fiction.wikisort.org - SchauspielerMichael Chevalier, eigentlich Michael-Heimdall Klein-Chevalier[1] (* 14. Mai 1933 in Berlin; † 2006[2]) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Er zählte zu den profiliertesten deutschen Synchronsprechern und ist einem breiten Publikum zum Beispiel als Stimme von Charles Bronson bekannt.
Leben und Werk
In Film und Fernsehen trat der gelernte Schauspieler Chevalier selten in Erscheinung. Einem breiteren Publikum dürfte er hier am ehesten durch seine TV-Rolle als Masseur einer Fußballmannschaft in der Jugendserie Manni, der Libero mit Thomas Ohrner vertraut sein. Ansonsten war er meist in Nebenrollen zu sehen, so in Tausend Melodien (1956), der Komödie Der doppelte Nötzli, dem TV-Film Freund mit Rolls-Royce aus der Reihe um die Putzfrau Ada Harris mit Inge Meysel oder als Kleinkrimineller in der Edgar-Wallace-Verfilmung Der Zinker (1963).
Dennoch wurde Chevaliers markante Stimme den meisten Kinogängern vertraut: Von 1951 bis Anfang der 2000er-Jahre war Chevalier umfangreich im Synchrongeschäft tätig. Für viele berühmte Kollegen ist er die deutsche Standardsynchronstimme, so für Charles Bronson (Standard-Synchronstimme, u. a. in Spiel mir das Lied vom Tod, Omar Sharif (u. a. in Doktor Schiwago), Richard Attenborough (in Der Flug des Phoenix), Oliver Reed (zuletzt in Gladiator), Ossie Davis in (Mit eisernen Fäusten), Steve McQueen (Cincinnati Kid), Richard Harris (Die Wildgänse kommen), Dan Blocker (Bonanza) oder William Conrad (in dessen Fernsehserien Cannon und Jake und McCabe – Durch dick und dünn). Daneben synchronisierte er zahlreiche andere Stars bei einem oder mehreren Filmauftritten, z. B. Paul Newman (Sie möchten Giganten sein), Marlon Brando (Die Insel des Dr. Moreau) oder Sean Connery (Zardoz). Des Weiteren lieh er im Western Charro! (Deutschlandpremiere am 15. August 1969) Elvis Presley seine markante Stimme. Auf Udo Lindenbergs Stück Cowboy Rocker von dessen 1974er Album Ball Pompös hört man ebenso Chevaliers sonore Stimme als imaginären Charles Bronson). Mit 1887 Synchronrollen gehörte er zu den meistbeschäftigten deutschsprachigen Synchronsprechern.
Ab 2003 zog er sich aus der Synchronisationsarbeit und der Öffentlichkeit zurück. 2004 erhielt er für sein herausragendes Gesamtschaffen den Deutschen Preis für Synchron. Chevalier war der Enkel des Malers Friedrich Klein-Chevalier.
Michael Chevalier war mit Karin von Kuenheim-Stollen (* 11. Mai 1931 in Königsberg; †?)[3] verheiratet.[1]
Filmografie (Auswahl)
Synchronrollen (Auswahl)
Charles Bronson
Oliver Reed
- 1967: Die verschlossene Tür als Ethan
- 1968: Oliver als Bill Sikes
- 1969: Hannibal Brooks als Stephen 'Hannibal' Brooks
- 1971: Leise weht der Wind des Todes als Frank Calder
- 1971: Die Teufel als Urbain Grandier
- 1972: Blutroter Morgen als Harry Lomart
- 1973: Das dreifache Echo als Sergeant
- 1973: Der Lord, der ein Diener sein wollte als Tom
- 1973: Schmutziges Wochenende als Fabrizo
- 1974: Ein Unbekannter rechnet ab ab als Hugh Lombard
- 1974: Die vier Musketiere – Die Rache der Mylady ab als Athos
- 1975: Royal Flash ab als Otto von Bismarck
- 1978: Der Prinz und der Bettler als Miles Hendon
- 1979: Die Brut als Dr. Hal Raglan
- 1981: Omar Mukhtar – Löwe der Wüste als Gen. Rodolfo Graziani
- 1982: Die schwarze Mamba als Dave Averconnelly
- 1983: Fanny Hill als Mr. Edward Widdlecome
- 1983: Zwei vom gleichen Schlag als Beasley
- 1990: Ein Phantom in Monte Carlo als Der Radscha
- 1995: Funny Bones – Tödliche Scherze als Dolly Hopkins
- 1998: Marco Polo und die Kreuzritter als Captain Cornelius Donovan
- 2000: Gladiator als Proximo
Omar Sharif
- 1965: Doktor Schiwago als Jurij Schiwago
- 1966: Schöne Isabella als Prinz Rodrigo Fernandez
- 1967: Die Nacht der Generale als Major Grau
- 1969: Che! als Che Guevara
- 1984: Top Secret! als Agent Cedric
- 1992: Das schönste Kleid der Welt als Marquis Hippolite
- 1996: Gullivers Reisen als Der Zauberer
- 1999: Der 13te Krieger als Melchisidek
Robert Wagner
- 1953: Das Höllenriff als Tony Petrakis
- 1954: Prinz Eisenherz als Prinz Eisenherz
- 1955: Die weiße Feder als Josh Tanner
- 1963: Der rosarote Panther als George Lytton
- 1966: 25 000 Dollar für einen Mann als Mike Banning
- 1970: Indianapolis als Luther 'Lou' Erding
- 1971: Um 9 Uhr geht die Erde unter als Brett
Ossie Davis
Richard Attenborough
- 1962: Die heiße Nacht als Rod Hamilton
- 1965: Der Flug des Phönix als Lew Moran
- 2001: Jagd auf den Schatz der Riesen als Magog
Warren Oates
Dana Andrews
Richard Harris
Filme
Serien
- 1967–1968: Roy Thinnes in Invasion von der Wega als David Vincent
- 1976–1977: Don Messick in Kriminalhund Murmel als Murmel
- 1980–1981: Kazuhiko Kishino in Captain Future als Ezella Garnie
- 1988: Claude Akins in Mord ist ihr Hobby als Ethan Cragg
- 1988–1992: William Conrad in Jake und McCabe – Durch dick und dünn als Bezirksstaatsanwalt Jason L. McCabe
- 1990: James Coburn in Mord ist ihr Hobby als Cyrus Ramsey
- 1990: John Rhys–Davies in Mord ist ihr Hobby als Harry Mordecai
- 1990: Steve Forrest in Mord ist ihr Hobby als Max Teller
- 1990: Anthony Quinn in Die Bill Cosby Show als Mr. Fuentes
Weblinks
Einzelnachweise
- Senator für Inneres, Berlin (Hrsg.): Amtsblatt für Berlin. Band 16. Kulturbuch-Verlag GmbH, West-Berlin 1966, S. 387.
- Michael Chevalier. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 15. September 2019.
- Ausschuss für Adelsrechtliche Fragen der Deutschen Adelsverbände, Deutscher Adelsrechtsausschuss, Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels. Starke Verlag, Limburg a. d. Lahn 1957, S. 310.
Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии