Das Rätsel des silbernen Dreieck (Originaltitel: Circus of Fear) ist ein britisch-deutscher Kriminalfilm von Werner Jacobs und John Moxey, der auf Motiven der Kurzgeschichte „Das silberne Dreieck“ (Originaltitel: Again the Three Just Men/The Law of the Three Just Men) von Edgar Wallace basiert. In den Hauptrollen agieren Heinz Drache, Christopher Lee und Suzy Kendall in einer Geschichte, in der ein geheimnisvoller Unbekannter in einem Zirkus Menschen mit einem Wurfmesser tötet. Das Filmplakat titelte seinerzeit: „Die namenlose Angst vor dem lautlosen Mord. Edgar Wallace wie Millionen ihn lieben!“[1]
An einem Sonntagmorgen wird ein Geldtransporter von Banditen überfallen. Mason, einer der Banditen, tötet dabei einen Polizisten. Dennoch schickt ihn der unbekannte Boss zum Zirkus Barberini, wo er das gestohlene Geld abgeben soll. Dort angekommen, wird Mason durch ein gutgezieltes Wurfmesser ermordet und das Geld verschwindet. Inspector Elliot von Scotland Yard verfolgt die Spur in den Zirkus, wo er auf den Löwenbändiger Gregor trifft. Dieser soll vor Jahren von einem seiner Tiere angefallen worden sein, wobei sein Gesicht so entstellt worden ist, dass er nur noch unter einer schwarzen Maske in die Öffentlichkeit treten kann.
Dann wird auf die gleiche Weise ein Mord an dem Mädchen Gina begangen. Inspector Elliot stellt fest, dass sich an beiden Messern am Griff ein silbernes Dreieck befindet. Sie gehören zu einem Satz von Wurfmessern, mit denen der verstorbene berühmte Artist Danilo gearbeitet hat. Über dessen einziges Kind ist nichts bekannt.
Inspector Elliot verhört die Zirkusleute, unter denen sich mehrere merkwürdige und verdächtige Gestalten befinden. Einer von ihnen, Carl, sucht den Mörder seines Vaters.
Eines Nachts bricht im Zirkus Feuer aus. Im Durcheinander verliert der Löwenbändiger Gregor seine halbverbrannte Maske. Sein Gesicht ist nicht entstellt, und Carl erkennt in ihm den Mörder seines Vaters.
Zusammen mit seiner Tochter Natascha flieht er in eine entlegene Höhle, wo er von Carl gefunden wird. Gregor beteuert, nicht der Mörder von Carls Vater zu sein, dieser sei durch einen Unfall umgekommen. Dann flüchtet Gregor erneut, wird aber von einer maskierten Gestalt aufgehalten und stürzt zu Tode. In seinem Koffer befinden sich die Geldscheine von dem Überfall.
Der Mörder wird schließlich bei der Generalprobe im Zirkus enttarnt, als der Buchhalter Eddie als neuer Partner des Messerwerfers Mario auftritt, denn niemand anderes als Eddie selbst ist der kaltblütige gesuchte Mörder und Boss der Bande, die den Geldtransporter überfallen hat. Auf der Flucht vor der Polizei stürzt Eddie, der in Wirklichkeit der Sohn des verstorbenen Messerwerfers Danilo ist, in den Tod. Darum konnte er so zielsicher mit einem Messer umgehen und die beiden Morde begehen.
Der Film wurde von Harry Alan Towers produziert und vom 22. November 1965 bis 6. Dezember 1965 sowie im Januar 1966 in den Bray Studios in Down Place in Oakley Green in Berkshire und in London gedreht. Constantin Film beteiligte sich mit 500.000 DM an den Produktionskosten und brachte den Film am 29. April 1966 als 25. Edgar-Wallace-Film der Nachkriegszeit in die deutschen Kinos. In Großbritannien erschien der Film im November 1967 unter dem Titel Circus of Fear, in den USA im Mai 1967 unter dem Titel Psycho-Circus.
Produzent Harry Alan Towers schrieb für seinen dritten und letzten Edgar-Wallace-Film unter seinem Pseudonym Peter Welbeck abermals das Drehbuch. Regisseur des Films war John Llewellyn Moxey. Werner Jacobs, der in der deutschen Fassung als Regisseur genannt wurde, fungierte lediglich als Regie-Koordinator.
Die Außenaufnahmen des Films entstanden an Originalschauplätzen in London und Umgebung von Windsor Castle. Die Innenaufnahmen drehte man in den Bray Studios in London. Die Titelmusik der deutschen Fassung stammte aus dem Bryan-Edgar-Wallace-Film Das siebente Opfer (1964) und wurde von Raimund Rosenberger komponiert. Im Film fand zudem weitere Archivmusik anderer Komponisten Verwendung. Die Musik der Originalfassung stammte komplett von John Douglas.
