Hallo Dienstmann ist eine Verwechslungskomödie des Wiener Films mit Hans Moser und Paul Hörbiger rund um einen echten und einen falschen Dienstmann.
Der Musikprofessor Ferdinand Godai geht als Dienstmann Nr. 106 auf einen Maskenball, auf dem er seine geschiedene Frau Susi trifft, die ihn zurückhaben will. Auf demselben Ball flirtet der Pianist Alexander Lischka mit Hansi Scheidl und stellt sich ihr als Sohn eines angesehenen und einflussreichen Diplomaten vor. Am nächsten Morgen holt der Dienstmann Anton Lischka Gaby Brandstätter vom Südbahnhof ab. Da das Gepäck Gabys zu viel für Lischka ist, engagiert dieser kurzerhand den bereits stark angeheiterten Godai, der sich in einem nahegelegenen Wirtshaus zum Frühschoppen befindet, und gemeinsam transportieren sie die Koffer und Kisten nach Hause. Dort kämpfen beide mit einer großen Holzkiste (eine der berühmtesten Szenen der österreichischen Filmgeschichte). Godai wird in Gabys Wohnung vom Schlaf übermannt und verliert seine Zigarettendose. Am nächsten Tag tritt Gaby Brandstätter ihre Stelle im Konservatorium als Assistentin Godais an, erkennt ihn aber zunächst nicht als den falschen Dienstmann. Daraufhin entspinnt sich um die verlorene Zigarettendose ein amüsantes Katz-und-Maus-Spiel, in dessen Rahmen Lischka bemerkt, dass er einem falschen Dienstmann aufgesessen ist. Er schwört furchtbare Rache. Susanne Godai sieht die Romanze zwischen Godai und Gaby mit Sorge und beginnt eine Intrige, an deren Ende sie selbst als Verliererin dasteht. Bei der Semesterschlussaufführung – das Singspiel „Hallo Dienstmann“ steht auf dem Programm – kann der „Dienstmann“ vor Lampenfieber nicht auftreten und Godai muss seine Rolle übernehmen. Lischka, der der Hauptdarstellerin Hansi Blumen überreichen soll, stürmt auf die Bühne, um den falschen Dienstmann dingfest zu machen. Nachdem der Irrtum aufgeklärt wurde, singen beide das berühmte Schlusslied „Hallo Dienstmann“.
Der Film „Hallo Dienstmann“ ist eine Reminiszenz auf Hans Mosers berühmten Sketch „Der Dienstmann“ aus den 1920er Jahren. Paul Hörbiger, der schon als junger, unbekannter Schauspieler Hans Moser in Heinrich Eisenbachs „Budapester Orpheum“ bewunderte, hatte die Idee zu einem Lustspiel, das Moser noch einmal die Gelegenheit bot, in seine populärste Rolle zu schlüpfen.
Nachdem er Anfang der 1920er Jahre auf diversen Cabaret- und Varietébühnen mit Solonummern wie „Ich bin der Hausmeister vom Siebenerhaus“ oder „Der Patient“ (aus der Feder Fritz Löhner-Bedas) erste Erfolge als Charakterkomiker verzeichnen konnte, schrieb sich Hans Moser mit dem Sketch „Der Dienstmann“ nicht nur seine Lebensrolle, sondern schuf damit einige längst in den österreichischen Sprachgebrauch übergegangene Redewendungen:
Keines dieser Zitate wurde später in den Film "Hallo Dienstmann" übernommen.
Hans Mosers Sketch „Der Dienstmann“ wurde zweimal verfilmt. Erstmals 1928 im Tri-Ergon-Verfahren in Berlin (verschollen), ein zweiter Kurzfilm entstand 1932 unter der Regie Adolf Rosens in Wien. Einen weiteren Filmauftritt als Dienstmann hatte Hans Moser in dem Stummfilm „Die Familie ohne Moral“ (1927). Doch schon 1906 spielte er seine erste Dienstmann-Rolle in Bernhard Buchbinders Posse „Der Schusterbub“.
