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Jörg Gudzuhn (* 23. März 1945 in Seilershof) ist ein deutscher Schauspieler.

Jörg Gudzuhn (li.) bei der Verleihung des Grimme-Preises 2019 für Familie Lotzmann auf den Barrikaden
Jörg Gudzuhn (li.) bei der Verleihung des Grimme-Preises 2019 für Familie Lotzmann auf den Barrikaden

Leben


Gudzuhn besuchte von 1951 bis 1959 die Grundschule, anschließend das Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Berlin-Reinickendorf. Nach dem Bau der Berliner Mauer konnte er das in West-Berlin gelegene Gymnasium nicht weiter besuchen und brach die Schule kurz vor dem Abitur ohne Abschluss ab. Nachdem er zunächst im Wälzlagerwerk „Josef Orlopp“ in Berlin-Lichtenberg gearbeitet hatte, begann er eine Lehre als Haus- und Wandmaler. 1966 machte er seinen Facharbeiterbrief und arbeitete kurzzeitig in dem Beruf. Nebenbei besuchte Jörg Gudzuhn die Volkshochschule, holte sein Abitur nach und begann in einer Laientheatergruppe zu spielen. Jörg Gudzuhn besuchte von 1966 bis 1970 die Staatliche Schauspielschule Ernst Busch in Berlin[1].

Jörg Gudzuhn lebt mit seiner Frau Christel in Berlin.


Theater


Nach Engagements in Karl-Marx-Stadt im Städtischen Theater (von 1970 bis 1974) und in Potsdam im Hans Otto Theater (von 1974 bis 1976) trat er von 1976 bis 1987 im Maxim-Gorki-Theater in Berlin auf. Von 1987 bis 2011 war Jörg Gudzuhn festes Ensemble-Mitglied am Deutschen Theater Berlin. Er wirkte u. a. bei den Salzburger Festspielen mit. Von 2002 bis 2010 spielte Gudzuhn rund 100 Mal in dem Einpersonen-Stück Leben bis Männer von Thomas Brussig einen Fußballtrainer[2].

Herausragende Rollen im Theater sind u.a. der McMurphy in Einer flog über das Kuckucksnest, als Zettel in William Shakespeares Ein Sommernachtstraum, als Claudius in der Heiner Müller Inszenierung Hamlet / Maschine, der Dorfrichter Adam in Heinrich von Kleists Der zerbrochene Krug, inszeniert von Thomas Langhoff oder Sophokles' König Ödipus und Othello von William Shakespeare in den Inszenierungen von Alexander Lang. Zahlreiche Stücke, in denen Gudzuhn im Deutschen Theater spielte, standen über viele Jahre auf dem Spielplan des Hauses.

Mit dem Stück "Der Heiler" von Oliver Bukowski und in der Regie von Piet Drescher verabschiedete sich Jörg Gudzuhn im Jahre 2011 von der Theaterbühne.


Film / Fernsehen


Bereits Ende der 1960er Jahre erhielt Jörg Gudzuhn erste Angebote vom Fernsehen der DDR und von der DEFA. Wie viele seiner Kollegen war er in zahlreichen TV-Spielen der Reihen Der Staatsanwalt hat das Wort und Polizeiruf 110 zu sehen. Verstärkt wurde er ab den 1970er Jahren engagiert. Es folgten Hauptrollen u.a. in der Verfilmung Das Luftschiff (1983, Regie Rainer Simon), die Grünstein-Variante (1984, Regie Bernhard Wicki) und Fallada - Letztes Kapitel (1988, Regie Roland Gräf). Den Schriftsteller Hans Fallada stellte Gudzuhn überzeugend in all seiner Zerrissenheit, manchmal Hilflosigkeit und als von Zweifeln geplagten Menschen dar.

Auch im vereinigten Deutschland setzte Jörg Gudzuhn seine Karriere im Fernsehen fort. Hier u.a. in dem Heiner Carow Film Verfehlung (1992) und im Science-Fiction Film Moebius (1992, Regie Matti Geschonneck), außerdem zeigte er als „Cowboy“ in sechs Folgen der TV-Serie Liebling Kreuzberg sein komödiantisches Talent. Besondere Bekanntheit erreichte Gudzuhn durch seine Rolle als Kommissar Joe Hoffer in der ZDF-Krimiserie Der letzte Zeuge (1998–2007), in der er an der Seite von Ulrich Mühe und Gesine Cukrowski spielte. Als Leibwächter Manne Schacht im Fernsehfilm Im Schatten der Macht (2003) von Oliver Storz über den politischen Sturz Willy Brandts wurde der Darsteller als ausgezeichnet gelobt. 1998 und 2019 erhielt Jörg Gudzuhn den Adolf-Grimme-Preis.


Theatrografie (Auswahl)


Hans Otto Theater Potsdam

Maxim Gorki Theater Berlin

Deutsches Theater Berlin


Filmografie



Hörspiele



Hörbücher



Auszeichnungen



Literatur




Commons: Jörg Gudzuhn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Jörg Gudzuhn bei filmportal.de , abgerufen am 18. Februar 2022
  2. Thomas Brussigs „Leben“ läuft zum letzten Mal. Berliner Morgenpost, 11. März 2010
  3. Die Kunstpreisträger des Jahres 1983, In: Neues Deutschland, 18. Mai 1983, S. 4
Personendaten
NAME Gudzuhn, Jörg
KURZBESCHREIBUNG deutscher Film- und Theaterschauspieler
GEBURTSDATUM 23. März 1945
GEBURTSORT Seilershof

На других языках


- [de] Jörg Gudzuhn

[ru] Гудцун, Йорг

Йорг Гудцун[1] (нем. Jörg Gudzuhn; род. 1945) — немецкий актёр кино, телевидения и театра.



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