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Martin Feifel (* 16. Juni 1964 in München) ist ein deutscher Schauspieler.

Martin Feifel (2017)
Martin Feifel (2017)

Leben


Martin Feifel ist der Sohn des Universitätsprofessors und ehemaligen Mitglieds des deutschen Wissenschaftsrates Gernot Feifel. Nach dem Abitur und Gelegenheitsjobs im Zirkus Roncalli besuchte er ab 1985 für eine Grundausbildung im Bereich Theater und Artistik zunächst die Scuola Teatro Dimitri im Tessin mit dem Berufswunsch, Clown zu werden, was er jedoch nach zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgab. Von 1987 bis 1990 absolvierte Feifel dann eine Schauspielausbildung an der Schauspielschule Bochum[1][2], ehemals Westfälische Schauspielschule. Es folgten Theaterengagements von 1989 bis 1995 am Schauspielhaus Bochum und von 1995 bis 1997 am Thalia Theater Hamburg. Am Zürcher Schauspielhaus hatte er 2005 ein Gastengagement.

Feifel spielte zu Beginn seiner Theaterlaufbahn das klassische Theaterrepertoire des jugendlichen Liebhabers. Sein Bühnendebüt gab er 1989 als Gastarbeiter Jorgos in dem Theaterstück Katzelmacher von Rainer Werner Fassbinder am Schauspielhaus Bochum in einer Inszenierung von Volker Schmalöer. Schmalöer besetzte Feifel auch in Frühlings Erwachen von Frank Wedekind. Unter der Regie von Jürgen Gosch spielte Feifel 1991 in Die Möwe von Anton Tschechow. Mehrmals arbeitete Feifel mit dem Regisseur Frank-Patrick Steckel zusammen. So war Feifel in dessen Inszenierungen von Troilus und Cressida von William Shakespeare, Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht und 1994/1995 in der ungekürzten, etwa sechsstündigen Fassung von Hamlet in Steckels Abschiedsinszenierung am Schauspielhaus Bochum in der Titelrolle zu sehen.[3] In Hamburg spielte Feifel 1995 den Romeo in Romeo und Julia, wiederum von William Shakespeare. In der Rolle des Rotpeter, in Franz Kafkas Ein Bericht für eine Akademie, spielte er im März 2011 im Münchener Gasteig.

Von der Zeitschrift Theater heute wurde er 1995 als bester Nachwuchsschauspieler des Jahres ausgezeichnet.

Ab Anfang der 1990er Jahre war Feifel auch im Film und im Fernsehen zu sehen. Sein Filmdebüt gab er 1991 in einer kleinen Nebenrolle als SS-Mann in der Filmkomödie Schtonk! von Helmut Dietl. Mit Sylvie Testud spielte er 1994 in Maries Lied von Niko von Glasow. Unter der Regie von Dominik Graf drehte er 1996 die Komödie Doktor Knock. 1998 war er in Die Cellistin – Liebe und Verhängnis unter der Regie von Sherry Hormann zu sehen. In dem Film Feuerreiter von Nina Grosse aus dem Jahr 1998 versetzte er sich nach der Methode des Method Acting in den Dichter Friedrich Hölderlin, eine Rolle, die ihn körperlich und psychisch an den Rand der Erschöpfung brachte.[4] Davon berichtet Feifel auch in dem Dokumentarfilm Die Verwandlung, der Beruf des Schauspielers von Michel Harder, der 2019 Premiere hatte und in dem Schauspieler über ihren Beruf sprechen. 1998 spielte er gemeinsam mit Senta Berger in der Komödie Mit fünfzig küssen Männer anders, wo er als Kunstkritiker Kevin neuen Schwung in das Leben der weiblichen Hauptfigur bringt.

Weitere Filmrollen hatte Feifel 2001 in Emil und die Detektive von Franziska Buch, 2002 als jüdischer Ehemann an der Seite von Katja Riemann in Rosenstraße von Margarethe von Trotta, 2003 in Agnes und seine Brüder von Oskar Roehler, 2004 in Schneeland von Hans W. Geißendörfer, 2005 in Emmas Glück von Sven Taddicken und ebenfalls 2005 in Das wahre Leben von Alain Gsponer. 2008 spielte er in der Verfilmung der Buddenbrooks von Heinrich Breloer den Münchner Hopfenhändler Alois Permaneder.

Feifel wirkte auch in zahlreichen Fernsehfilmen und Fernsehserien mit. Feifel wurde im deutschen Fernsehen häufig in mundartlichen Komödien und Heimatfilmen eingesetzt, wo er meist den Rollentypus des attraktiven jugendlichen Liebhabers im bäuerlichen und ländlichen Milieu übernahm.