Als Franz Antel bei Paul Hörbiger anfragte, ob er nicht eine Idee für einen Film mit ihm und Moser habe, nannte er ihm seine eigene Szenerie, die von den Nazis abgelehnt worden war: Ein echter Dienstmann trifft auf einem Gemeindeball auf einen als Dienstmann verkleideten Herrn. Hörbiger schlug als Filmtitel Hallo Dienstmann vor. So wurde der Film, wie den Programmheften zu entnehmen ist, „nach einer Idee von Paul Hörbiger“ gedreht.[1]
Der Film wurde im Atelier Wien-Schönbrunn produziert. Die Außenaufnahmen entstanden in Wien und Umgebung. Die Bauten schuf Felix Smetana, die Produktionsleitung lag in den Händen von Carl Hofer. Die Uraufführung erfolgte am 18. Januar 1952 in Salzburg.[2]
Große Popularität erlangte der Film „Hallo Dienstmann“ auch über den Umweg der Anekdote, vor allem durch die freie Nacherzählung der sogenannten „Kofferszene“. Im Jahre 1979 schrieb der österreichische Autor Georg Markus in der von ihm verfassten Paul-Hörbiger-Autobiographie „Ich hab für euch gespielt“:
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Frau Wirtin |
Die Wirtin von der Lahn (1967) | Frau Wirtin hat auch einen Grafen (1968) | Frau Wirtin hat auch eine Nichte (1969) | Frau Wirtin bläst auch gern Trompete (1970) | Frau Wirtin treibt es jetzt noch toller (1970) | Frau Wirtins tolle Töchterlein (1973) |
Bockerer |
Der Bockerer (1981) | Der Bockerer II – Österreich ist frei (1996) | Der Bockerer III – Die Brücke von Andau (2000) | Der Bockerer IV – Prager Frühling (2003) |
Andere |
Das singende Haus (1947) | Kleiner Schwindel am Wolfgangsee (1949) | Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd (1950) | Der alte Sünder (1951) | Eva erbt das Paradies (1951) | Hallo Dienstmann (1952) | Der Mann in der Wanne (1952) | Ideale Frau gesucht (1952) | Der Obersteiger (1952) | Heute nacht passiert’s (1953) | Kaiserwalzer (1953) | Ein tolles Früchtchen (1953) | Die süßesten Früchte (1954) | Rosen aus dem Süden (1954) | Kaisermanöver (1954) | Verliebte Leute (1954) | Ja, so ist das mit der Liebe (1955) | Spionage (1955) | Heimatland (1955) | Der Kongreß tanzt (1955) | Symphonie in Gold (1956) | Lumpazivagabundus (1956) | Kaiserball (1956) | Roter Mohn (1956) | Das Glück liegt auf der Straße (1957) | Vier Mädels aus der Wachau (1957) | Heimweh … dort, wo die Blumen blühn (1957) | Solang’ die Sterne glüh’n (1958) | Ooh … diese Ferien (1958) | Liebe, Mädchen und Soldaten (1958) | Der Schatz vom Toplitzsee (1959) | Die Glocke ruft (1960) | … und du mein Schatz bleibst hier (1961) | Im schwarzen Rößl (1961) | Das ist die Liebe der Matrosen (1962) | Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett (1962) | … und ewig knallen die Räuber (1962) | Im singenden Rößl am Königssee (1963) | Die ganze Welt ist himmelblau (1964) | Frühstück mit dem Tod (1954) | Die große Kür (1964) | Liebesgrüße aus Tirol (1964) | Ruf der Wälder (1965) | 00Sex am Wolfgangsee (1966) | Das große Glück (1967) | Otto ist auf Frauen scharf (1968) | Der Turm der verbotenen Liebe (1968) | Warum hab’ ich bloß 2× ja gesagt? (1969) | Liebe durch die Hintertür (1969) | Musik, Musik – da wackelt die Penne (1970) | Mein Vater, der Affe und ich (1971) | Einer spinnt immer (1971) | Ausser Rand und Band am Wolfgangsee (1972) | Sie nannten ihn Krambambuli (1972) | Die lustigen 4 von der Tankstelle (1972) | Blutjung und liebeshungrig (1972) | Blau blüht der Enzian (1973) | Das Wandern ist Herrn Müllers Lust (1973) | Wenn Mädchen zum Manöver blasen (1974) | Zwei tolle Hechte – Wir sind die Größten (1974) | Ab morgen sind wir reich und ehrlich (1976) | Die gelbe Nachtigall (1975) | Casanova & Co. (1977) | Das Love-Hotel in Tirol (1978) | Austern mit Senf (1979) | Johann Strauß – Der König ohne Krone (1987) | Die Kaffeehausclique (1990) | Almenrausch und Pulverschnee (1993) | Mein Freund, der Lipizzaner (1994) |