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Die amerikanische Nacht (Originaltitel: La Nuit américaine) ist eine französisch-italienische Liebeskomödie des Regisseurs François Truffaut.


Handlung


Ein Film wird gedreht. Sechs Wochen werden die Dreharbeiten für den Film Je vous présente Pamela dauern, und es geht um den kollektiven Prozess seiner Entstehung[1]: Mit ihren unterschiedlichen Erwartungen, Charakteren und Lebensentwürfen provozieren die Beteiligten aus dem Cast und dem Team geradezu das Entstehen von Streit, Eifersucht, Stress und den vielbeschworenen künstlerischen Differenzen. Sie alle eint jedoch die gemeinsame Leidenschaft für den Film, für den sich alle Opfer lohnen.


Hintergrund


Im Film kommt ein spezielles Verfahren zum Einsatz, das dem Zuschauer Nacht vortäuscht, obwohl die jeweilige Szene am Tag gedreht wurde. Dieser Filtertrick wird Day-for-Night (oder auch Amerikanische Nacht) genannt. Dabei wird ein Blaufilter vor das Objektiv gesetzt und die Kamera ein bis zwei Blendenstufen unterbelichtet.

Die amerikanische Nacht ist den beiden US-amerikanischen Schauspielerinnen Lillian Gish und Dorothy Gish gewidmet.

Sequenzen aus Die amerikanische Nacht fanden 1978 in Truffauts Liebe auf der Flucht Verwendung. Aus der Scriptvolontärin Liliane wird nun in behaupteten Rückblenden Christines Freundin Liliane, die eine kurze Affaire mit Antoine hat. In einen Streit zwischen Liliane und Alphonse aus Die amerikanische Nacht wird Claude Jade als Christine montiert, so dass der Eindruck entsteht, die Szene gehöre tatsächlich in den Doinel-Zyklus.

Mathieu Carrière sprach die Texte der deutschen Audiodeskription zum Film, die 2003 von Arte erstellt wurde.[2]


Musik


Die Musik des Films Le Grand Choral stammt von Georges Delerue. Michael Winterbottom hat den Grand Choral in seinem Film Genova verwendet. Im Film Life Story von 1987 (deutsche Fassung: "Wettlauf zum Ruhm") verwendet Peter Howell den Grand Choral ebenfalls in einer Synthesizer-Fassung.


Kritiken


Laut 1001 Filme habe Truffaut „das liebenswerte Porträt fast familiärer Beziehungen zwischen Cast und Team“ gezeichnet. Die Charakter seien „breit gefächert“ und würden „klug kontrastiert“. Truffaut betone zudem „die Vergänglichkeit, Verletzbarkeit und Unwirklichkeit des Lebens am Set“. Der Film lege „die vielen Illusionen des Filmemachens offen, greift aber die Magie des Kinos letztlich nicht an“. Truffaut habe vor allem auf die „Leichtigkeit des Tons, den Erzählfluss“ und eine optimale Ökonomie Wert gelegt. Dadurch gelinge es ihm, die Straffheit eines Alfred Hitchcock und Fritz Lang mit „der visuellen Anmut“ eines Jean Renoir zu verbinden.[1]

Kay Wenigers Das große Personenlexikon des Films fand, dass Truffaut mit diesem Film-im-Film, „einer heiteren, stilistisch schwungvollen Fingerübung … sein populärstes, sein Massenpublikum-tauglichstes Werk“ vorgelegt und „zugleich eine … leidenschaftliche Liebeserklärung an seinen Beruf, das Filmemachen“ abgegeben habe.[3]

Das Lexikon des internationalen Films meinte, François Truffaut habe in „einer wohldosierten Mischung aus Tragik und Heiterkeit […] einen mitreißenden Film um die Ereignisse vor und hinter der Kamera“ inszeniert. Der Film sei zudem eine „auf den ersten Blick leichtgewichtige, tatsächlich jedoch mit großer stilistischer Virtuosität gestaltete Liebeserklärung an das Filmemachen und an die Welt des Kinos, wobei die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit zuweilen verwischen“.[4]


Auszeichnungen


Die amerikanische Nacht wurde sowohl 1974, als auch 1975 für den Oscar nominiert. Zunächst als französischer Beitrag in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film, in der er sich gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte, und im folgenden Jahr in den Kategorien Beste Regie und Bestes Originaldrehbuch sowie mit der Schauspielerin Valentina Cortese in der Kategorie Beste Nebendarstellerin.

