Erich Fiedler (* 15. März 1901 in Berlin; † 19. Mai 1981 ebenda) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.
Leben
Erich Fiedler begann zunächst ein Studium der Literatur- und Kunstgeschichte, besuchte dann aber die Schauspielschule Max Reinhardts in Berlin, wo er auch im Herbst 1922 am Deutschen Theater sein Theaterdebüt gab. Es folgten Engagements am Stadttheater von Eisenach (1925), am Intimen Theater in Nürnberg, an der Komödie in Dresden und seit 1932 in Berlin.
Nach zwei kleinen Stummfilmarbeiten in den Jahren 1922 und 1923 begann Fiedler ein Jahrzehnt später seine bis 1975 anhaltende Filmkarriere neben Adele Sandrock in der Komödie Liebe, Scherz und Ernst nach Oscar Wilde. Fiedler wurde ein gern besetzter Nebendarsteller in Musicals, Komödien und Historienfilmen. Hier verkörperte er oft humorvolle Charaktere und Chargen wie dekadente Adelige und listige Beamte. Fiedler fiel durch seine von Sarkasmus und Blasiertheit dominierte nasale Stimme auf. Gelegentlich gelang es ihm so auch, Charaktere abseits seines Rollenfachs zu gestalten, etwa penible und unangenehme Geister (u. a. in Der Etappenhase) oder düstere Zeitgenossen (u. a. in Der Student von Prag). In seiner fast zweihundert Filme umfassenden Karriere spielte er u.a. neben Heinrich George (Sensationsprozess Casilla), Lil Dagover (Das Mädchen Irene), Marika Rökk (Kora Terry und Frauen sind doch bessere Diplomaten), Ilse Werner (Königin einer Nacht), Willy Fritsch (Der kleine Grenzverkehr), Hans Albers (Der tolle Bomberg), Heinz Rühmann (Der Jugendrichter), Liselotte Pulver (Herrliche Zeiten im Spessart), O.W. Fischer (Mein Vater, der Schauspieler) und Heinz Erhardt (Die Herren mit der weißen Weste). Zum Ende seiner Karriere war Fiedler oft in Episoden bekannter Fernsehserien zu sehen (u. a. Das Kriminalmuseum, Drüben bei Lehmanns und Unter einem Dach).
1975 zog sich Fiedler von der Arbeit vor der Kamera zurück. Im Jahr darauf übernahm er seine letzte Synchronrolle. Danach wirkte er nur noch wenige Male in Hörspielproduktionen mit, etwa in Das Geheimnis von Craven Hall (1978) und zuletzt in Der Revolutionär (1979).
Am 19.Mai 1981 starb Erich Fiedler im Alter von 80 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in seiner Heimatstadt Berlin.[1] Sein Grab befindet sich auf dem landeseigenen Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend (Grablage: II-Ur6-106).[2]
1947: Christian Munk: Die Reiherjäger – Regie: Heinrich Voigt (Berliner Rundfunk)
1949: Bodo Uhse: Der Lastträger – Regie: Carlheinz Riepenhausen (Berliner Rundfunk)
1959: Thierry: Pension Spreewitz (Ein Maskenball wird besucht, Folge 32, Erstsendung am 21. Februar 1959) – Regie: Ivo Veit (RIAS Berlin)
1961: Robert T. Odeman: Alles wegen Kaiser Hadrian (Vera Petersen) – Regie: Hans Drechsel (SFB)
1964–1978: Diverse Autoren: Damals war's – Geschichten aus dem alten Berlin (in 13 Geschichten mit 146 Folgen hatte er eine durchgehende Rolle) – Regie: Ivo Veit u. a. (40 Geschichten in 426 Folgen) (RIAS Berlin)
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S.666 f.
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