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Ghostbusters – Die Geisterjäger ist eine US-amerikanische Science-Fiction-Fantasy-Komödie des Regisseurs Ivan Reitman aus dem Jahr 1984.


Handlung


Die drei wenig erfolgreichen Parapsychologen Dr. Peter Venkman, Dr. Raymond „Ray“ Stantz und Dr. Egon Spengler werden aus ihrer Universität geworfen. Sie erreichten jedoch kurz zuvor auf ihrem Gebiet Durchbrüche im Bereich der Geistersuche und -bekämpfung. Mit diesem Wissen gründen sie in New York eine private Geisterjäger-Agentur. Ihr Geschäft läuft zunächst sehr schleppend an. Als aber paranormale Phänomene in der Stadt rapide zunehmen, benötigen sie wegen Überlastung neben einer Sekretärin einen weiteren Mitarbeiter, Winston Zeddemore.

Schon bald stehen die Ghostbusters vor ihrer schwierigsten Aufgabe, als Gozer, der Vernichter, ein Gott, der (laut Film) im antiken Mesopotamien von den Sumerern und Hethitern verehrt wurde, im Begriff ist, mit der Hilfe des Halbgottes Zuul (des „Torwächters“) und des Dämonen Vinz Clortho (des „Schlüsselmeisters“) in unsere Welt zurückzukehren.

Ein Tempel auf dem Dach eines Art-Déco-Hochhauses, der von dem geisteskranken Architekten und Gozer-Anbeter Ivo Shandor als Dimensionstor entworfen worden ist, ist der Schauplatz der großen Konfrontation und des Höhepunkts der Filmhandlung.

In der Nebenhandlung entspinnt sich eine Liebesgeschichte zwischen Dr. Venkman und Dana Barrett, welche in dem Hochhaus wohnt und auch von ihrem Nachbarn, dem etwas verschrobenen Steuerberater Louis Tully, bewundert wird. Dana und Louis verwandeln sich im Verlauf des Filmes unter dem Einfluss Gozers in den Torwächter und den Schlüsselmeister, die die Rückkehr ihres Gottes ermöglichen, und nehmen die Gestalt der Dämonen an. Als Gozer sich darauf vorbereitet, die Stadt anzugreifen, lässt er den Ghostbusters die Wahl, welche Gestalt er annehmen soll. Einer von ihnen wählt versehentlich den „Marshmallow-Mann“ (eine fiktive Werbefigur für Marshmallows), und sofort greift ein riesiges, lächelndes Marshmallow-Monster an. Die Ghostbusters können es letztlich zerstören, indem sie die Energiestrahlen ihrer Protonen-Packs kreuzen und so eine mächtige Explosion verursachen, die Gozer sprengt und auch die Dämonen, die von Dana und Louis Besitz ergriffen haben, vernichtet. Am Ende verlassen die Ghostbusters siegreich das Gebäude, und Venkman und Dana küssen sich.


Hintergrund


Das Ghostbusters-Hauptquartier, (Hook & Ladder Company 8 Firehouse)
Das Ghostbusters-Hauptquartier, (Hook & Ladder Company 8 Firehouse)

Bei einem Budget von 31 Millionen US-Dollar (davon 5,6 Millionen US-Dollar für die Spezialeffekte) spielte Ghostbusters – Die Geisterjäger weltweit 291,6 Millionen US-Dollar ein und zählte zu den zehn erfolgreichsten Filmen aller Zeiten.[1] Der Film startete am 8. Juni 1984 in den amerikanischen Kinos. Nach seinem deutschen Kinostart am 25. Januar 1985 sahen über 4 Millionen[2] Zuschauer den Film.


