Bildgewalt und Vieldeutigkeit getragene Filmkunst belohnt. Jenseits des ungeschönten Blicks in den Orkus beherrscht es der dänische Grossmeister des Psychokinos wie kaum ein anderer, die Gebirge unserer Sehnsüchte und Hoffnungen aufzuzeigen. Im Angesicht eines leuchtenden Firmaments vernimmt das Publikum zu Beginn und zum Schluss Joes Traum […] – ein Moment voller poetischer Intensität.“

Björn Hayer: Neue Zürcher Zeitung[21]

„Während all die expliziten Szenen, die im Vorfeld den Ruf des Films bestimmten, durchintellektualisiert und steril daherkommen, erweist sich NYMPHOMANIAC als »schlüpfrig« in ganz anderem Sinne. Man kriegt diesen Film interpretatorisch nicht zu fassen. Wo der Ernst aufhört und die Farce beginnt, wo es um weibliche Sexualität und wo um männliche Projektion geht, darüber gibt zumindest der erste Teil, egal ob in der kürzeren oder der Director’s-Cut-Fassung, noch keine echte Auskunft.“

Barbara Schweizerhof: epd Film[22]

Auszeichnungen


Charlotte Gainsbourg gewann 2014 für beide Teile die dänische Bodil als beste Hauptdarstellerin. Im selben Jahr folgten mehrere Nominierungen für den Europäischen Filmpreis (Bester Film, Beste Darstellerin – Charlotte Gainsbourg, Bester Darsteller – Stellan Skarsgård, Publikumspreis). Die Director’s-Cut-Fassung wurde 2015 bei der Verleihung des dänischen Filmpreises Robert in acht Kategorien ausgezeichnet, darunter Bester dänischer Film, Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch.[23]


Literatur





Einzelnachweise


  1. Freigabebescheinigung für Nymphomaniac: Volume I. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Februar 2014 (PDF; Prüf­nummer: 142 878 K).
  2. Freigabebescheinigung für Nymphomaniac: Volume II. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Februar 2014 (PDF; Prüf­nummer: 143 436 K).
  3. Freigabebescheinigung für Nymphomaniac: Volume I – Director’s Cut. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2014 (PDF; Prüf­nummer: 142 878-a V).
  4. Freigabebescheinigung für Nymphomaniac: Volume II – Director’s Cut. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2014 (PDF; Prüf­nummer: 143 436-a V).
  5. Company Credits. Nymphomaniac: Vol. I (2013). Internet Movie Database, abgerufen am 7. Januar 2014.
  6. IMDb Filming Locations Nymphomaniac. Abgerufen am 7. Januar 2014.
  7. Wettbewerb, außer Konkurrenz, Nymphomaniac Volume I (Long Version) In: Berlinale-Katalog 2014, S. 37
  8. Nymphomaniac Volume I (long version) (Berlinale-Programm)
  9. Nymphomaniac kommt im Director’s Cut nach Berlin – schnittberichte.com
  10. Nymphomaniac: Volume I. Internet Movie Database, abgerufen am 10. Juni 2015 (englisch).
  11. Nymphomaniac: Volume II. Internet Movie Database, abgerufen am 10. Juni 2015 (englisch).
  12. NYMPHOMANIAC VOL. 1 + 2 (DIRECTOR’S CUT). Stockholms filmfestival, archiviert vom Original am 18. November 2014; abgerufen am 28. März 2016 (englisch).
  13. Pascal Rudolph: Präexistente Musik im Film. edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag, 2022, ISBN 978-3-96707-757-5, S. 68, doi:10.5771/9783967077582 (nomos-elibrary.de [abgerufen am 31. Oktober 2022]).
  14. Pascal Rudolph: Präexistente Musik im Film. edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag, 2022, ISBN 978-3-96707-757-5, S. 131145, doi:10.5771/9783967077582 (nomos-elibrary.de [abgerufen am 31. Oktober 2022]).
  15. Pornodarsteller Conny Dachs: Der letzte seiner Art von Sebastian Dalkowski auf www.faz.net, Seite 3 (Frankfurter Allgemeine Zeitung), 6. Mai 2013
  16. Pascal Rudolph: Präexistente Musik im Film. edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag, 2022, ISBN 978-3-96707-757-5, S. 68, doi:10.5771/9783967077582 (nomos-elibrary.de [abgerufen am 31. Oktober 2022]).
  17. Pascal Rudolph: Präexistente Musik im Film. edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag, 2022, ISBN 978-3-96707-757-5, S. 4243, doi:10.5771/9783967077582 (nomos-elibrary.de [abgerufen am 31. Oktober 2022]).
  18. Nymphomaniac: Volume I. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 8. März 2022 (englisch).Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom gesetzten Namen verschieden
  19. Nymphomaniac: Volume II. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 8. März 2022 (englisch).Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und WikidataVorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom gesetzten Namen verschieden
  20. Wolfgang Höbel: Lars von Triers „Nymphomaniac 1“. Sex und Sinnsprüche. In: Spiegel Online, abgerufen am 26. Februar 2014
  21. Björn Hayer: Eine Feier des Tabubruchs. In: Neue Zürcher Zeitung, abgerufen am 8. April 2014
  22. Barbara Schweizerhof: Nymphomaniac. In: epd Film, abgerufen am 10. April 2015
  23. Robert-Vindere 2015 dfi.dk, abgerufen am 9. August 2015.

На других языках


- [de] Nymphomaniac

[en] Nymphomaniac (film)

Nymphomaniac (stylised as NYMPH()MANIAC onscreen and in advertising) is a 2013 European two-part erotic art film written and directed by Lars von Trier. The film stars Charlotte Gainsbourg, Stellan Skarsgård, Stacy Martin, Shia LaBeouf, Christian Slater, Jamie Bell, Uma Thurman, Jean-Marc Barr, Willem Dafoe and Connie Nielsen. The plot follows Joe (played by Gainsbourg and Martin), a self-diagnosed "nymphomaniac," who recounts her erotic experiences to a bachelor who helps her recover from an assault. The narrative chronicles Joe's promiscuous life from adolescence to adulthood and is split into eight chapters told across two volumes. The film was originally supposed to be only one complete entry, but, because of its length, von Trier made the decision to split the project into two separate films. Nymphomaniac was an international co-production of Denmark, Belgium, France, and Germany.

[it] Nymphomaniac

Nymphomaniac (reso graficamente Nymph()maniac) è un film del 2013 scritto e diretto da Lars von Trier, composto da due volumi.

[ru] Нимфоманка (фильм)

«Нимфома́нка» (англ. Nymphomaniac) — эротическая драма Ларса фон Триера, вышедшая 25 декабря 2013 года в Дании. Прокатный вариант фильма состоит из двух двухчасовых частей[2]. Помимо театральной, существует также расширенная режиссёрская версия картины; её первая часть была показана в феврале 2014 года на Берлинском кинофестивале. Вторая часть полной режиссёрской версии впервые была представлена на 71-м Венецианском кинофестивале[3]. Главные роли исполнили Шарлотта Генсбур и Стеллан Скарсгард.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии