Die Glocke ruft ist eine österreichische Filmkomödie aus dem Jahre 1960 von Franz Antel. Die Hauptrollen spielen Hans Holt und Annie Rosar.
Pfarrer Stadler von der Gemeinde St. Justin bekommt mit den Dorfbewohnern einigen Ärger. Der aufgeschlossene und moderne Gottesmann ist auf die Idee gekommen, den Spendenfonds für den Erwerb einer neuen Orgel anzuzapfen, um mit dem Geld auf anonymem Weg mildtätige Gaben an bedürftige Mitbürger zu verteilen. Ihm erscheint dieser nicht ganz legale Weg eine sinnvolle Weise, christlich und barmherzig zugleich zu wirken. Das aber ruft den gewieften Kinobetreiber August Ehrlich auf den Plan, den mächtigsten Mann im Dorf, der seinem Namen längst nicht immer alle Ehre macht.
Ehrlich findet, dass man diese an den Notleidenden verübten „Wunder“ in irgendeiner Weise ausschlachten sollte. Und so macht bald das Gerücht von der wundertätigen Mutter Gottes, die gelebte Barmherzigkeit möglich macht, die Runde. Bald treibt Ehrlich den „Wunder“-Rummel auf die Spitze, und als Stadler bei diesem Showzirkus nicht länger mitmachen möchte, wenden sich seine eigenen Schäfchen, erneut angeführt von Ehrlich, gegen ihn. Der Kinobesitzer hat sogar die Dreistigkeit, Pfarrer Stadler anzuzeigen und eine Werbetafel vor dem Kirchenportal anzubringen. Stadler hat nun die Nase voll und beginnt, seiner Gemeinde eine Lektion zu erteilen…
Nach dem Misserfolg von Der Schatz vom Toplitzsee beschloss Franz Antel, noch einmal einen Heimatfilm mit seinem altbewährten Team zu drehen, obwohl die Ära der konventionellen Heimatfilme unübersehbar zu Ende ging. Auf der Suche nach einem neuen Gesicht für die jugendliche Hauptrolle wandte er sich an das Max Reinhardt Seminar. Da der von ihm favorisierten, noch nicht volljährigen Senta Berger von ihrem Vater die Zusage verweigert wurde und Marisa Mell gerade ihren ersten Film drehte, engagierte Antel Christine Buchegger.[1]
Paul Löwinger empfahl Antel als zweiten Aufnahmeleiter einen seiner Mitarbeiter, der ihm auf seinen Tourneen gute Dienste geleistet hatte. Für Karl Spiehs bedeutete sein Engagement als ungenannter Co-Aufnahmeleiter den Einstieg ins Filmgeschäft.[2] Gedreht wurde auf der Tauplitzalm. Spiehs ist im Film als stummer Trinker an der Bar zu sehen.[3]
Der unter dem Arbeitstitel Glocken der Heimat gedrehte Film wurde am 30. September 1960 unter dem Titel Glocken läuten überall in Österreich uraufgeführt. Am 20. Oktober 1960 lief der Film unter dem Titel Die Glocke ruft auch in der Bundesrepublik an.
„Kläglicher Kitsch, nach außen ehrbar, aber in der Verflechtung religiöser Elemente mit den Zutaten billiger Lustspiel- und Heimatfilme oft peinlich.“
Paimann’s Filmlisten resümierte: „Eine, die effekthascherische Einbeziehung von Religiösem nicht verschmähende, teils gefühlsbetonte, teils possenhafte Fabel.“[5]
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Frau Wirtin |
Die Wirtin von der Lahn (1967) | Frau Wirtin hat auch einen Grafen (1968) | Frau Wirtin hat auch eine Nichte (1969) | Frau Wirtin bläst auch gern Trompete (1970) | Frau Wirtin treibt es jetzt noch toller (1970) | Frau Wirtins tolle Töchterlein (1973) |
Bockerer |
Der Bockerer (1981) | Der Bockerer II – Österreich ist frei (1996) | Der Bockerer III – Die Brücke von Andau (2000) | Der Bockerer IV – Prager Frühling (2003) |
Andere |
Das singende Haus (1947) | Kleiner Schwindel am Wolfgangsee (1949) | Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd (1950) | Der alte Sünder (1951) | Eva erbt das Paradies (1951) | Hallo Dienstmann (1952) | Der Mann in der Wanne (1952) | Ideale Frau gesucht (1952) | Der Obersteiger (1952) | Heute nacht passiert’s (1953) | Kaiserwalzer (1953) | Ein tolles Früchtchen (1953) | Die süßesten Früchte (1954) | Rosen aus dem Süden (1954) | Kaisermanöver (1954) | Verliebte Leute (1954) | Ja, so ist das mit der Liebe (1955) | Spionage (1955) | Heimatland (1955) | Der Kongreß tanzt (1955) | Symphonie in Gold (1956) | Lumpazivagabundus (1956) | Kaiserball (1956) | Roter Mohn (1956) | Das Glück liegt auf der Straße (1957) | Vier Mädels aus der Wachau (1957) | Heimweh … dort, wo die Blumen blühn (1957) | Solang’ die Sterne glüh’n (1958) | Ooh … diese Ferien (1958) | Liebe, Mädchen und Soldaten (1958) | Der Schatz vom Toplitzsee (1959) | Die Glocke ruft (1960) | … und du mein Schatz bleibst hier (1961) | Im schwarzen Rößl (1961) | Das ist die Liebe der Matrosen (1962) | Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett (1962) | … und ewig knallen die Räuber (1962) | Im singenden Rößl am Königssee (1963) | Die ganze Welt ist himmelblau (1964) | Frühstück mit dem Tod (1954) | Die große Kür (1964) | Liebesgrüße aus Tirol (1964) | Ruf der Wälder (1965) | 00Sex am Wolfgangsee (1966) | Das große Glück (1967) | Otto ist auf Frauen scharf (1968) | Der Turm der verbotenen Liebe (1968) | Warum hab’ ich bloß 2× ja gesagt? (1969) | Liebe durch die Hintertür (1969) | Musik, Musik – da wackelt die Penne (1970) | Mein Vater, der Affe und ich (1971) | Einer spinnt immer (1971) | Ausser Rand und Band am Wolfgangsee (1972) | Sie nannten ihn Krambambuli (1972) | Die lustigen 4 von der Tankstelle (1972) | Blutjung und liebeshungrig (1972) | Blau blüht der Enzian (1973) | Das Wandern ist Herrn Müllers Lust (1973) | Wenn Mädchen zum Manöver blasen (1974) | Zwei tolle Hechte – Wir sind die Größten (1974) | Ab morgen sind wir reich und ehrlich (1976) | Die gelbe Nachtigall (1975) | Casanova & Co. (1977) | Das Love-Hotel in Tirol (1978) | Austern mit Senf (1979) | Johann Strauß – Der König ohne Krone (1987) | Die Kaffeehausclique (1990) | Almenrausch und Pulverschnee (1993) | Mein Freund, der Lipizzaner (1994) |