Maria Happel (* 16. Oktober 1962 in Elsenfeld im Spessart) ist eine deutsche Schauspielerin und Regisseurin.
Leben
Maria Happel absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Schauspielschule Bühnenstudio bei Hedi Höpfner in Hamburg. Ihre Karriere begann an den Schauspielhäusern in Bremen (wo sie auch die Rolle der Édith Piaf spielte), Köln und Hannover, bevor Claus Peymann sie 1991 ans Wiener Burgtheater holte. Im Jahr 2000 folgte sie Claus Peymann zunächst ans Berliner Ensemble, bevor sie zur Spielzeit 2002/03 wieder ans Burgtheater zurückkehrte. Dem Berliner Ensemble blieb sie aber durch regelmäßige Gastauftritte stets weiter verbunden. Happel hat sich nie auf ein Rollenfach festlegen lassen. Sie spielt mit großem Erfolg sowohl tragische als auch komische Rollen.
Neben der Schauspielerei entdeckte Maria Happel auch die Regie für sich. Anfangs überwiegend bei den Festspielen Reichenau, später auch am Burgtheater, inszenierte sie einige Stücke selbst – und spielte zum Teil auch selbst mit. Daneben ist Maria Happel eine versierte Hörspielsprecherin. 2005 wurde sie für ihre Verdienste in dieser Sparte mit der Auszeichnung „Schauspielerin des Jahres“ ausgezeichnet. Auch musikalisch ist Happel sehr versiert, sie spielt Orgel und Klavier und ist ausgebildete Mezzosopranistin. 1995 gestaltete sie im Akademietheater mit großem Erfolg einen Edith-Piaf-Liederabend. Seit 2015 ist sie in dieser Rolle in „Spatz und Engel“ im Burgtheater zu sehen. Auch in der „Dreigroschenoper“ war sie zwei Mal zu sehen: 1996 als Polly Peachum unter der Regie von Paulus Manker und 2006 als Spelunkenjenny unter der Regie von Klaus-Maria Brandauer.
Die schauspielerischen Erfolge Happels spiegeln sich auch in den ihr verliehenen Preisen wider: 1999 wurde sie mit der Kainz-Medaille der Stadt Wien (dem Vorgänger des heutigen Nestroy-Theaterpreises) für ihre Darstellung der Irmi in „Die Eingeborene“ und für ihre Interpretation der Franziska in „Minna von Barnhelm“ geehrt. Im Jahr 2003 erhielt sie den Nestroy-Theaterpreis als Beste Schauspielerin für ihre Rolle als Maria Planck in dem Stück „Das Leben der Plancks“. 2016 erhielt sie den Nestroy-Publikumspreis.
Maria Happel hat sich im Wesentlichen dem Theater verschrieben. 2010 spielte sie unter der Regie von Doris Dörrie in der ZDF-Serie Klimawechsel. 2018 lief die erste Folge von Dennstein und Schwarz in ORF und ARD.
Happel ist Schauspielerin am Wiener Burgtheater.[1] Ihr wurde im Oktober 2016 der Titel der Kammerschauspielerin verliehen.
2013 galt Happel zeitweilig als eine der Favoritinnen für die Intendanz des Wiener Volkstheaters.[2] Ende November 2013 wurde jedoch Anna Badora als Volkstheater-Direktorin erkoren.[3]
2018 wurde Maria Happel für eine Romy für die Rolle als Gerichtsmedizinerin Franziska Beck in der ORF-Reihe SOKO Donau als Beliebteste Schauspielerin Serie/Reihe nominiert.[1]
Maria Happel unterrichtet das Fach Rollengestaltung am Max Reinhardt Seminar in Wien. Im Mai 2020 wurde sie zur Leiterin des Reinhardt-Seminars ernannt, nachdem sie im März 2020 interimistisch die künstlerische Leitung neben Ulrike Sych übernommen hatte. Ihre Stellvertreterin wurde Annette Matzke.[4]
Im Juli 2021 wurde Maria Happel als Nachfolgerin von Peter Loidolt und Renate Loidolt als künstlerische Leiterin der Festspiele Reichenau vorgestellt.[5]
Happel ist mit ihrem Kollegen Dirk Nocker verheiratet. Das Paar hat zwei Töchter und lebt in Wien. Tochter Paula Nocker (* 1997) wurde ebenfalls Schauspielerin.[6][7][8]
2003: Nestroy-Theaterpreis als Beste Schauspielerin
2004: ORF Hörspielpreis in der Kategorie Schauspieler/-in des Jahres
2014: Nestroy-Publikumspreis
2016: Verleihung des Berufstitels Kammerschauspielerin[9]
2021: Romy in der Kategorie Beliebteste Schauspielerin Serie/Reihe
2022: Österreicherin des Jahres in der Kategorie Kulturerbe[10]
Literatur
C. Bernd Sucher (Hg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 1995, 2. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S.268 f.
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