Entwicklung


Dan Aykroyds erster Entwurf spielte in der Zukunft, und die Ghostbusters waren darin bereits etabliert. Die Geisterjäger sollten ursprünglich von John Belushi, Dan Aykroyd und Eddie Murphy gespielt werden. Harold Ramis, der mit Dan Aykroyd dessen Drehbuch neu schrieb, wollte selbst im Film mitspielen, und Bill Murray übernahm schließlich die Rolle des 1982 verstorbenen John Belushi. Bill Murray und Harold Ramis hatten bereits zuvor in Ich glaub’ mich knutscht ein Elch! mit Regisseur Ivan Reitman zusammengearbeitet. Die Rolle des Louis Tully wurde John Candy angeboten, der jedoch ablehnte. Paul Reubens wurde für die Rolle von Ivo Shandor in Betracht gezogen. Grace Jones sollte Gozer spielen, wegen ihrer Frisur wurde die Dialogzeile „Zielt auf ihre Bürste“ geschrieben. Ein früherer Skriptentwurf vom 6. Juli 1983 beinhaltet ein alternatives (ungefilmtes) Ende: Winston fährt in einer Limousine vor dem neuen Ghostbusters-International-Firmengebäude vor. Egon und Janine heiraten in Las Vegas, und Louis ist ihr Trauzeuge. Ray besucht erneut den „Traum“-Geist. Peter ist mit Dana in ihrem Apartment, diesmal schlüpft aus den Eiern ein Küken.

Columbia Pictures sicherte sich die Namensrechte von Filmation, die 1975 eine Serie unter dem Titel The Ghost Busters produziert hatten (später: Filmation Ghostbusters, 1986–1988).


Besetzung


Sigourney Weaver wollte unbedingt mitspielen, um ihre komödiantische Seite zu zeigen. Ron Jeremy ist in einer Statistenrolle zu sehen. Die Darstellerin des Traumgeistes (Kymberly Herrin) hatte sich 1981 für den Playboy ausgezogen. Reginald VelJohnson spielt einen Gefängniswärter. Das jugoslawische Model Slavitza Jovan (Gozer) wurde von Paddi Edwards nachsynchronisiert. Regisseur Ivan Reitman lieh Slimer und Zuul seine Stimme.


Drehorte


Der Drehstart war im Oktober 1983. Gedreht wurde zuerst in New York und danach in Los Angeles. Der Film beginnt mit der New York Public Library, die Szenen im Keller entstanden jedoch überwiegend in der Los Angeles Public Library. Bei der Universität handelt es sich um die Columbia University, die im Film nicht genannt werden wollte. Das Ghostbusters-Hauptquartier liegt in der 14 North Moore Street und ist eine Feuerwache des FDNY (Hook & Ladder Company 8 Firehouse). Für die Innenaufnahmen wurde eine Feuerwache in Los Angeles verwendet. Danas Apartment befindet sich am 55 Central Park West. Das Sedgewick Hotel ist das Biltmore Hotel in Los Angeles, wobei die Szenen auf den Fluren im Studio entstanden. Die kurze Sequenz am Rockefeller Center bei der Prometheus-Statue entstand ohne Drehgenehmigung. In der City Hall trafen die Geisterjäger auf den Bürgermeister. Der Marshmallow-Mann zeigt sich am Columbus Circle. Die Endszenen wurden auf der Columbia Ranch und in New York gefilmt. Im Februar 1984 endeten die Dreharbeiten.


ECTO-1


Der Einsatzwagen der Geisterjäger ist ein Krankenwagen auf Basis eines 1959er Cadillac Miller-Meteor. Nur 200 dieser Fahrzeuge wurden gebaut,[3] und für die Dreharbeiten stand nur ein umgebautes Fahrzeug zur Verfügung. 20 Jahre später wurde das Originalfahrzeug aufwendig restauriert und der Prozess für das Bonusmaterial der ersten Blu-ray-Veröffentlichung des Films dokumentiert. Der Name ECTO-1 stellt einen Bezug zum parapsychologischen Begriff des Ektoplasmas (englisch: „ectoplasm“) her.



Das Filmlogo gestaltete Michael C. Gross nach einem Konzept von Dan Aykroyd. Die Rechteinhaber von Casper erhoben erfolglos Klage, weil sie Ähnlichkeiten zu ihrer Figur Fatso sahen. Eine Studie ergab, dass das Logo (nach dem von Coca-Cola) das zweitbekannteste auf der Welt ist.[4]


Figuren


Peter Venkman ist der Mund der Geisterjäger, Ray Stantz das Herz, Egon Spengler das Gehirn und Winston Zeddemore der Durchschnittstyp. Der Geist Slimer bekam seinen Namen erst durch die Zeichentrickserie und wurde für den Film noch Onion Head genannt. Ivan Reitman verglich ihn mit Bluto aus dem Film Ich glaub’, mich tritt ein Pferd, so war Slimer für ihn der Geist von John Belushi.


