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Ulrich Waller (* 1. Januar 1956 in Marburg an der Lahn) ist ein deutscher Regisseur, Theaterleiter und Autor.

Ulrich Waller (2010)
Ulrich Waller (2010)

Leben


Ulrich Waller wuchs als Sohn eines Arztes in Tübingen auf und studierte nach dem Abitur am Uhland-Gymnasium Germanistik und Geschichte in Tübingen und München.[1] Ab 1976 war er Regieassistent am Schauspiel Frankfurt und ab 1979 am Schauspiel Köln[1] und brachte in demselben Jahr in Bremen unter Frank-Patrick Steckel seine erste Inszenierung heraus:[1] Ella von Herbert Achternbusch mit Ignaz Kirchner und Circe, die anschließend auch in Köln gezeigt wurde.

Anfang der 1980er Jahre folgte ein Engagement als Regisseur und Dramaturg am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.[1] Hier inszenierte er u. a. Susn von Achternbusch mit Hannelore Hoger (1981), Schatten eines Rebellen von Sean O’Casey mit Burghart Klaußner und Imogen Kogge (1982), als Uraufführung Lämmermann von Ludwig Fels (1983) und am Staatstheater Stuttgart als Uraufführung Das kurze Leben der Schneewolken von Wolfgang Bauer u. a. mit Elke Lang (1983).

1986 brachte er im Hamburger Kulturzentrum Kampnagel mit Barbara Nüsse die Bearbeitung des letzten Kapitels von Joyces Ulysses unter dem Titel Penelope heraus. 1988 wurde er Mitglied der künstlerischen Leitung des Frankfurter Theater am Turm (TAT)[1] (zusammen mit Elke Lang und Tom Stromberg). Hier führte er u. a. Regie bei Kuß der Spinnenfrau mit Circe und Michael Weber (1987), zusammen mit Elke Lang bei Sieben Türen von Botho Strauß (1988) und erarbeitete zusammen mit Christof Nel die Projekte Wortpest nach einem Text von Kleist (1989) und Die Erinnerung mißt sich an der Geschwindigkeit des Vergessens (1991).

Waller schrieb verschiedene Theaterstücke. Seit 1987 leitet er das alljährliche Hamburger Kabarett Festival,[1] er schrieb und inszenierte zahlreiche Kabarett-Abende für die Bühne und das Fernsehen, die mehrfach mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet wurden, u. a. mit Matthias Beltz, dem Frankfurter Fronttheater, Horst Schroth, Achim Konejung, Richard Rogler, Arnulf Rating, den Missfits und Matthias Deutschmann, Anfang der 1990er Jahre die Ensemble-Projekte Reichspolterabend II und III. und zuletzt die Kabarett-Stücke Ruhrrevue (Uraufführung 1999) und Fußballfieber (Uraufführung 2006) u. a. mit Herbert Knebel und den Missfits. 2003 begann eine Zusammenarbeit mit Udo Lindenberg, u. a. bei Atlantic Affairs, eine Revue über deutschsprachige Komponisten im Exil (2004), Dreißig Jahre Panikorchester (2006), Stark wie Zwei (2008) und zuletzt Ich mach mein Ding (2012).

Von 1995 an war er, zunächst zusammen mit Ulrich Tukur, seit der Spielzeit 2000/01 dann alleiniger künstlerischer Leiter der Hamburger Kammerspiele.[1] Während der Zeit wurde das Theater zu zahlreichen Festivals eingeladen wie den Wiener Festwochen, den Ruhrfestspielen und 1999 mit der Zadek-Produktion von Sarah Kanes Gesäubert zum Berliner Theatertreffen.[2] 1999 und 2002 wurde das Haus unter Wallers Leitung mit dem Pegasus-Preis als bestes Hamburger Privattheater ausgezeichnet.

Seit Herbst 2003 ist Waller künstlerischer Leiter des Hamburger St. Pauli Theaters, wo er zahlreiche Uraufführungen, deutsche Erstaufführungen und auch Hamburger Revuen inszenierte.[1] 2013 und 2015 bekam auch das St.Pauli Theater den Pegasus-Preis für sein Programm. Seit 2009 betreibt Waller mit seinem Partner Thomas Collien auch das Hansa-Varieté-Theater Hamburg.[1][3]

Seit 2006 ist Waller Dozent an der Theaterakademie Hamburg.[1] Er ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg[4] und der Deutschen Akademie der darstellenden Künste.[5]


Privates


Waller war in erster Ehe mit der 1998 verstorbenen Schauspielerin und Regisseurin Elke Lang verheiratet.[6] 2009 heiratete er die Regisseurin Dania Hohmann.[7] Er lebt in Hamburg und in Italien.


Inszenierungen (Auswahl)



Hamburger Kammerspiele



St. Pauli Theater



Extra



Regiearbeiten (Fernsehen/Film)



Veröffentlichungen (Auswahl)



Theaterstücke



Bücher





Einzelnachweise


  1. Renaissance Theater - Ulrich Waller. Archiviert vom Original am 17. März 2017; abgerufen am 30. Oktober 2022.
  2. Berliner Festspiele: Theatertreffen Archiv. Abgerufen am 30. Oktober 2022.
  3. WELT: Hansa-Theater verschiebt Varieté-Saison auf 2021. In: DIE WELT. 19. August 2020 (welt.de [abgerufen am 17. November 2020]).
  4. Freie Akademie der Künste in Hamburg: Mitglieder, Darstellende Kunst. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  5. Deutsche Akademie der Darstellenden Künste: Mitglieder/ Satzung. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  6. ck: Elke Lang. In: Die Tageszeitung: taz. 15. Januar 1998, ISSN 0931-9085, S. 23 (taz.de [abgerufen am 2. Oktober 2020]).
  7. Hamburger Abendblatt - Hamburg: Hier geben sich Ulrich Waller und Dania Hohmann das Ja-Wort. 17. Dezember 2009, abgerufen am 2. Oktober 2020.
  8. St. Pauli Theater: Im Schatten der Diktatur. 21. September 2022, abgerufen am 30. Oktober 2022.
Personendaten
NAME Waller, Ulrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Regisseur, Theaterleiter und Autor
GEBURTSDATUM 1. Januar 1956
GEBURTSORT Marburg an der Lahn



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