Der Film wurde in Farbe gedreht und in der englischen Originalfassung auch so aufgeführt. Für die deutsche Synchronisation verwendete man jedoch eine vorab gezogene Schwarzweißkopie des Films. Die später nachgelieferte Farbkopie enthielt eine andere Schnittreihenfolge und zum Teil andere Einstellungen. Deshalb beschloss man, den Film in Deutschland als Schwarzweißfilm zu verleihen. Alle weiteren Edgar-Wallace-Filme erschienen fortan in Farbe. Anderen Quellen zufolge veröffentlichte Constantin Film den Film als Schwarzweißfilm, um der Rialto-Produktion Der Bucklige von Soho als ersten Edgar-Wallace-Film in Farbe den Vorzug zu geben. Dagegen spricht jedoch die Tatsache, dass der Verleih bereits 1963 den von Harry Alan Towers produzierten Abenteuerfilm Todestrommeln am großen Fluß als ersten Farbfilm der Reihe vermarktete.
Der Film wurde von der FSK ab 12 Jahren freigegeben, nachdem man die Morde an Mason (Victor Maddern) und Gregor (Christopher Lee) gekürzt hatte. Im Fernsehen wurde der farbige Vorspann zunächst nur in Schwarzweiß ausgestrahlt. Inzwischen wurde der Film in der ungekürzten deutschen Originalfassung veröffentlicht und ist ab 16 Jahren freigegeben. In den USA lief der Film auch unter dem Titel Psycho-Circus. In der Bundesrepublik Deutschland erschien er auch unter dem Alternativtitel Scotland Yard auf heißer Spur. In der damaligen DDR wurde der Film am 4. August 1972 erstmals veröffentlicht.
Veröffentlicht wurde der Film zudem im November 1967 in der Türkei und im Juni 1968 im italienischen Milano. Weitere Veröffentlichungen erfolgten in folgenden Ländern: Argentinien, Brasilien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Indien, Japan, Portugal und in der Sowjetunion.
In der Münsterschen Zeitung war zu lesen: „In der Regel lassen Serienfilme zwar in der Qualität nach, doch da der Autor Wallace heißt, wird auch diesmal handfeste Kino-Unterhaltung geliefert.“| Münstersche Zeitung, 30. April 1966.
Auch die Nürnberger Nachrichten zeigten sich angetan von dem Film. Dort hieß es: „Edgar Wallace’ Krimi-Stoffe sind griff- und knitterfest wie echter Tweed. Da ist kein Webfehler drin, von dem aus man die Fäden aufziehen könnte. Und da auch gute (Film-)Schneider am Werke waren, gab es einen tadellos sitzenden (Film-)Anzug. Was vor allem heißen soll, daß man bis zum letzten Filmmeter wie auf glühenden Kohlen sitzt.“| Nürnberger Nachrichten, 22. Mai 1966.
In der Zeitschrift Filmecho Nr. 40 meinte man, „Spannung [sei] vom ersten bis zum letzten Meter reichlich vorhanden, aber auch Verwirrung und Unlogik.“| Filmecho, 40/1966.
Die Kritik des Evangelischen Filmbeobachters hingegen fiel äußerst negativ aus: „Billiger, langatmiger und verworrener Krimi aus England […]. Ohne jede Empfehlung.“| Evangelischer Filmbeobachter, 1966; Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 164/1966.
Ähnlich negativ fiel auch die Kritik des Heyne Filmlexikons aus: „Britischer Wallace-Film auf gleich niedrigem Niveau wie die deutschen Produktionen. Wieder mal unvermeidlich in dieser Story um einen Zirkusmörder chargiert Klaus Kinski.“| Heyne Filmlexikon, 1996.
Die deutschen Darsteller Heinz Drache und Eddi Arent synchronisierten sich selbst und sind mit ihren eigenen Stimmen zu hören. Nachfolgend die weiteren Synchronsprecher:
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
---|---|---|
Gregor | Christopher Lee | Heinz Engelmann |
Inspektor Elliot | Leo Genn | Holger Hagen |
Barberini | Anthony Newlands | Herbert Weicker |
Manfred | Klaus Kinski | Werner Uschkurat |
Gina | Margaret Lee | Kathrin Ackermann |
Natascha | Suzy Kendall | Heidi Treutler |
Sir John | Cecil Parker | Robert Klupp |
Mario | Maurice Kaufmann | Horst Naumann |
Sergeant Manley | Lawrence James | Klaus Kindler |
Jackson | Tom Bowman | Niels Clausnitzer |
Mr. Big | Skip Martin | Wolf Rahtjen |
Mason | Victor Maddern | Klaus Höhne |
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