Musik


Das von Ray Parker, Jr. geschriebene und gesungene Titellied des Films wurde ein internationaler Erfolg und stand in den USA drei Wochen auf Platz 1 und in Großbritannien drei Wochen auf Platz 2 der offiziellen Hitparaden.

Das „Ghostbusters Building“ (55 Central Park West)
Das „Ghostbusters Building“ (55 Central Park West)

Synchronisation


Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Synchronbuch von Arne Elsholtz unter dessen Dialogregie im Auftrag der Berliner Synchron.[5] Bei der Übersetzung wurden einige als anstößig empfundene Redewendungen und Begriffe deutlich entschärft, so wurde etwa „dropping off“ mit „Ich hol was ab“ übersetzt und „Bitch“ mit „Biene“. Weiterhin wurden Begriffe und Namen geändert, zum Beispiel J. Edgar Hoover in Josef Stalin.

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
Dr. Peter Venkman Bill Murray Arne Elsholtz
Dr. Raymond „Ray“ Stantz Dan Aykroyd Thomas Danneberg
Dr. Egon Spengler Harold Ramis Hubertus Bengsch
Winston Zeddemore Ernie Hudson Jürgen Kluckert
Janine Melnitz Annie Potts Philine Peters-Arnolds
Dana Barrett Sigourney Weaver Traudel Haas
Louis Tully Rick Moranis Michael Nowka
Walter Peck William Atherton Norbert Gescher
Dekan Yeager Jordan Charney Joachim Kerzel
Roger Grimsby Roger Grimsby Gerd Duwner
Larry King Larry King Andreas Thieck
Gozer Slavitza Jovan Barbara Ratthey
Bürgermeister (Lenny) David Margulies Hermann Ebeling

Sonstiges



Kritiken


„Die erstaunliche Perfektion der Spezial-Effekte steht in umgekehrtem Verhältnis zur Intelligenz der Story und Dramaturgie. Eine sich verselbständigende Trickschau, deren beabsichtigte Komik nur schwach zu ahnen ist; immerhin unterhaltsam, wenn auch durch die deutsche Synchronisation zusätzlich belastet.“

Lexikon des internationalen Films[7]

„Dan Aykroyd, Harold Ramis (die Autoren des Films) und ein ständig improvisierender Bill Murray legen sich mit für damalige Verhältnisse toll getricksten Geistern an, bestechen aber vor allem durch trockene Einzeiler, die den Actionklamauk erst richtig amüsant machten. […] Fazit: Rasanter Monsterspaß aus der Tiefe der 80er.“

Cinema[8]

„Richtig ist sicher, daß die ‚Ghostbusters‘ als frivole Komödie nicht das Millionenpublikum gefunden hätten, das sie brauchten, um mit den Spielberg-Abenteuern und Lucas-Weltraumschlachten konkurrieren zu können. Regisseur Ivan Reitman jedenfalls scheint mehr und mehr auf den puren Vandalismus im letzten Zuschauer spekuliert zu haben, wenn er gegen Ende des Films alles kurz und klein brennt. Die deutsche Synchronisation besorgt den Rest. Sie treibt die Geister der deutschen Sprache aus.“

Hellmuth Karasek: Der Spiegel[9]

„Ivan Reitmans Komödie, übersprühend vor Witz und blendenden Dialogen, [ist] eine bitterböse Parodie auf unsere sensationslüsterne, unmoralische Zeit und auf einige Menschenexemplare, die sie bevölkern.“

Maxim Biller[10]

Auszeichnungen


Für die Oscarverleihung 1985 waren Richard Edlund, John Bruno, Mark Vargo und Chuck Gaspar in der Kategorie Visuelle Effekte nominiert sowie Ray Parker Jr. in der Kategorie Original Song. Der Film gewann einen Saturn Award 1985 als bester Fantasyfilm.


Fortsetzungen


Ghostbusters II erschien 1989. Das Computerspiel Ghostbusters: The Video Game (2009) spielt im Jahre 1991 und ist laut Dan Aykroyd „im Wesentlichen der dritte Film“.[11][12] Die Neuverfilmung Ghostbusters (2016) floppte an der Kinokasse. Mit Ghostbusters: Legacy (2021) wurde die ursprüngliche Zeitleiste fortgesetzt.[13] Ein weiterer Teil soll 2023 erscheinen.[14]

Die Zeichentrickserien The Real Ghostbusters (1986–1991) und Extreme Ghostbusters (1997) nehmen in einigen Episoden Bezug auf die ersten zwei Filme, spielen jedoch in ihrem eigenen Kanon. Sony Pictures Animation arbeitet an einem Animationsfilm[15] und hat Pläne für eine Serie, Ghostbusters: Ecto Force.[16]


Medien



Kino


Die Kinopremiere in Deutschland war am 25. Januar 1985.


