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Karl Markus Michel (* 4. September 1929 in Hongkong; † 15. November 2000 in Berlin) war ein deutscher Essayist und Redakteur. Von 1961 bis 1974 arbeitete er als Lektor des Suhrkamp Verlages. Von 1975 bis zu seinem Tod gab er die Kulturzeitschrift Kursbuch heraus. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Eva Moldenhauer verantwortete Karl Markus Michel außerdem eine neu edierte Gesamtausgabe in 20 Bänden der Werke Georg Wilhelm Friedrich Hegels.


Leben


Karl Markus Michel war der Sohn eines deutschen Missionars. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Darmstadt. Nach dem Abitur studierte er Germanistik, Philosophie, Soziologie und Kunstgeschichte in München und Frankfurt am Main. Dort war er ein Schüler von Kurt May und gehörte zum Kreis um dessen damaligen Assistenten Walter Höllerer.[1] Eine geplante Dissertation über Franz Kafka blieb ungeschrieben. Von 1955 bis 1958 war Michel Mitarbeiter am Frankfurter Institut für Sozialforschung. Gleichzeitig begann er, Beiträge für Zeitschriften wie die Frankfurter Hefte zu verfassen.

Nach der Heirat mit Eva Moldenhauer ging Michel 1958 zum Hessischen Rundfunk, wo er bis 1961 als Hörspiel-Redakteur wirkte. 1961 wechselte er als Lektor zum Suhrkamp Verlag. Dort betreute er anfangs gemeinsam mit Walter Boehlich das literarische Programm, ab Mitte der 1960er Jahre wirkte er maßgeblich am Aufbau des wissenschaftlichen Programms mit. Er holte Autoren wie Claude Lévi-Strauss, Roland Barthes oder Michel Foucault zu Suhrkamp. Zum Hegel-Jahr 1970 gab er mit gemeinsam mit seiner Ehefrau Eva Moldenhauer eine Gesamtausgabe der Werke Georg Wilhelm Friedrich Hegels heraus.

1965 war er neben Hans Magnus Enzensberger einer der Mitbegründer[2] der Kultur- und Theoriezeitschrift Kursbuch, als deren Mitherausgeber er ab 1971 firmierte. Spätestens ab 1975 war er erster Herausgeber des Kursbuchs[3] und blieb es lebenslang.[4] 1974 schied er aus dem Suhrkamp Verlag aus und gründete mit Axel Rütters den Syndikat Verlag, der bis 1986 bestand. Ab 1980 gehörte er der Münchner Redaktion des von Enzensberger gegründeten Magazins TransAtlantik an. Ab 1983 lebte Michel in Berlin, wo er 2000 an einem Krebsleiden starb.


Werke


Mit dem Aufsatz Die sprachlose Intelligenz in zwei Teilen von 1965/1966 wurde Karl Markus Michel berühmt. Für sein gesamtes Werk erhielt er 1998 den Heinrich-Mann-Preis. Die Laudatio hielt Hans Magnus Enzensberger am 29. März 1998.

Karl Markus Michels Essays – etwa 50 an der Zahl[5] – erschienen in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, außer im Kursbuch und in TransAtlantik auch in Die Zeit, im Magazin der Frankfurter Allgemeinen, im Stern, im Spiegel und in der Frankfurter Rundschau – gelegentlich unter Pseudonymen. Der Autor selbst hat in Von Eulen, Engeln und Sirenen einige Texte überarbeitet und zusammengestellt.

Bücher und Aufsätze nach Erscheinungsjahr geordnet

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Kurzmitteilungen

Herausgeberschaft


Literatur





Einzelnachweise und Anmerkungen


  1. Achim Geisenhanslüke, Michael Peter Hehl: Walter Höllerer und die Entstehung des modernen Literaturbetriebs. In: Poetik im technischen Zeitalter. Transcript Verlag, Bielefeld 2013, S. 7–13, hier S. 12.
  2. Klaus Hartung: Pathetiker der Distanz. Zum Tode von Karl Markus Michel. In: Die Zeit, Nr. 48/2000, S. 68.
  3. Kursbuch 41, September 1975. Berlin: Kursbuch Verlag, 1975. Im Impressum steht: „Verantwortlich für den Inhalt: Karl Markus Michel und Harald Wieser.“
  4. Die sprachlose Intelligenz I. In: Kursbuch 1. Suhrkamp, Frankfurt am Main, Juni 1965.
  5. Tilman Spengler: K.M.M. In: Kursbuch 146. Vorbilder. Dez. 2001. Rowohlt, Berlin 2001, S. 14. Eines der Pseudonyme ist Andreas Kaplan in einem der Kursbücher.
  6. Diese Jahresangabe stimmt mit der Angabe in der Todesmeldung der Frankfurter Rundschau vom 16. November 2000 überein. Im Tagesspiegel vom 1. September 1998 gibt jedoch Katrin Hillgruber unter Berufung auf Enzensberger das Jahr 1969 und einen entlegenen Ort der Veröffentlichung an.
  7. Es hat einen Vorläuferartikel ähnlichen Inhalts in einer Zeitung oder Zeitschrift gegeben, erschienen etwa ab August 1989.
Personendaten
NAME Michel, Karl Markus
KURZBESCHREIBUNG deutscher Essayist, Redakteur und Lektor
GEBURTSDATUM 4. September 1929
GEBURTSORT Hongkong
STERBEDATUM 15. November 2000
STERBEORT Berlin

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Karl Markus Michel (4 September 1929 in Hong Kong – 16 November 2000 in Berlin) was a German writer.



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