Weitere Nominierungen gab es für den Golden Globe Award. Außerdem erhielt der Film drei BAFTA Awards, drei New York Film Critics Circle Awards sowie Preise der US-amerikanischen National Society of Film Critics und den französischen Prix Méliès.


Synchronisation


Rolle Darsteller Synchronsprecher[5]
Alphonse Jean-Pierre Léaud Jürgen Clausen
Alexandre Jean-Pierre Aumont Horst Naumann
Julie Jacqueline Bisset Elisabeth von Molo
Liliane Dani Marianne Groß
Regisseur Ferrand François Truffaut Fred Maire
Séverine Valentina Cortese Rosemarie Fendel
Stacey Alexandra Stewart Rose-Marie Kirstein

Rezeption


Julian Rosefeldt spielt im Titel seiner 5-Channel-Film-Installation American Night (2009) auf Truffauts Film an. Wie auch Truffaut lässt er den Zuschauer z. B. durch Kameraschwenks auf die filmende Crew am Entstehungsprozess des Films teilnehmen, zerstört damit aber gleichzeitig die filmische Illusion.[6]




Einzelnachweise


  1. Die amerikanische Nacht. In: Steven Jay Schneider (Hrsg.): 1001 Filme. Edition Olms, Zürich 2004, S. 573.
  2. Die amerikanische Nacht in der Hörfilm-Datenbank des Hörfilm e. V.
  3. Das große Personenlexikon des Films. Band 8, Berlin 2001, S. 65.
  4. Die amerikanische Nacht. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  5. Die amerikanische Nacht. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. April 2020.
  6. Julian Rosefeldt. American Night. Ed. by Stephan Berg, Lorenzo Giusti, Arabella Natalini. Bonn: Kunstmuseum 2009. ISBN 978-3-941644-15-1

На других языках


- [de] Die amerikanische Nacht

[en] Day for Night (film)

Day for Night is a 1973 romantic comedy-drama film co-written and directed by François Truffaut, starring Jacqueline Bisset, Jean-Pierre Léaud and Truffaut himself. The original French title, La Nuit américaine ("American Night"), refers to the French name for the filmmaking process whereby sequences filmed outdoors in daylight are shot with a filter over the camera lens (a technique described in the dialogue of Truffaut's film) or also using film stock balanced for tungsten (indoor) light and underexposed (or adjusted during post-production) to appear as if they are taking place at night. In English, the technique is called day for night.

[it] Effetto notte (film)

Effetto notte (La nuit américaine) è un film francese del 1973, diretto da François Truffaut. Tredicesima regia del geniale autore, .mw-parser-output .chiarimento{background:#ffeaea;color:#444444}.mw-parser-output .chiarimento-apice{color:red}è considerata una delle più riuscite pellicole dedicate al cinema stesso e un capolavoro della cinematografia mondiale.[senza fonte]

[ru] Американская ночь

«Американская ночь» (фр. La Nuit américaine) — художественный фильм 1973 года совместного производства Франции и Италии, 13-й полнометражный фильм Франсуа Трюффо. Для режиссёра этот фильм стал триумфом — он получил за него множество международных наград, в том числе премию «Оскар» в номинации «Лучший иностранный фильм». Примечательно, что фильм выдвигался на премию «Оскар» в 1974 году как лучший фильм на иностранном языке, а через год был также номинирован на премию в категориях «лучшая работа режиссёра», «лучший сценарий» и «лучшая женская роль второго плана» (Валентина Кортезе).



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