Blu-ray



DVD



UMD



USB


Ghostbusters war der erste Film, der offiziell auf einem USB-Stick veröffentlicht wurde.[17]


Laserdisc



VHS


Die Videopremiere in Deutschland war am 16. Dezember 1985.


CED



TV


Die Premiere im Free-TV war am 1. März 1990 um 21:00 Uhr auf Sat.1


Spiele



Soundtrack



Literatur




Commons: Ghostbusters – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. 20.15 – 22.15 Uhr. Pro 7. Ghostbusters Der Spiegel, Ausgabe 8/1993, abgerufen am 2. Januar 2014
  2. TOP 100 Deutschland 1985 Insidekino, abgerufen am 2. Januar 2014
  3. Brad Hansen: Star Cars Ep 12: Ghostbusters Ectomobile Double Feature craveonline.com, 23. Oktober 2013, abgerufen am 14. September 2014
  4. Dan Amrich: Ghostbusters: Exclusive Interview, oxmonline.com, 17. Juni 2008, abgerufen am 28. Dezember 2013
  5. Ghostbusters – Die Geisterjäger. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 2. Februar 2021.
  6. Mozilla XML Namespace mozilla.org, abgerufen am 28. Dezember 2013.
  7. Ghostbusters – Die Geisterjäger. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  8. Ghostbusters – Die Geisterjäger. In: cinema. Abgerufen am 2. März 2017.
  9. Hellmuth Karasek: Mit dem Geigerzähler auf Geisterjagd. In: Der Spiegel. Ausgabe 4/1985, abgerufen am 28. Dezember 2013.
  10. Maxim Biller: Ghostbusters forever. In: Die Zeit. Nr. 8/1985, 15. Februar 1985, Im Kino, S. 47.
  11. Michael Obermeier: Ghostbusters: Interview mit Dan Aykroyd. In: GameStar. 16. November 2007.
  12. „Ghostbusters 3“ entsteht – als Computerspiel in Spiegel Online vom 1. Januar 2008.
  13. EXCLUSIVE: Jason Reitman is directing a new 'Ghostbusters' movie. Abgerufen am 16. Januar 2019 (englisch).
  14. Wilson Chapman, Wilson Chapman: ‘Ghostbusters: Afterlife’ Sequel Sets December 2023 Release Date. In: Variety. 28. Juni 2022, abgerufen am 29. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  15. PT by Borys Kit: 'Ghostbusters' Animated Movie Snares 'Clash of Clans' Commercial Director (Exclusive). In: The Hollywood Reporter. 8. März 2016, abgerufen am 23. Juni 2016.
  16. Brent Lang: Sony Plans Animated ‘Ghostbusters’ TV Show. In: Variety. 20. Juni 2016, abgerufen am 23. Juni 2016.
  17. PNY Technologies and Sony Pictures Home Entertainment Team Up to Offer Comedy Classic Ghostbusters On USB (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF; 123 kB) pny.eu / 31. Januar 2012

На других языках


- [de] Ghostbusters – Die Geisterjäger

[en] Ghostbusters

Ghostbusters is a 1984 American supernatural comedy film directed and produced by Ivan Reitman, and written by Dan Aykroyd and Harold Ramis. It stars Bill Murray, Aykroyd, and Ramis as Peter Venkman, Ray Stantz, and Egon Spengler, three eccentric parapsychologists who start a ghost-catching business in New York City. It also stars Sigourney Weaver and Rick Moranis, and features Annie Potts, William Atherton, and Ernie Hudson in supporting roles.

[ru] Охотники за привидениями (фильм, 1984)

«Охотники за привидениями» (англ. Ghostbusters) — американский фантастический фильм 1984 года, комедия режиссёра Айвана Райтмана. Картина стала одним из лидеров проката 1984 года в США и получила преимущественно положительные отзывы критиков. Фильм получил премию BAFTA, а также номинации на премию «Оскар» и «Золотой глобус».



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