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Die Katze auf dem heißen Blechdach (Originaltitel: Cat on a Hot Tin Roof) ist die Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks von Tennessee Williams. Der am 18. September 1958 uraufgeführte Film unter der Regie von Richard Brooks wurde zu einem der größten Kassenschlager der 1950er Jahre. Für sechs Oscars nominiert, gewann er jedoch keine der Trophäen.


Titel


Der Titel des Films ergibt sich aus einem zu Anfang des Films von Maggie und Brick geführten Streit. Maggie beschreibt ihre Gefühle bezüglich des Zustands ihrer Ehe mit den Worten „Ich komme mir die ganze Zeit über vor wie eine Katze auf einem heißen Blechdach“. Brick empfiehlt ihr daraufhin, von diesem Dach zu springen, da Katzen dies tun und dabei ja auf ihren vier Pfoten landen – Trennung, oder sie soll sich einen Liebhaber suchen, was sie jedoch entrüstet ablehnt. Maggie erklärt, sie würde letztendlich doch siegen. Zum Schluss des Streits fragt Brick, was sie sich unter dem Sieg einer Katze auf dem heißen Blechdach eigentlich vorstellen würde. „Einfach drauf zu bleiben.“


Handlung


Brick, ein junger Mann um die 30, hat sich widerwillig von seiner Frau Maggie dazu überreden lassen, zum Geburtstag seines Vaters nach Hause zu fahren. Sein Vater „Big Daddy“, das Oberhaupt der Familie, ist jedoch vorerst aufgrund chronischer gesundheitlicher Probleme noch im Krankenhaus. Am Vorabend des Geburtstages fährt Brick in ein Footballstadion, trinkt – wie mittlerweile immer – flaschenweise Whiskey und denkt wehmütig an alte Zeiten, in denen er zusammen mit seinem besten Freund Skipper, der inzwischen tot ist, American Football spielte. Im Alkoholrausch versucht er einen Hürdenlauf und bricht sich den Knöchel.

Am nächsten Tag kehrt Big Daddy nach Hause zurück. Die Ärzte bescheinigen ihm beste Gesundheit. Er wird am Flughafen von seinem zweiten Sohn Gooper, dessen Frau und Kindern und von Maggie abgeholt. Brick, inzwischen mit Gips und Krücken, wollte nicht mitkommen. Sie fahren zum Gutshaus, wo die Geburtstagsfeierlichkeiten vorbereitet sind.

Brick ist auf seinem Zimmer und trinkt. Er will weder von seinem Vater noch von seiner Frau etwas wissen, will nicht zur Feier in den Garten gehen, geschweige denn seinem Vater das von Maggie gekaufte Geschenk überreichen. Bricks Frau Maggie wie auch der andere Sohn Gooper und seine Frau Mae sind jedoch nicht ganz uneigennützig zur Feier gekommen: Im Zweifel über den gesundheitlichen Zustand des Vaters trachten sie danach, die riesigen Ländereien von Big Daddy übernehmen zu können. Nur Brick hat daran nicht das geringste Interesse. Er ist nach dem Tod seines Freundes Skipper ein Trinker geworden, wortkarg und resigniert. Er wirft sich insgeheim vor, seinem Freund in einer schweren Situation nicht geholfen zu haben und an seinem Tod schuld zu sein. Seiner Frau hält er vor, ihn in dieser Situation mit Skipper betrogen zu haben. Seinem Vater gegenüber empfindet er ebenfalls keine Zuneigung, weil dieser nur Interesse für Geld und seine Ländereien habe. Maggie, die Brick liebt und von ihm ein Kind will, leidet zwar unter Bricks Abneigung, ja, seinem Hass ihr gegenüber, will aber um ihn kämpfen.