In einer Fernseh-Neuverfilmung des Romans Die Geierwally spielte er 2005 den in sich zerrissenen Bauernsohn Joseph Gruber an der Seite von Christine Neubauer. In dem Nachkriegsdrama Die Frau des Heimkehrers spielte er 2006, wiederum mit Christine Neubauer als Partnerin, den gutaussehenden Liebhaber Sebastian. 2006 war Feifel nochmals mit Christine Neubauer in der ARD-Fernsehreihe Die Landärztin zu sehen. Die ARD besetzte Feifel 2009 außerdem als russischen Arzt Andrej Michailov in dem Fernsehfilm Eine Liebe in Petersburg, wo Feifel gemeinsam mit Valerie Niehaus spielte.

Für seine Rolle in der ZDF-Verfilmung Kommissar Süden und der Luftgitarrist wurde Martin Feifel mit den Grimme-Preis 2010 ausgezeichnet. Im gleichen Jahr war er unter anderem an der Seite von Veronica Ferres und Liv Lisa Fries in dem Fernsehdrama um Jugendgewalt Sie hat es verdient und in der Kinoproduktion Der Mann der über Autos sprang zu sehen. Im Jahr 2011 spielte er den Kommissar Jennerwein im Film Föhnlage. Ein Alpenkrimi nach dem Erfolgsroman Föhnlage von Jörg Maurer.

In der rabenschwarzen Komödie Riskante Patienten (2012) im Stil der Coen-Brüder spielte er an der Seite von Devid Striesow. Von 2010 bis 2015 war er Arthur Distelmeier, der Widersacher des Bergdoktors Martin Gruber. Im Fernsehfilm Ein offener Käfig aus dem Jahr 2014 spielte er einen verurteilten Vergewaltiger. Für seine Darstellung eines verkrachten Musikers im Film Die Welt der Wunderlichs unter der Regie von Dani Levy erhielt er eine Nominierung als „Bester Nebendarsteller“ für den Deutschen Filmpreis 2017.

Martin Feifel arbeitet auch als Maler. Anlässlich der HomBuch 2021 fand in der Galerie Julia Johannsen in Homburg eine Vernissage statt, bei der Bilder von ihm gezeigt wurden.[5][6] Im Februar 2022 wurden erneut Bilder von ihm auf der Gemeinschaftsausstellung View gezeigt.[7]

Feifel ist mit der Managerin Judith Sutter verheiratet.[8]


Filmografie (Auswahl)



Sprechertätigkeit


Martin Feifel nahm als Sprecher zahlreiche Hörspiele und Hörbücher auf.

Hörspiele (Auswahl)


Nominierungen


Deutscher Filmpreis:

Deutscher Fernsehpreis:


Auszeichnungen



Soziales Engagement


Gemeinsam mit bayerischen Musikern, Autoren und Kollegen, u. a. dem Schauspieler Jürgen Tonkel, engagiert sich Martin Feifel für Münchner Obdachlose.[15]


Literatur




Commons: Martin Feifel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Martin Feifel bei der Agentur Volker Störzel, abgerufen am 2. November 2021.
  2. Martin Feifel beim Munzinger-Archiv, abgerufen am 2. November 2021.
  3. Hamlet – Frank-Patrick Steckel. In: SN-Herne.de (SonntagsNachrichten Herne). Abgerufen am 12. Oktober 2020.
  4. Ulrike Maushake: Eine Art Verwandtschaft der Seelen. In: stimme.de (Heilbronner Stimme). 23. März 2009, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  5. Bildergalerie – HomBuch mit Theo Roos und Martin Feifel in der Galerie Julia Johannsen. In: Homburg Onlinemagazin für Homburg und die Region. 13. September 2021, abgerufen am 23. September 2021.
  6. Literatur, Kunst und Musik – Die HomBuch hat wieder viele kulturelle Highlights zu bieten. In: Onlinemagazin für Homburg und die Region. 25. August 2021, abgerufen am 23. September 2021.
  7. Matthias Braun: Eine Frau sieht blau. Abgerufen am 19. März 2022.
  8. "Funktioniert nur noch bei mir, weil meine Frau auch verdient". Abgerufen am 7. Februar 2022.
  9. Anton Tschechow: Hörspiel: Das Drama auf der Jagd. 6. Mai 2022, abgerufen am 9. Mai 2022.
  10. Trilogie des Scheiterns | Wolfgang Koeppen | Tauben im Gras, auf hoerspiele.dra.de
  11. Schleichwege eines Scharlatans, Süddeutsche Zeitung vom 25. Oktober 2018
  12. "Der namenlose Tag (1/2)" von Friedrich Ani. Abgerufen am 28. September 2022.
  13. Kategorie Beste Interpretin | Deutscher Hörbuchpreis 2021: Longlist, auf deutscher-hoerbuchpreis.de
  14. Martin Feifel liest Kim Young-ha: „Aufzeichnungen eines Serienmörders“. Abgerufen am 3. April 2022 (deutsch).
  15. Monaco Company: As Brochane Herz. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
Personendaten
NAME Feifel, Martin
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler
GEBURTSDATUM 16. Juni 1964
GEBURTSORT München



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