Der Arzt der Familie eröffnet Brick in einem stillen Moment, dass sein Vater tatsächlich unheilbar krank ist, man ihm es jedoch bisher verschwiegen habe, um ihn zu schonen. Brick ist das vorerst egal. Sein Vater kommt bald herauf, um ihn zu begrüßen. Brick redet wenig, ist stur. Aber Big Daddy will wissen, warum Brick trinkt und schweigt, warum er Maggie nicht liebt. Er lässt nicht locker. Es entspinnt sich ein Disput über Liebe und Hass, über die Verhältnisse der Familienmitglieder zueinander, Vorurteile, Neid und Missgunst. An diesem Nachmittag entlädt sich nicht nur in der Natur ein Gewitter, sondern auch all der über Jahre hinweg entstandene Frust, alle Spannungen, die Brick und anderen Familienmitgliedern das gemeinsame Leben verlogen und beinahe unerträglich gemacht haben.


Hintergrund


Im Gegensatz zum Theaterstück vernachlässigt der Film Bricks angedeutete Homosexualität, denn die eigenartige Beziehung zu seinem Freund Skipper wurde im Drehbuch für den Massenmarkt stark heruntergespielt. Immerhin behandelt der Film noch genügend Punkte, die in den 1950er Jahren als Tabu angesehen wurden: Ehebruch, Unfruchtbarkeit und Alkoholabhängigkeit.


Produktion und Rezeption



Sonstiges


Burl Ives, der im Film den 65-jährigen Big Daddy spielt, war in Wirklichkeit erst 49 Jahre alt und damit lediglich ein knappes Jahr älter als sein Filmsohn Jack Carson.


Synchronisation


Die deutsche Synchronfassung entstand 1958 im MGM-Synchronisations-Atelier Berlin.[2]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Brick Pollitt Paul Newman Wolfgang Kieling
Maggie Pollitt Elizabeth Taylor Marion Degler
Harvey „Big Daddy“ Pollitt Burl Ives Paul Wagner
Gooper Jack Carson Wolfgang Lukschy
Dr. Baugh Larry Gates Siegfried Schürenberg
Diakon Davis Vaughn Taylor Kurt Waitzmann

Kritiken


Die Zeitschrift Cinema gab dem Film die höchste Wertung und zog das Fazit: „Intensives Kammerspiel. Ein zeitloser Klassiker“. Das Lexikon des Internationalen Films bezeichnete ihn als „[r]outinierte, schauspielerisch glänzende Verfilmung des Theaterstücks von Tennessee Williams“.[3] Der Spiegel kritisierte zwar die inhaltliche Abschwächung, nannte ihn aber „trotzdem beeindruckend“.[4]


Auszeichnungen


Nominierungen bei der Oscarverleihung 1959:

Bei den British Film Academy Awards wurde Die Katze auf dem heißen Blechdach als bester Film, Paul Newman als bester ausländischer Darsteller und Elizabeth Taylor als beste ausländische Darstellerin nominiert.


Literatur




Commons: Die Katze auf dem heißen Blechdach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Brenda Maddox: Who’s Afraid of Elizabeth Taylor? A Myth of Our Time, Evans, 1977, ISBN 0-87131-243-3, S. 135.
  2. Die Katze auf dem heissen Blechdach (1958) in der Synchrondatenbank von Arne Kaul (Memento des Originals vom 13. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.synchrondatenbank.de; abgerufen am 18. Oktober 2008.
  3. Die Katze auf dem heißen Blechdach. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 30. Mai 2017.
  4. „die bremer kinotaz – alle Filme, alle Termine“ Abschnitt „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ vom 15. April 2004 – Autor: „City“ – Quelle: „Der Spiegel“, abgerufen am 4. April 2011, Zitat hier sinngemäß, nicht wörtlich.

На других языках


- [de] Die Katze auf dem heißen Blechdach (Film)

[en] Cat on a Hot Tin Roof (1958 film)

Cat on a Hot Tin Roof is a 1958 American drama film directed by Richard Brooks.[3][4] It is based on the 1955 Pulitzer Prize-winning play of the same name by Tennessee Williams and adapted by Richard Brooks and James Poe. The film stars Elizabeth Taylor, Paul Newman, Burl Ives, Judith Anderson, Jack Carson and Madeleine Sherwood.

[it] La gatta sul tetto che scotta (film 1958)

La gatta sul tetto che scotta (Cat on a Hot Tin Roof) è un film del 1958 diretto da Richard Brooks, tratto dall'omonimo dramma teatrale di Tennessee Williams.



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